Ein Mann wie du hat mir gefehlt
aber passt es mir am besten. Mit dem Geld, das ich für die Ranch bekomme, kann ich das Stadthaus erhalten. Wie die Dinge stehen, riskiere ich sonst, alles zu verlieren. Ich möchte lieber das Haus behalten als die Ranch.” Sie machte eine Pause, bevor sie heiter hinzusetzte:
“Genug damit. Schauen wir uns jetzt um! Fragen Sie mich, was Sie fragen wollen, und ich antworte Ihnen, so gut ich kann.”
“Haben Sie Kinder?” fragte Lucas, als sie auf das Haus zugingen.
“Eine Tochter”, antwortete Elaine.
“Was hält sie denn davon, dass Sie die Ranch verkaufen?”
“Sie hat Verständnis dafür und ist grundsätzlich damit einverstanden. Auch sie möchte lieber, dass wir das Stadthaus behalten.”
“Dann werden Sie also, wenn die Verhandlungen beginnen, nicht plötzlich aus Sentimentalität Ihre Meinung ändern?”
“Sentimentale Gefühle habe ich vor langer Zeit abgelegt, Lucas”, gestand Elaine. “Ich bin eine moderne Frau, die in der Gegenwart lebt. Jetzt ist es für mich an der Zeit, die Storch-Halston-Ranch zu verkaufen.”
Elaine führte den Weg, und Rachel und Lucas folgten ihr durch das Haus und die Nebengebäude. Hingerissen lauschten sie Elaine, die anschauliche Anekdoten über ihre Pionierfamilie zum besten gab.
“Wenn Sie die Ranch kaufen, was haben Sie mit ihr vor?”
fragte Elaine, als sie zu den Wagen zurückgekehrt waren.
“Ich will einen Wildpark einrichten und Ferienunterkünfte.”
“Kommerziell?” fragte Elaine leise.
Lucas nickte.
Elaine beschattete ihre Augen mit der Hand und blickte über das grüne Hügelland, das sie kannte, seit sie eine junge Frau gewesen war. Bald würde der Winter es goldbraun färben.
Schließlich sagte sie mit stockender Stimme: “Es wird ein Erfolg werden. Sie wissen ja, der Frio River fließt durch den Besitz.”
“Das möchte ich mir ansehen”, sagte Lucas.
Als die drei von der Tour über die Besitzung zurückkehrten und sich verabschiedeten, stand die Sonne niedrig am Himmel.
Rachel war froh, mit Lucas gefahren zu sein. Er würde am Steuer sitzen, und sie konnte es sich auf dem Beifahrersitz bequem machen … und ihn betrachten.
4. KAPITEL
“Wissen Sie was”, meinte Lucas, als sie zur Interstate 35
kamen, “wir werden Zeit sparen, wenn ich Sie heimfahre.
Morgen kann Ihnen einer meiner Leute den Wagen bringen.”
“Das wäre mir recht”, meinte Rachel, “aber morgen habe ich einen vollen Tag, und wir brauchen einen Wagen. Meiner ist morgen früh noch nicht fertig, und so brauche ich Jaes.”
“Kein Problem”, sagte Lucas. “Ich kann Dugan von einer Tankstelle anrufen, damit er ihn jetzt gleich …” Er unterbrach sich. “Ach, das geht ja nicht. Er braucht den Wagenschlüssel.”
“Unter dem rechten Kotflügel habe ich den Zweitschlüssel an einem Magneten”, sagte Rachel.
“Na fein. Wir können uns bei Ihnen mit Dugan treffen. Auf die Weise schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie haben Ihren Wagen, und Dugan kann mich zum Flughafen bringen und in meinem Wagen nach Hause fahren.” Freundlich lächelnd sah er Rachel an. “Ist Ihnen das recht?”
“Ja”, sagte sie, erfreut über den Gang der Dinge. Für einen Augenblick vergaß sie, dass sie Maklerin war und Lucas ihr Kunde. Sie betrachtete ihn. Er war ein gutaussehender Mann, ohne die glatte Schönheit zu besitzen, die Jared kennzeichnete.
Rachel bewunderte seine Charakterstärke und sein Selbstvertrauen. Sie betrachtete das wellige schwarze Haar, das so gut zu der sonnengebräunten Haut passte. Die dunklen Brauen waren buschig, die Wimpern lang und gebogen. Von den Augenwinkeln gingen Lachfältchen aus.
Lucas, der spürte, dass sie ihn musterte, warf ihr einen fragenden Blick zu. Verlegen senkte Rachel die Augen. Aber sie sah noch, wie sein Mund sich zu einem Lächeln verzog, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zuwandte, und sie fragte sich, ob er wusste, dass sie ihn bewunderte.
“Was halten Sie von dem Besitz?” fragte sie, um ihre Verlegenheit zu verbergen.
“Nicht schlecht”, erwiderte er, “aber sie verlangt zuviel, wenn man bedenkt, dass die meisten Gebäude renoviert werden müssen. Ich brauche ungefähr eine Woche, um ein Gege nangebot zu machen. Außerdem haben Sie ja noch mehr Angebote für mich. Ich möchte erst die anderen Anwesen besichtigen, bevor ich mich endgültig entscheide. Also”, fügte er hinzu, “was halten Sie davon, wenn wir bei einem Restaurant statt bei einer Tankstelle Halt machen? Auf die
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