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Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Titel: Ein Mann wie du hat mir gefehlt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Merritt
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nicht, dass irgend jemand vermutete, Lucas habe dieses alles für seine Freundinnen angeschafft, obgleich es in den letzten Jahren einige davon gegeben hatte. Molly mochte Lucas und urteilte nicht über ihn. Und sie wollte auch nicht, dass ein anderer das tat. “Ich kümmere mich um Ihre Kleider”, sagte sie und ging ins Schlafzimmer.
    “Mrs. MacAdams…” Rachel lief hinter Molly her. “Ich ziehe nicht einfach voreilige Schlüsse, und ganz bestimmt habe ich Lucas nicht kritisieren wollen. Schließlich habe ich selbst eine Tochter im Teenageralter, und …”
    “Sie müssen schon entschuldigen, Mrs. March.” In der Tür stehend wandte Molly sich um. “Ich reagiere ein bisschen empfindlich, was Lucas angeht. Bin eben eine alte Glucke. Seit dem Tod seiner Frau hat die Presse ihn nicht allzu freundlich behandelt. Die Medien stellen ihn als Playboy hin und das ist er nicht.” Nachdem sie gesagt hatte, was gesagt werden musste, lächelte Molly. “Ich komme gleich zurück mit sauberer Unterwäsche.”
    Als Rachel aus der Dusche kam, fand sie auf dem Bett Unterwäsche vor. Sie nahm den Büstenhalter auf. Eine teure Marke. So etwas hatte sie getragen, als sie mit Jared verheiratet war. Danach hatte sie sich auf ein geringeres Einkommen einstellen müssen. Die Einschränkungen schmerzten sie nicht.
    Ihre Sorge galt den Kindern, und sie machte sich Gedanken über die Auswirkungen, die, die Scheidung besonders auf ihre Tochter hatte.
    Jae war diejenige, die sichtbar am meisten darunter litt, eine öffentliche Schule, ein schmales Haushaltsbudget, eine arbeitende Mom. Und dann die Hausarbeiten, das passte nicht in das Bild, das sich die Sechzehnjährige vom Leben gemacht hatte. Rachel wusste, dass Jae sie liebte und bei ihr und den Brüdern leben wollte. Aber sie wusste auch - und diese Erkenntnis schmerzte sie tief - dass Jae den Luxus liebte, den Jared und seine Familie ihr bieten konnten. Und die lockten oft damit, um sie zur Rückkehr zu bewegen.
    Jared unternahm alles, um sein Besuchsrecht zu ändern, aber Rachel wusste, es ging ihm nicht um die Kinder, sondern um eine Reaktion von ihr, und es ärgerte sie, dass er sich soweit gehen ließ, die Kinder für seinen persönlichen Kampf zu benutzen. Wie üblich diente ihm dafür sein Geld. Seiner Meinung nach konnte man Zuneigung leichter kaufen als verdienen. Und so hielt er denn den Kindern das Geld ständig als Köder vor die Nase, und von den dreien war Jae die anfälligste. Die Jungen, Neal und Sammy, waren mit zehn und sechs noch zu jung, um sonderlich beeindruckt zu sein.
    Den Tag, an dem Jared verkündete, er wolle eine Scheidung, würde Rachel nie vergessen. Es war ein trüber Dezembertag gewesen, eine Woche vor Weihnachten. Sie war wie vor den Kopf geschlagen, als sie Jared die Koffer packen sah und sagen hörte: “Ich lasse mich scheiden.” Er bewegte sich zwischen Bett und Kommode hin und her und fuhr fort: “Du bekommst das Sorgerecht. Die Kinder brauchen ihre Mutter.”
    Aber das war nicht der Grund, weshalb er ihr die Kinder überlassen wollte. Er wollte sich nicht mit ihnen abgeben. Er wollte frei sein und ungebunden, und dabei wären sie ihm nur ein Hindernis gewesen.
    “Warum?” hatte sie gefragt. “Warum eine Scheidung, Jared?
    Ist es eine andere Frau?”
    Ungeduldig hatte er geseufzt und sie ärgerlich angesehen.
    “Nein, Rachel, keine andere Frau. Ich bin es nur leid, mit einer Frau verheiratet zu sein, die ein Ausbund an Perfektion is t. Du bist die perfekte Mutter, die perfekte Gastgeberin, die perfekte Dame der Gesellschaft. Und wie perfekt du die verdammte Wohltätigkeit organisierst. Dafür und für die Kinder geht deine ganze Zeit drauf. Nie hast du Zeit für mich.”
    “Ich bin so, wie du mich wolltest”, hatte Rachel erwidert.
    “Darauf wurde ich von dir und von deiner Familie getrimmt.”
    “Du bist zu einer Schlingpflanze geworden”, hatte Jared sie beschuldigt, “erstickst mich und tötest mir meinen Lebensnerv.”
    Rachel hatte sich auf dem Bett zusammengerollt und wie betäubt die Anschuldigungen über sich ergehen lassen, mit denen Jared sie überhäufte. Sie war zu erstarrt gewesen und zu ängstlich, um ihm entgegenzutreten.
    Jared hatte recht. Siebzehn Jahre hatte sie unaufhörlich daran gearbeitet, die perfekte Ehefrau, die perfekte Mrs. Jared Jaeson March zu sein. Sie hatte geglaubt, dass man das von ihr verlangte. Nach zwei Jahren College hatte sie Jared geheiratet, und von dem Augenblick an war sie der Privatbesitz

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