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Ein Mann für alle Lagen

Ein Mann für alle Lagen

Titel: Ein Mann für alle Lagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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sind, so kann ich doch sagen, dass ein Mann Sie nicht nur des Geldes wegen heiraten möchte.“
    „Vielleicht haben die drei noch überlegt, wie gut es aussieht, wenn ich neben ihnen stehe. Aber mich haben sie nicht gekannt. Das habe ich leider erst herausgefunden, nachdem ich mich mit ihnen verlobt habe.“
    „Pech für die drei.“
    „Danke.“ Kate biss sich auf die Lippe. „Aber Tiffany muss auch dumm gewesen sein, dass sie Sie hat gehen lassen.“
    „Tiffany war sehr intelligent“, widersprach Jake. „Es war eher so, dass sie mir die Tür aufgehalten hat und ich gelaufen bin.“
    „So schlimm? Wer hätte gedacht, dass Sie so viel Energie aufbringen können!“
    „Das würde ich jederzeit wieder tun. Diese Frau glaubte, ich könne Gedanken lesen. Ständig hat sie Andeutungen gemacht und sich fürchterlich aufgeregt, wenn ich nicht jeden Wink mitbekam. Außerdem hatte sie große berufliche Pläne mit mir. Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis ich gemerkt habe, worauf unsere Ehe hinauslief.“
    Kate blickte ihn überrascht an. „Sie waren nur sechs Monate verheiratet?“
    „Für mich war das eine lange Zeit. Offenbar hatte ich damals nur zwei Dinge im Kopf: ihren wundervollen Körper und dass es phantastisch war, mit ihr zu schlafen.“
    „Oh“, meinte Kate und war plötzlich verlegen. „Und das hat sich gelegt.“
    „Sehr schnell.“
    „Und wie lange ist das jetzt her?“
    Jake musste einen Augenblick überlegen. „Ungefähr sieben Jahre.“
    „Und Sie gehen Frauen immer noch aus dem Weg?“ Kates Mitgefühl verschwand. „Ich versuche wenigstens immer noch, jemanden zu finden.“
    Verächtlich lachte Jake auf. „Ja, das stimmt. Aber weshalb sollte ich mich mit Doppelgängerinnen von Tiffany treffen und dann aus Rache versuchen, sie umzubringen?“
    „Ich will niemanden umbringen“, erwiderte Kate aufgebracht. „Ich suche lediglich meinen Traummann, und die Kandidaten fügen sich selbst Unheil zu.“
    „Vielleicht sollten Sie die Suche aufgeben?“ schlug Jake vor.
    „Auf keinen Fall!“ Kate war über ihren Ausbruch selbst überrascht. „Ich bin es leid, allein zu sein. Ich sehne mich nach jemandem, mit dem ich reden und lachen kann und … alles Mögliche eben.“
    Jake holte sich schweigend noch einen Apfel aus ihrem Korb. „Und was werden Sie heute Abend tun, wenn Sie mit Eric Allingham fertig sind?“ wollte er wissen.
    „Ich gehe zu Nancy. Sie will mir alles beibringen, was man wissen muss, um eine gute Barfrau zu sein.“
    „Gut.“ Jake biss in den Apfel. „Eine Frau braucht einen eigenen Beruf.“
    „Was sind Sie doch für ein modern denkender Mann, Jake!“
    „Ja, ein richtiges Kind der Neunziger.“ Aufseufzend blickte er in den Himmel hinauf. „Wenn Sie heute Abend von Nancy genug gelernt haben, kommen Sie doch zum Billardtisch. Dann zeige ich Ihnen, wie man richtig Billard spielt.“
    „Einverstanden“, sagte Kate. „Ich habe es noch nie versucht.“
    „Dann spielen wir natürlich um Geld. Es wird Zeit zurück zu rudern.“ Jake setzte sich auf. „Wieso muss eigentlich immer ich rudern?“
    „Weil ich ein Kind der Fünfziger bin“, gab Kate zurück und zog sich den Hut ins Gesicht.
    Wenn sie später an diesen Tag zurückdachte, kam es Kate so vor, als hätte sich der Nachmittag mit Eric Allingham einfach nicht anders entwickeln können. Irgendeine geheimnisvolle Kraft hatte dafür gesorgt, dass es so und nicht anders kam.
    Er war groß, gebildet und erfolgreich und gleichzeitig auch ehrlich, freundlich, mutig und rücksichtsvoll. Vielleicht etwas langweilig, aber Kate verdrängte diesen Gedanken sofort wieder. Er war ein guter Mensch, das sollte reichen. Voller Geduld ging er auf Kate ein und behandelte die Pferde behutsam und freundlich. Unter seiner Fürsorge saß Kate mit weit weniger Angst im Sattel der ruhigen Stute, als wenn Eric nicht bei ihr gewesen wäre.
    „Das ist wirklich nett von Ihnen“, meinte sie lächelnd.
    „Keine Ursache“, erwiderte er und schien es wirklich so zu meinen.
    Endlich ein netter Mann, dachte Kate. Diesmal klappt mein Plan.
    Dann trat die Stute ihn gegen das Knie, und er fiel lautlos zu Boden.
    „Was immer Sie auch tun“, sagte sie zu Will, der den Arzt brachte. „Erzählen Sie es auf keinen Fall Jake.“
    Jake hatte den ganzen Nachmittag über ein ungutes Gefühl, wenn er an Kate und Eric dachte. Aber weswegen bloß? Eric Allingham war ein netter Mensch, und sicher amüsierte Kate sich gut mit ihm. Vielleicht war er sogar

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