Ein Mann für alle Lagen
sie den Kuss. Rick küsste ziemlich gut.
Lächelnd hob er den Kopf, trat einen Schritt zurück und war verschwunden.
„Rick?“
Er war gestolpert und einen Abhang hinuntergerollt. Kate kämpfte sich durch das Gestrüpp zu ihm durch und fand ihn benommen auf der Erde liegend vor.
„Ist alles in Ordnung?“
„Mein Stolz ist etwas verletzt“, antwortete er.
Kate half ihm auf und küsste ihn, weil sie ihn so nett fand. Es war ein schöner Kuss.
„Jetzt geht es mir wieder blendend“, sagte er und lächelte. Dann versuchte er, einen Schritt zu gehen, und brach wieder zusammen. „Es tut mir Leid, Kate“, stöhnte er. „Aber ich muss mir den Knöchel verstaucht haben.“
Nur keine Panik, sagte Kate sich. Jake hat nicht Recht, und du bist nicht verflucht. „Stützen Sie sich auf mich. Ich glaube, dort hinten ist ein anderer Weg. Dann brauchen wir nicht den Abhang hinaufzuklettern.“
Sobald sie ein paar Schritte gegangen waren, stellte Kate fest, dass Rick in ein giftiges Ilexgebüsch gefallen war. Wenn Jake lacht, beschloss sie, bringe ich ihn in seinem blöden Boot um und werfe ihn in den See.
Rick fing an, sich zu kratzen
Auf dem Weg angekommen, stellte Kate fest, dass sie die Orientierung verloren hatte. Wenn wir hier verhungern müssen, dachte Kate, dann sterbe ich wenigstens mit meinem Traummann zusammen.
„Setzen Sie sich“, sagte sie. „Ich werde Hilfe holen.“
„Wäre es nicht sicherer, wenn ich mit Ihnen komme?“ Rick kratzte sich wieder am Knöchel.
„Wahrscheinlich sind Sie allein sicherer als in meiner Gesellschaft“, sagte sie. „Bleiben Sie sitzen, ich bin bald zurück.“
Unwillkürlich lief Kate in Richtung See und dachte über den unsinnigen Plan nach, der in ihren Augen endgültig gescheitert war. Es war an der Zeit, dass sie aufgab und nach Hause zurückfuhr.
Jake lag am anderen Ufer unter den Weiden.
„Hallo!“ rief sie und winkte mit beiden Armen. Sie sah, dass er sich aufsetzte, sie erkannte und zu lachen anfing. Wütend setzte sie sich hin, während er auf sie zuruderte.
„Wo ist Rick?“ erkundigte er sich lachend.
„Ein Unfall“, sagte sie nur.
Das war eigentlich überhaupt nicht komisch, aber Jake konnte nicht anders, er musste einfach weiterlachen. Er fühlte sich fast erleichtert. „Sie sind wie das Bermudadreieck“, stellte er fest. „Die Männer gehen mit Ihnen mit, aber Sie kommen allein zurück. Lebt er noch?“
„Ja, er hat einen verstauchten Knöchel und ist in giftigem Efeu gelandet.“
Kopfschüttelnd machte Jake sich auf den Weg. „Ich hole meinen Wagen“, sagte er nur.
Gemeinsam holten sie Rick ab und brachten ihn zum Hotel. Vom Rücksitz aus sagte Kate: „Sie halten sich ja bemerkenswert zurück, Jake. Möchten Sie nicht eine Bemerkung loswerden?“
„Ich bin sprachlos. Sehen Sie das doch als Zeichen, keine Verabredungen mehr zu treffen.“
Kate seufzte auf. „Zu dem Schluss bin ich auch schon gekommen. Aber ich habe ihn nicht gestoßen, das sollten Sie wissen.“
Rick wandte sich verständnislos um. „Worüber sprechen Sie eigentlich?“
„Es ist gefährlich und verhängnisvoll, mich zu kennen“, sagte Kate.
„Unsinn!“ wehrte Rick ab. „Gehen wir heute Abend gemeinsam essen?“
„Ihre Versicherung wird das nicht mögen“, wandte Jake ein. „Kate ist genauso gefährlich wie Asbest und Giftmüll.“
„Vielen Dank, Rick.“ Kate überging Jakes Bemerkung. „Aber ich muss heute Abend arbeiten.“ Außerdem würde Rick sowieso damit beschäftigt sein, seinen geschwollenen Knöchel zu kühlen und einzureiben. Kate fühlte sich schlichtweg miserabel.
Jake erkannte, dass Kate sehr deprimiert war und schlug ihr vor, mit ihm auf den See zu kommen. „Sie bekommen sogar ein Bier“, bot er an. „Aber nur eins.“
Doch auch, als sie auf dem See waren, konnte Kate ihre düstere Stimmung nicht abschütteln.
„Der Plan ist gestorben, stimmt’s?“ fragte Jake mitfühlend.
„Ja, wahrscheinlich heirate ich überhaupt nicht.“
„Wieso auch? Sie haben doch eine Karriere, Freunde …“
„Aber ich fühle mich einsam“, widersprach Kate. „Und ich wollte einen Mann, der dieselben Ziele hat wie ich, damit wir gemeinsam arbeiten und leben und uns nicht nur abends für wenige Stunden sehen. Denken Sie denn nie ans Heiraten? Wie sieht Ihre Traumfrau aus?“
Jake dachte einen Moment nach, bevor er antwortete. „Ich weiß es nicht genau. Auf keinen Fall soll sie versuchen, aus mir jemanden zu machen, der ich nicht bin.
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