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Ein Mann fuer Mom

Titel: Ein Mann fuer Mom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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nachdachte. Niemand kannte Frank so gut wie er. Allzu viele Leute waren wie Randy der Meinung, er besäße kein Herz. Doch Julian wußte, daß das nicht stimmte. Frank verfügte zwar über eine eiserne Beherrschung, aber seine Loyalität war unerschütterlich. Als Julian mit seinem Ferrari einen Unfall gebaut hatte, war es Frank gewesen, der Ärzte aus New York einfliegen ließ. Als es Mrs. Silens Ehemann fast gelungen war, ihr die Kinder wegzunehmen. hatte Frank sehr dezent, aber wirkungsvoll dafür gesorgt, daß das Gericht seine Entscheidung noch einmal überdachte. Häufig half Frank anderen Menschen. Er wollte nur nicht, daß man das erfuhr. Er genoß sein Image als rücksichtsloser Unternehmer.
    Im Umgang mit seinen Angestellten und Verwandten war er stets fair. Vielleicht nicht unbedingt überschwenglich, aber fair. Nur im Hinblick auf Frauen schien Frank zu menschlichen Gefühlen nicht fähig zu ein.
    Aber vor zwei Jahren hatte irgend etwas Frank verändert, und Julian wußte nicht, was das war. Und nun schien ihn sein gebrochener Arm noch weiter verändert zu haben. Er hatte Handball gespielt, so rücksichtslos, wie er sich auch in seinen Geschäften verhielt, war heftig gegen die Wand geprallt und hatte sich den Arm eingeklemmt. Es war ein unangenehmer Bruch gewesen, und Frank mußte zwei Stunden im Operationssaal verbringen. Am nächsten Tag hatte ihn Julian im Krankenhaus besucht, wie auch die meisten Mitglieder der Familie Taggert. Sie alle waren extrovertiert, laut und fröhlich - das genaue Gegenteil von Frank mit seiner spröden Zurückhaltung.
    Soweit Julian wußte, hatte Frank trotz seiner Schmerzen keiner Wimper gezuckt, aber irgend etwas schien in ihm vorgegangen zu sein, denn wenige Tage später sagte Frank einige ungemein wichtige Konferenzen ab und erklärte, er ziehe sich in seine Hütte in den Rocky Mountains zurück, wo er
    nicht gestört werden wolle. Julian hatte nicht gewagt, nach den Gründen zu fragen, aber sein Bruder, woraufhin Frank erklärte, er wolle sich erholen und nachdenken.

IX
    Nie hatte Randy einen so vergnüglichen Tag verbracht wie beim Angeln mit Julian. Alles was er tat oder sagte, war unbeschwert und lustig. Er flirtete mit ihr, neckte sie, legte den Arm um sie, um ihr zu zeigen, wie man den Köder auf den Haken spießte. Er brachte sie zum Lachen wie ein junges Mädchen.
    Doch immer wieder mußte Randy verstohlen zu Frank hinüberblicken, der gelassen und allein in der Nähe stand und unablässig einen Fisch nach dem anderen an Land zog. Mit seinem eingegipsten Arm mußte das ebenso schmerzhaft wie schwierig sein, aber nie ließ er sich auch nur das Geringste anmerken.
    »Doch an ihm interessiert? « erkundigte sich Julian, nachdem sie zum tausendstenmal zu Frank hinübergesehen hatte.
    »Nie im Leben. Ich bin keine Frau, die an einem Mann wegen seines Geldes interessiert ist. «
    »Ich verstehe. Und was erwarten Sie dann von einem Mann? « fragte er gespielt anzüglich.
    »Liebe. Tiefe Liebe. Ich möchte seiner ganz sicher sein können. « Sie lächelte. »Und ein großes Haus inmitten ausgedehnter Obstgärten. «
    »Täuschen Sie sich nicht in Frank. Er ist der loyalste Mensch, den ich kenne. Wenn er Sie erst einmal unter seine Fittiche nimmt, beschützt er Sie auch. «
    Wieder sah sie zu Frank hinüber. Er war groß, breitschultrig, und seine dunklen Augen waren faszinierend, aber... Aber er war so merkwürdig. An einem Tag machte er ihr einen Heiratsantrag und am nächsten würdigte er sie keines Blickes,
    »Ich würde wirklich gern wissen, was Sie denken. «
    »Ich dachte gerade, daß er gar nicht weiß, daß ich hier bin. «
    Julian lachte. »Frank haßt Angelausflüge. Er ist nur hier, um aufzupassen, daß ich Sie nicht anfasse. «
    Sie sah ihn ungläubig an. »Aber er fängt doch soviel. Es muß ihm doch Spaß machen«
    »Frank ist in allem gut, was er anfängt. Nur mit Frauen hat er gewisse Probleme. «
    Randy sah kurz auf den schnellfließenden Bergbach, griff dann nach der Thermosflasche und ging hinüber zu Frank. »Macht es Ihnen Spaß? « fragte sie, während er den heißen Kaffee trank.
    »Ungeheuer. Und Sie? Amüsieren Sie sich gut? «
    Sie sah, daß an seiner Schläfe ein Muskel zuckte. »Bestens. Julian ist wirklich ein bemerkenswerter Mann. So locker, lustig und witzig. Eine Frau könnte sich sehr leicht in ihn verlieben. « Randy ließ ihn nicht aus den Augen. Trotz seiner Distanziertheit fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Aber welche Frau fühlte

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