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Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne

Titel: Ein Mann für alle Sinne - Roberts, N: Mann für alle Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aus.“
    Natürlich sah sie ausgesprochen gut aus. Lydia Dickerson weigerte sich strikt, je anders als hinreißend auszusehen. Sie war intelligent, sexy und ohne jegliches Schamgefühl. Allerdings war sie auch, wenn er sich recht entsann, eine exzellente Köchin und zudem Restaurantkritikerin.
    „Carlo, ich war begeistert, als ich hörte, dass du herkommst. Das Interview machen wir nach der Show, aber ich musste einfach schnell vorbeischauen, um Hallo zu sagen.“ In einer Wolke von Fliederduft kam sie auf ihn zugeeilt, ihr weit schwingender Rock raschelte leise bei jedem Schritt. „Du hast doch nichts dagegen, oder?“
    „Nein, natürlich nicht.“ Lächelnd schüttelte er ihre ausgestreckte Hand. „Es tut immer gut, eine alte Freundin zu sehen.“
    Lachend legte sie die Hände auf seine Schultern. „Ich sollte böse auf dich sein, caro. Du hast meine Telefonnummer, aber mein Telefon hat gestern Abend nicht geklingelt.“
    „Ah.“ Er hielt sie bei den Handgelenken und fragte sich still, wie er sich am besten herauswinden sollte. „Du wirst mir vergeben müssen, Lydia. Der Terminplan ist absolut mörderisch. Und dann hat es auch noch Komplikationen gegeben.“ Innerlich krümmte er sich leicht. Wie Juliet es wohl aufnehmen würde, als Komplikation bezeichnet zu werden?
    „Carlo.“ Sie rückte näher an ihn heran. „Du kannst mir doch nicht sagen, dass du nicht einmal ein paar Stunden für eine ... alte Freundin zu erübrigen hast, oder? Ich habe ein unglaubliches neues Rezept für vitello tonnato gefunden.“ Den Namen des Gerichts wisperte sie verführerisch, als könnte es nur bei Mondschein gegessen werden. „Und für wen sonst sollte ich es zubereiten, wenn nicht für den besten Chefkoch Italiens?“
    „Ich fühle mich geehrt.“ Er legte die Hände an ihre Hüften und hoffte, dass er sie von sich wegschieben konnte, ohne dass sie es als allzu beleidigend auffasste. Erst später sollte ihm bewusst werden, dass er nicht das geringste körperliche Verlangen verspürte ... ganz gegen seine sonstige Neigung. „Ich habe nicht vergessen, welch ausgezeichnete Köchin du bist, Lydia.“
    Ihr Lachen klang tief und rau, angefüllt mit Erinnerungen. „Ich hoffe doch, du hast auch andere Dinge nicht vergessen.“
    „Nein, habe ich nicht.“ Er stieß den Atem aus und entschied sich, direkt zu sein. „Aber siehst du, ich bin ...“
    Bevor er mit seiner Ehrlichkeit weiterkam, wurde die Tür erneut aufgeschoben. Juliet, einen Becher Kaffee in der Hand, wollte in den Raum kommen – und blieb wie vom Donner gerührt stehen. Sie starrte auf die Blondine, die sich wie eine exotische Ranke um Carlo gewunden hatte. Als sie in Carlos Gesicht schaute, zog Juliet die Augenbrauen hoch.
    Ihre Stimme war ebenso kühl und trocken wie ihre Augen. „Wie ich sehe, kennt ihr beide euch bereits.“
    „Juliet, ich ...“
    „Ich lasse euch gern ein paar Minuten für das ... Vorinterview“, meinte sie unverblümt. „Versuche bitte um zehn vor neun damit fertig zu sein, Carlo. Du wirst sicherlich noch den Küchenaufbau überprüfen wollen.“ Ohne ein weiteres Wort zog sie die Tür hinter sich wieder zu.
    Die Arme noch immer um Carlos Hals geschlungen, schaute Lydia auf die geschlossene Tür. „Ups“, meinte sie leichthin.
    Mit einem langen Seufzer zog Carlo sich von ihr zurück. „Du hättest es nicht besser ausdrücken können.“
    Um neun Uhr saß Juliet in einem bequemen Sitz in der Mitte des Zuschauerraums. Als Lydia sich auf dem Sessel neben ihr niederließ, nickte sie der Reporterin knapp zu und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorn auf die Bühne mit dem Küchenset. Soweit sie es beurteilen konnte – und sie hatte jeden Zentimeter selbst überprüft – war alles perfekt.
    Sobald Carlo mit begeistertem Applaus begrüßt wurde, begann sie sich ein wenig zu entspannen. Und als er mit den Vorbereitungen für sein Hühnchen begann, mit den sicheren Handgriffen eines Mannes, der genau wusste, was er tat, und gleichzeitig gelöst und locker mit dem Showmoderator und dem Fernsehpublikum plauderte wie ein alter Hase aus dem Showbusiness, da war ihre Entspannung vollständig.
    „Er hat wirklich das besondere Etwas, nicht wahr?“, murmelte Lydia in der ersten Unterbrechung.
    „Ja, auf jeden Fall“, stimmte Juliet zu.
    „Carlo und ich lernten uns kennen, als er das letzte Mal in Chicago war.“
    „Das dachte ich mir schon. Ich freue mich, dass Sie es noch vor der Show geschafft haben, vorbeizukommen. Haben Sie

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