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Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Ein Mann wie du hat mir gefehlt

Titel: Ein Mann wie du hat mir gefehlt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Merritt
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Kleiner, du bist für alles zu blöd.”
    “Neal!” rief Rachel scharf. “Rede nicht so mit Sammy!”
    “Ich bin nicht blöd!” protestierte Sammy empört und schlug nach seinem Bruder. “Sag ihm, dass er mich helfen lassen muss, Mama.”
    “Nicht hierbei, Sammy”, sagte Rachel ruhig. “Das ist ein Projekt für einen Geschichtsunterricht, und er muss es allein machen. Diese Soldaten gehören ganz allein Neal, und du musst seine Rechte respektieren.”
    “Ich teilt mein Spielzeug auch mit ihm”, maulte Sammy.
    “Dann lass es sein”, rief Neal vom Flur her. “Dann kannst du es auch nicht mehr von mir verlangen.” Damit schlug er die Zimmertür hinter sich zu.
    “Das ist gemein”, beklagte Sammy sich und stapfte mit dem Fuß auf.
    “So ist das Leben nun einmal”, sagte Rachel, “und du musst lernen, damit fertig zu werden. Jetzt ab, ins Badezimmer. Es ist Schlafenszeit.”
    “Och, Mama, so früh? Es ist doch Freitag. Warum kann ich nicht solange aufbleiben wie Neal?”
    “Du musst früher ins Bett, weil du jünger bist als Neal und mehr Schlaf brauchst. Jetzt ab mit dir, und kein Gemaule mehr.”
    Als Rachel zu Neals Tür kam, klopfte sie und wartete auf Antwort, bevor sie eintrat. Auf einem großen Konferenztisch rekonstruiert Neal eine der Schlachten des
    Unabhängigkeitskrieges.
    “Du warst etwas hart zu Sammy, Neal. Ich finde, du solltest dich bei ihm entschuldigen.”
    “Ich weiß, Mom”, sagte Neal. “Ich hab’s nicht so gemeint.
    Manchmal geht er mir nur auf die Nerven.”

    “Er ist noch klein”, sagte Rachel, “und wir müssen Geduld mit ihm haben.”
    “Na ja, vielleicht kann er ein paar meiner Soldaten anmalen”, gab Neal nach.
    “Nein”, erwiderte Rachel schnell, “die gehören ganz allein dir, und Sammy muss lernen, dass jeder von euch Spielzeug hat, das nur ihm gehört. Aber teilen ist etwas Gutes, und ich’ möchte, dass ihr zwei das bereitwillig tut”
    Neal strahlte plötzlich. “Sicher, Mom, und ich weiß schon was. Sammy kann für mich Felsen und Bäume suchen, die ich für Diorama brauche.”
    Rachel war stolz auf ihren Sohn. “Sieht wirklich gut aus”, sagte sie und betrachtete die Einzelheiten.
    “Danke, Mom.” Die Zungenspitze im Mundwinkel, konzentrierte er sich darauf, eine kleine Metallfigur mit dem Pinsel anzumalen. “Nur noch eine Gruppe muss ich anmalen und kleben, dann bin ich mit den Soldaten fertig.” Er stellte die Figurine ab. “Aber ich brauche Steine. Denn hier muss ein Felsen hin”, er zeigte auf die Stelle, “und hier ein paar Bäume.
    Dabei kann Sammy mir helfen.”
    Rachel hörte Neal zu, der sein Projekt in allen Einzelheiten erklärte. Auf seine Bitte hin las sie dann seinen Bericht. “Das ist ausgezeichnet”, sagte sie. “Aber du mußt es noch verbessern. Du hast ein paar Grammatikfehler.”
    Neal zog’ ein Gesicht. “Das ist ein Geschichtsaufsatz, kein Englischaufsatz”
    Rachel legte das Heft hin. “Trotzdem darf er nicht von Fehlern wimmeln. Lies ihn noch einmal durch, verbessere ihn, und morgen sehe ich ihn mir an.”
    “Na gut, Mom.” Er nahm wieder den Pinsel und einen Soldaten zur Hand.
    “Gute Nacht, Neal.”
    “Gute Nacht, Mom.”

    Rachel legte sich ins Bett und sah fern. Jae war noch nicht zu Hause, und bevor nicht die ganze Bande daheim war, konnte Rachel nicht schlafen. Wenig später hörte sie unten eine Autotür zuschlagen, und kurz darauf klopfte es an ihrer Tür. Jae kam hereingestürmt. Sie hatte langes blondes Haar und dieselben Augen wie ihre Mutter.
    “Wir haben Judson geschlagen, Mom!” jubelte sie. Sie streifte die Schuhe ab und hockte sich auf das Fußende des Bettes, um mit ihrer Mutter alle Ereignisse des Abends zu teilen.
    Am Schluss sagte sie: “Jeff hat sich während des Spiels verletzt und musste ins Behandlungszimmer.”
    “Oh, das ist schlimm”, sagte Rachel mitfühlend.
    “Ach, das wird schon wieder, Mom.” Dann strahlte sie wieder. “Ich hab’ dir doch von Alicias Geburtstagsparty erzählt.
    Tanz im San Antonio Country Club. Das wird eine Supersache, Mom. Ich meine echt super. Und Kirk hat mich gefragt, ob ich mit ihm gehen will.”
    “Das ist ja wunderbar, Jae”, sagte Rachel. “Wir werden ein Kleid kaufen müssen.”
    “Ich weiß schon, welches ich haben will, Mom. Nach der Schule bin ich heute mit Mary Jane gegangen, die ihr Kleid abgeholt hat, und da habe ich meins gefunden. Mom, es ist so schön.”
    Rachel konnte sich die Kreation aus grüner Seide und Spitze gut

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