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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht.“
    „Im Gegenteil.“ Sie lehnte sich gegen die Tür. „Ich glaube sogar, dass ich die Zusammenhänge durch und durch verstanden habe, Carlo. Allerdings glaube ich nicht, dass ich dich gebeten hätte, irgendetwas zu erklären. Aber jetzt ... Du solltest besser mit dem Packen anfangen, wenn wir dieses frühere Flugzeug noch bekommen wollen.“ Und damit schlug sie ihm zum zweiten Mal die Tür vor der Nase zu.
    Für einen Moment stand er da, nicht sicher, wie er weiter vorgehen sollte. Ein gewisses Maß an Eifersucht erwartete er von einer Frau, mit der er zusammen war. Ehrlich gesagt genoss er es sogar in gewisser Hinsicht. Ein gönnerhaftes Lächeln, ein Tätscheln der Hand und mildes Verständnis allerdings waren nicht die Reaktionen, die er akzeptieren konnte, wenn er soeben in den Armen einer anderen Frau ertappt worden war. Ganz gleich, wie harmlos und unschuldig diese Umarmung auch gewesen sein mochte.
    Nein, damit hatte er ganz gewiss nicht gerechnet. Und er entschied, dass er es so auch nicht auf sich beruhen lassen würde.
    Als das energische Klopfen an ihrer Tür ertönte, stand Juliet genau dahinter, die Hand noch immer am Türknauf. Weise wartete sie und zählte bis zehn, bevor sie öffnete. „Brauchst du noch etwas?“
    Carlo suchte genauestens in ihrer Miene nach einer möglichen Falle. „Du bist nicht verärgert.“
    Sie hob die Augenbrauen. „Nein. Warum sollte ich?“
    „Lydia ist sehr schön.“
    „Das ist sie, definitiv.“
    Zögernd trat er über die Schwelle. „Und du bist nicht eifersüchtig?“
    „Sei nicht albern.“ Sie zupfte eine Fluse von ihrem Ärmel. „Hättest du mich mit einem anderen Mann in einer ähnlichen Situation überrascht, würdest du dir auch nichts dabei denken. Da bin ich mir ziemlich sicher.“
    „Falsch.“ Er drückte die Tür hinter sich ins Schloss. „Ich würde ihm die Nase brechen.“
    „Wirklich?“ Sehr zufrieden wandte sie sich ab und sammelte ein paar Dinge von der Kommode ein. „Dann muss das wohl dein italienisches Temperament sein. Hier in Amerika handhabt man das anders. Gibst du mir bitte die Haarbürste?“
    Carlo nahm ihre Bürste auf und reichte sie ihr. „Was meinst du damit?“
    „Nun, wir sind eher gefasst und beherrscht, würde ich sagen. Obwohl ... eine Ausnahme gab es da wohl schon in meiner Familie – meine Ururgroßmutter war es, glaube ich. Sie überraschte ihren Gatten dabei, wie er sich an das Stubenmädchen heranmachen wollte. Und in ihrer sehr eigenen und beherrschten Art hat sie ihm mit der gusseisernen Pfanne eins über den Schädel gezogen. Ich glaube nicht, dass er je wieder versucht hat, ein Dienstmädchen zu verführen.“ Sie legte die Bürste in den dafür vorgesehenen Plastikbehälter und verstaute ihn in ihrer Reisetasche. „Meine Familie behauptet, ich ähnele ihr.“
    Er fasste sie bei den Schultern und drehte sie zu sich herum. „Hier gibt es aber keine gusseisernen Pfannen.“
    „Stimmt. Aber ich bin erfinderisch, Carlo ...“ Noch immer lächelnd, schlang sie die Arme um seinen Hals. „Hätte ich nicht genau verstanden, was da im Aufenthaltsraum abgelaufen ist, wäre der Kaffee, den ich für dich geholt hatte, wohl auf deinem Kopf gelandet. Capisci?“
    „Sì.“ Grinsend rieb er seine Nasenspitze an ihrer. Aber wenn er ehrlich war, verstand er lange nicht alles an ihr. Vielleicht war das ja der Grund, weshalb er so von ihr bezaubert war. Er beugte den Kopf vor, strich mit den Lippen über ihren Mund und ließ den magischen Moment ungehindert wirken. „Sagtest du nicht etwas von einem späteren Flugzeug nach Detroit?“
    Sie hatte sich schon gefragt, wie lange er brauchen würde, um diese Frage zu stellen. „Ja, die nächste Maschine geht erst heute Nachmittag.“
    „Weißt du eigentlich, wie ungesund und schädlich diese stetige Hetze für den menschlichen Körper ist?“ Noch während er sprach, schob er ihr die Jacke von den Schultern und ließ sie zu Boden gleiten.
    „Ich habe schon davon gehört.“
    „Genau. Aus rein medizinischer Sicht ist es deshalb viel besser, wenn man sich mehr Zeit nimmt. Man sollte einen regelmäßigen Rhythmus beibehalten, aber keinen zu schnellen. Und natürlich muss man sich auch regelmäßige Ruhepausen gönnen. Das bedeutet, dass es also höchst ungesund für uns sein könnte, wenn wir uns jetzt mit dem Packen abhetzen und dann zum Flughafen hasten.“ Er öffnete den Verschluss ihres Rockes.
    „Vermutlich hast du recht.“
    „Natürlich habe ich recht“,

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