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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war, als alles perfekt lief.
    Das Morgenmagazin war einfach grandios gewesen. Anders ließ es sich nicht ausdrücken. Juliet beobachtete, wie Liz Marks und Carlo noch immer plauderten und miteinander lachten, auch nachdem die Kameras längst abgeschaltet worden waren. Wenn man einen cleveren Manipulator natürlich’ nennen wollte, dann war Carlo Franconi ein absolutes Naturtalent. Während des gesamten Interviews hatte er das Gespräch auf subtile Art beherrscht und zudem seine Gastgeberin mit seinem Charme umgarnt. Zweimal hatte er die Veteranin der Morgenshows dazu gebracht, wie ein junges Mädchen zu kichern. Und einmal war es ihm gelungen, ihr vor Verlegenheit das Blut in die Wangen zu treiben. Juliet konnte es noch immer nicht fassen. Die Frau war tatsächlich rot geworden!
    Nun ja. Sie schob den Gurt ihrer schweren Aktentasche höher auf die Schulter. Franconi war ein Naturtalent. Das sollte ihre Arbeit erheblich erleichtern. Sie gähnte verhalten und verfluchte ihn.
    Juliet schlief immer gut, auch in Hotelzimmern. Immer. Nur gestern Nacht nicht. Vielleicht hätte sie andere davon überzeugen können, dass zu viel Kaffee und das Lampenfieber wegen des ersten Tourneetages schuld daran waren. Aber sie selbst wusste es besser. Sie konnte eine ganze Kanne Kaffee um zehn Uhr abends trinken und dennoch um elf tief und fest schlafen. Ihr Biorhythmus war zuverlässig und diszipliniert. Mit Ausnahme von gestern.
    Fast hätte sie von ihm geträumt. Wenn sie nicht um zwei Uhr nachts aufgeschreckt wäre, hätte sie wirklich von ihm geträumt. Das war sicherlich nicht die richtige Art, eine sehr wichtige und sehr lange Autorentour zu beginnen.
    Sie unterdrückte das nächste Gähnen und schaute auf ihre Armbanduhr. Liz hatte sich jetzt bei Carlo eingehakt. Die beiden sahen aus, als könnten sie ewig so sitzen bleiben, bis jemand kam und sie auseinanderriss. Juliet entschied, dass sie diese undankbare Rolle übernehmen würde.
    „Miss Marks, es war eine ganz wunderbare Show.“ Mit ausgestreckter Hand ging sie auf die beiden zu, und nur höchst unwillig zog Liz ihren Arm unter Carlos hervor, um Juliet die Hand zu schütteln.
    „Danke, Miss ...“
    „Trent“, ergänzte Juliet zuvorkommend.
    „Juliet ist meine PR-Agentin“, vertraute Carlo Liz verschwörerisch an, obwohl die beiden Frauen einander vor weniger als einer Stunde vorgestellt worden waren. „Sie passt auf, dass ich meinen Terminplan einhalte.“
    „So ist es. Und ich fürchte, ich muss Ihnen Mr Franconi jetzt entführen. In einer halben Stunde muss er bei einem Radiointerview sein.“
    „Sehr schade.“ Damit war Juliet entlassen, und Liz wandte sich wieder Carlo zu. „Sie haben eine wunderbare Art, den neuen Tag zu begrüßen. Wirklich bedauerlich, dass Sie nicht länger in der Stadt sind.“
    „Ja, zu schade“, stimmte Carlo zu und verabschiedete sich mit einem Handkuss von Liz. Wie in einem alten Film, dachte Juliet ungeduldig. Fehlten nur noch die Violinenklänge.
    „Nochmals vielen Dank, Mrs Marks.“ Mit ihrem diplomatischsten Lächeln fasste sie nach Carlos Arm und steuerte ihn zum Studio hinaus. Schließlich war es sehr wahrscheinlich, dass sie Liz Marks noch einmal brauchen würde. „Wir werden uns beeilen müssen“, raunte sie Carlo zu, während sie sich auf den Weg zum Foyer machten. Die ersten Aufnahmen waren zwar im Kasten, aber der nächste wichtige Termin wartete schon. „Diese Radiosendung gehört zu den beliebtesten und meistgehörten der Stadt. Da sie hauptsächlich die Top Fourty und Classic Rock spielen, bewegt sich das Alter der Hörer um diese Zeit zwischen achtzehn und fünfunddreißig. Das ist genau die Zielgruppe mit der größten Kaufkraft. Zusammen mit der Fernsehshow haben wir dann allein an einem Morgen eine nette Publikumsmischung abgedeckt, denn das Morgenmagazin sehen sich vor allem Fünfundzwanzig- bis Fünfzigjährige an, meist weibliche Zuschauer.“
    Carlo schien ihr konzentriert zuzuhören. Er war vor Juliet bei der wartenden Limousine angekommen und öffnete die Wagentür. „Und das ist Ihrer Ansicht nach wichtig?“
    „Aber natürlich.“ Abgelenkt von seiner – in ihren Augen dummen – Frage vergaß sie sich und kletterte vor ihm in die Limousine. „In L. A. haben wir einen vollen Terminplan.“ Im Moment sah sie keine Veranlassung, zu erwähnen, dass es auch Städte auf der Tour gab, in denen sie nicht ganz so beschäftigt sein würden. „Eine Talkshow am Morgen mit sehr gutem Publikumsecho, eine

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