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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mich in Fantasien zu versteigen, Juliet.“ Seine Stimme klang sanft, charmant, schön. Dennoch hörte sie den rasiermesserscharfen Unterton, der mitschwang. „Franconi ist Franconi. Nehmen Sie mich, wie ich bin, ansonsten scheren Sie sich zum Teufel.“
    Er stieg vor ihr aus der Limousine, drehte sich um und reichte ihr die Hand, um sie mit sich zu ziehen. Eine höfliche, respektvolle, selbstverständliche Geste. Eine Geste, wie Juliet klar wurde, die ihre jeweiligen Positionen kennzeichnete. Ein Mann und eine Frau. Sobald sie auf dem Bürgersteig stand, zog sie ihre Hand zurück.
    Nach zwei Shows und einem Geschäftsbrunch ließ Juliet Carlo allein in dem Buchladen zurück, in dem sich die Frauen drängten, um einen Blick auf und vielleicht ein paar Worte von Carlo Franconi erhaschen zu können. Den Reporter mitsamt Fotografen hatten sie bereits hinter sich, und ein Mann wie Franconi brauchte ihre Hilfe in einer Menge von weiblichen Bewunderern nicht. In einem Cafe gegenüber bestellte sie einen Cappuccino und nahm ihr Handy aus der Handtasche.
    Die ersten fünfundvierzig Minuten sprach sie mit ihrer Assistentin in New York, füllte ihr Notizbuch mit Zeiten, Daten und Namen, während draußen vor den bodentiefen Fenstern der Verkehr von L. A. vorbeibrauste.
    Ihr Terminplan für Denver sah nicht so vielversprechend aus, wie sie sich erhofft hatte, aber Dallas ... Juliet zog die Unterlippe zwischen die Zähne. Dallas würde großartig werden. Wahrscheinlich würde sie die doppelte Dosis Vitaminpillen nehmen müssen, um durch den Vierundzwanzig-Stunden-Marathon zu kommen, aber es würde definitiv großartig werden.
    Nachdem sie das Telefonat mit ihrer Assistentin beendet hatte, rief sie den Pressechef des großen Einkaufszentrums in San Francisco an, wo eine aufwendige Lesung mit anschließendem Schaukochen geplant war. Zehn Minuten später knirschte sie frustriert mit den Zähnen. Natürlich konnte der Mann nichts dafür, dass ihn die Grippe niedergestreckt hatte. Und selbstverständlich tat es ihr auch leid für ihn. Aber musste er unbedingt krank werden, ohne für einen Ersatz gesorgt zu haben, der wenigstens ein Minimum an funktionierenden Gehirnzellen besaß?
    Seine Vertreterin, eine junge Frau mit schriller Stimme, wusste von der Kochshow. Ja, natürlich, sie wusste alles darüber, und, hach, würde es nicht einfach toll werden? Verlängerungskabel? Ach herrje, davon hatte ihr niemand etwas gesagt. Vielleicht könnte sie ja jemanden vom Hausmeisterdienst fragen. Ein Tisch? Und Stühle? Na ja, wenn das unbedingt nötig war, dann könnte sie wohl irgendwo welche auftreiben.
    Noch bevor das Gespräch vorüber war, kramte Juliet bereits nach der großen Schachtel Aspirintabletten in ihrer Handtasche. So wie es jetzt aussah, würde sie mindestens zwei Stunden vor Beginn der Show in dem Kaufhaus erscheinen müssen, um sicherzustellen, dass alles vorbereitet war. Was bedeutete, dass sie den Terminplan umändern und irgendwie Zeit schaffen musste.
    Nachdem sie ihre Telefonate erledigt hatte, verließ Juliet das Cafe und steuerte auf den Buchladen zu in der Hoffnung, dort eine stille Ecke zu finden.
    Niemand nahm Notiz von ihr. Selbst wenn sie auf dem Bauch direkt aus der Wüste gekrochen käme, man hätte sie trotzdem nicht bemerkt. Der kleine elegante Buchladen war gefüllt mit Gelächter. Selbst der Buchhändler hatte seinen Verkaufstresen verlassen, wie magisch angezogen von einem Magneten auf der Galerie. Der Magnet hieß Franconi.
    In der Menge standen nicht nur Frauen, wie Juliet mit leichtem Erstaunen feststellte, sondern auch vereinzelt Männer. Die meisten mochten vielleicht von ihren Begleiterinnen mitgeschleppt worden sein, aber jetzt amüsierten sie sich auf jeden Fall bestens. Die Signierstunde machte eher den Eindruck einer Cocktailparty, nur ohne den Zigarettenrauch und die leeren Gläser.
    Sie konnte ihn nicht einmal sehen, wurde Juliet bewusst, während sie sich einen Weg zum hinteren Ende des Ladens bahnte. Carlo war völlig von der Menge eingekreist, regelrecht belagert. Die Aspirinschachtel noch immer in der Hand, war sie erleichtert, als sie ein kleines Eckchen für sich selbst fand. Ja, er sahnt den ganzen Ruhm ab, dachte sie. Aber um nichts in der Welt würde sie mit ihm tauschen wollen.
    Sie schaute auf ihre Armbanduhr. Noch blieb ihm eine volle Stunde. Sie fragte sich, wie er die Menge dazu bringen wollte, sich in dieser Zeit langsam aufzulösen. Kurz dachte sie daran, wie gern sie jetzt einen

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