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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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beliebte Radiosendung, zwei Interviews für Zeitungen, zwei Einblendungen in den Abendnachrichten und die Simpson Show.“ Beim Namen der Sendung mischte sich der Anflug von Triumph in ihre Stimme. Dass sie Sendezeit in der Simpson Show ergattert hatte, war auch der Grund, weshalb ihr ein Budget für die Limousine zugestanden worden war.
    „Sie sind also zufrieden.“
    „Ja, sicher.“ Sie kramte in ihrer Aktentasche nach ihrer Kladde, um sich noch einmal den Namen ihres Kontakts beim Radiosender in Erinnerung zu rufen.
    „Warum sehen Sie dann so verärgert aus?“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
    „Wenn Sie sich über irgendetwas ärgern, steht Ihnen eine kleine Falte auf der Stirn ... genau hier“, erklärte er, beugte sich vor und strich mit einer Fingerspitze über die Stelle zwischen ihren Augenbrauen. Juliet zuckte bei der Berührung zurück, bevor sie sich zusammennehmen konnte. Carlo legte den Kopf leicht schief und musterte sie. „Sie mögen lächeln und leise mit höflicher Stimme sprechen, aber diese Linie verrät Sie.“
    „Ich bin sehr zufrieden mit der Aufnahme“, wiederholte sie.
    „Aber?“
    Na schön, er will es nicht anders, dachte sie. „Möglicherweise ärgere ich mich darüber, wenn eine Frau sich zum Narren macht.“ Juliet stopfte die Aktenmappe zurück in die Tasche. „Liz Marks ist schließlich verheiratet.“
    „Eheringe sind Dinge, die ich grundsätzlich auf Anhieb wahrnehme“, sagte er mit einem ungerührten Achselzucken. „Ihre Instruktion lautete doch, charmant zu sein, oder etwa nicht?“
    „Vielleicht hat ,Charme’ in Italien ja eine andere Bedeutung.“
    „Wie ich schon sagte, Sie müssen unbedingt nach Rom kommen.“
    „Vermutlich genießen Sie es, wenn Frauen Ihnen zu Füßen sinken, oder?“
    Er lächelte sie an, leicht, anziehend, völlig unschuldig. „Aber natürlich.“
    Ein Lachen wollte in ihrer Kehle aufsteigen, und sie schluckte es angestrengt wieder herunter. Nein, sie würde sich nicht von seinem Charme hinreißen lassen. „Auf der Tour werden Sie auch mit einigen Männern zu tun haben.“
    „Ich verspreche, Simpson keinen Handkuss zu geben.“
    Dieses Mal schlüpfte ihr das Lachen ungebremst über die Lippen. Für diesen einen Moment entspannte sie sich, ließ es geschehen. Und Carlo erhaschte einen viel zu kurzen Blick auf die geballte Jugend und die lebendige Energie, die unter all der Disziplin brodelte. Er hätte sie gern länger so erlebt – lachend, entspannt in seiner Gegenwart und mit sich selbst. Es wäre eine Herausforderung, so überlegte er, die richtige Folge der Knöpfe zu bestimmen, die er drücken musste, um das Lachen in ihren Augen öfter zu sehen. Er mochte schwierige Aufgaben – vor allem, wenn sie im Zusammenhang mit einer Frau standen.
    „Juliet.“ Ihr Name floss über seine Zunge in einer Art und Weise, die nur europäische Männer meisterten. „Sie müssen sich keine unnötigen Sorgen machen. Die verheiratete Liz hat einen harmlosen kleinen Flirt mit einem Mann genossen, den sie aller Wahrscheinlichkeit nie wieder sehen wird. Völlig unschuldig. Und vielleicht wird sie ja genau deswegen heute Abend grenzenlose Romantik mit ihrem Mann erleben.“
    Juliet schaute ihm geradewegs in die Augen. „Sie halten wirklich sehr viel von sich, nicht wahr?“
    Er lächelte. Er konnte nicht sagen, ob er erleichtert war oder es bedauerte, nie zuvor jemanden wie sie getroffen zu haben. „Nicht mehr, als berechtigt ist, cara. Jeder Mensch mit Charakter hinterlässt die eine oder andere Markierung auf dieser Welt. Möchten Sie diese Welt verlassen, ohne zumindest eine Welle im großen Teich geschlagen zu haben?“
    Nein. Das war das eine, das sie sich fest vorgenommen hatte. Sie setzte sich zurück, entschlossen, auf ihrem Standpunkt zu beharren. „Vermutlich meinen manche, mehr Wellen schlagen zu müssen als andere.“
    Er nickte nur leicht. „Alles, was ich mache, tue ich im großen Stil.“
    „Vorsicht, Mr Franconi, sonst glauben Sie noch selbst an Ihr Image.“
    Die Limousine war stehen geblieben, doch bevor Juliet nach dem Türgriff fassen konnte, hielt Carlo ihre Hand fest. Als sie dieses Mal in sein Gesicht schaute, sah sie nicht den charmanten, nonchalanten italienischen Chefkoch, sondern einen Mann, der Macht besaß. Und der genau wusste, wie weit ihn diese Macht bringen würde.
    Sie rührte sich nicht, fragte sich nur still, wie viele Frauen vor ihr den Stahl unter dem Samt gesehen hatten.
    „Ich habe es nicht nötig,

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