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Ein Mann - Kein Wort

Ein Mann - Kein Wort

Titel: Ein Mann - Kein Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Weingardt
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Beispiel Klamotten und persönliche Informationen sammelt. Natürlich auch noch vieles andere.
    »Er« hat ein Ziel – wohlgemerkt: eines! – vor Augen, das er geradlinig und mit aller Kraft ansteuert und dabei alles andere in seiner Umgebung konsequent ausblendet. »Sie« hat ihre Augen und Ohren überall, kann mehrere Dinge gleichzeitig tun, sieht alles, hört alles, und damit nicht genug: will über alles reden. Doch ein Jäger, der gerne redet, würde bald verhungern oder aus der Gruppe ausgestoßen werden, weil er nur stört und den Jagderfolg gefährdet – also haben vermutlich am ehesten jene Männer überlebt, die allenfalls das Nötigste miteinander redeten oder sich am besten nur mit Brummlauten, Gesten und Handzeichen verständigten. Deren Nachfahren sind die Männer von heute.
    Doch hin und wieder müssen auch Männer miteinander kommunizieren. Das Nötigste, was es zwischen ihnen zu bereden gibt, sind natürlich Fragen, die die Jagd, den Kampf und die Taktik betreffen. Früher war es der Kampf um das Wild, um die Frauen oder mit dem Feind – heute ist es der Kampf um Karriere, Vorsprung, Sieg, Überlegenheit, Macht. Früher war es die Jagd nach Beute – heute ist es die Jagd nach materiellen Errungenschaften, sei es, weil sie nützlich sind, wertvoll oder technisch interessant, oder weil man mit ihnen Eindruck machen kann.
    Weil »er« jedoch seiner Natur gemäß nur das Nötigste redet, spricht er natürlich mit seinesgleichen nicht über so menschliche »Nebensächlichkeiten« wie Aussehen, Befinden, Gefühle, Sorgen und Probleme. Was für ein Ziel könnte mit solchen Gesprächen erreicht werden, welchen Vorteil könnten Informationen dieser Art bringen? Das ist zunächst äußerst unklar – na bitte!
    »Sie« hingegen spricht mit anderen Frauen, ohne dass sie dabei ein klares Ziel im Auge hat. Wer sammelt, muss sich nicht total konzentrieren, sondern hat den Kopf auch für anderes frei. Außerdem macht es die Arbeit kurzweiliger, wenn man sich nebenher unterhalten kann. Kein Wunder, dass Kommunikation für »sie« einfach wichtig ist. »Sie« interessiert sich im Übrigen für alles – besonders für andereMenschen. So sorgt die Frau für den Informationsaustausch, aber auch für die guten Beziehungen in Familie und Nahbereich – während der Mann in erster Linie für die materielle Versorgung sowie den Schutz seiner Lieben zuständig ist. Und dazu muss er Ziele haben – und handeln; er muss Probleme erkennen – und sie lösen!
    Und weil, so die Ausführungen unseres redseligen Protagonisten, sich Männer und Frauen erstens seit der Steinzeit in ihren angeborenen Denk- und Verhaltensprogrammen quasi nicht verändert haben und zweitens in vielen Punkten sehr verschieden sind (»Das sind zwei ganz verschiedene Kulturen mit ganz verschiedenen Sprachen!«, verkündet Tom), ist es wahrhaftig viel verlangt, dass die beiden Geschlechter sich auch noch gegenseitig verstehen und einfühlsam miteinander umgehen sollen. Genauer gesagt: Es ist nicht viel verlangt – sondern
zu viel!
    Die zahllosen Beispiele, mit denen der temperamentvoll agierende Alleindarsteller seine Ausführungen untermalt, sorgen Abend für Abend für großes Vergnügen beim Publikum – zum einen, weil diese Beispiele mithilfe von drastisch übertreibender Wortwahl und Körpersprache einfach zum Lachen reizen, zum anderen aber auch, weil die Zuschauer in schöner Abwechslung sowohl ihr eigenes als auch das andere Geschlecht höchst treffend dargestellt sehen und diese Spiegelung sehr amüsant finden. Denn schließlich wird das darin Gezeigte nicht als Vorwurf, sondern als schlichte Feststellung präsentiert. Man muss sich deshalb nicht angegriffen, kann sich schlimmstenfalls durchschaut fühlen. Und gehört dabei – auch dies ein Trost – offensichtlich zu den »ganz normalen Männern« und »ganz normalen Frauen«.
    Fazit:
 Die versöhnliche Botschaft des Stückes scheint zu sein: »Nehmt diese Unterschiede zwischen Mann und Frau bitteschön wahr, dann werdet ihr euch viele Enttäuschungen und Probleme in euren Beziehungen ersparen. Und nehmt sie, wenn möglich, nicht zu ernst, sonst werdet ihr euch daran wund reiben und genau das aufs Spiel setzen, was euch doch so viel bedeutet: die Liebe zueinander, das Zusammensein, die Harmonie.«

2. Wesentliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen – gibt es die überhaupt?
    »Kein Airbag – wir sterben wie Männer«
    A UTOAUFKLEBER, GESEHEN AM 5. M ÄRZ 2008
AUF DER A UTOBAHN H

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