Ein Mann wie du hat mir gefehlt
vorstellen, so anschaulich schilderte ihr Jae das Kleid.
“Noch nie habe ich mir etwas so gewünscht. Ich muss es unbedingt haben, Mom”, bettelte Jae.
“Ich kaufe es dir, wenn ich kann”, versprach Rachel.
“Nächstes Wochenende habe ich drei Tage frei. Sonnabend ist Merican Freedom Day. Den habe ich versprochen mit Neal zu verbringen. Sonntag gehen Sammy und ich in den Zoo. Aber Montag bin ich noch frei. Und ‘wenn ich mich recht erinnere, haben die Highschoolschüler am Montag einen Ferientag. Wenn es dir recht ist, wird das unser Tag.
“Wenn es mir recht ist?” rief Jae aus und umarmte ihre Mutter stürmisch. “Das wird ein Tag. Nur du und ich. Bei Saks kaufen wir das Kleid, und Leon hat genau die Schuhe, die dazu passen.”
“Das hört sich nur so teuer an, Mom”, sagte Jae schnell. “Ist doch beides im Ausverkauf.”
“Ich weiß nicht recht”, sagte Rachel.
“Bitte, Mom”, bettelte Jae. “Sieh es dir doch zuerst einmal an!”
Rachel seufzte. “Na gut, aber ich verspreche nichts.”
Jae klatschte in die Hände. “Hinterher essen wir Lubby zu Mittag und sind zu Hause, bevor Neal und Sammy aus der Schule kommen.”
Rachel strich ihrer Tochter über das Haar. “Na schön, ich bin einverstanden.”
“Danke, Mom.” Jae drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Stirn. “Du bist die Beste.”
5. KAPITEL
Tränen rannen ihr über die Wangen, als das Telefon klingelte.
Rachel griff nach dem Hörer und meldete sich schniefend.
“Rachel?” fragte Lucas besorgt.
Sie war so überrascht, seine Stimme zu hören, dass sie das Messer fallen ließ. “Lucas!”
“Was ist los?”
“Nichts.” Sie lachte und tupfte sich die Augen mit einem Papiertaschentuch.
“Hört sich an, als ob Sie weinen.”
“Tue ich auch.” Sie schniefte und lachte. “Ich bin beim Zwiebelschneiden.” Er stimmte in ihr Lachen ein.
“Ich wollte Sie nur wissen lassen”,, sagte er dann, “dass meine Schätzer, die Firma John Wesson and Company, Zahlen errechnet haben, die denen Elaine Halstons widersprechen.
Bevor ich mich mit diesem Angebot weiter beschäftige, möchte ich mir die anderen beiden Grundstücke ansehen, und ich möchte mit Ihnen sprechen. Morgen Abend flieg’ ich zurück.
Könnten wir uns vielleicht Sonnabend morgen sehen?”
Rachel zögerte, Sie wusste, wie enttäuscht Neal sein würde, wenn sie sein Programm am Freiheitstag nicht ansah. Abermals ein wegen ihrer Arbeit gebrochenes Versprechen. Aber sie brauchte diesen Verkauf unbedingt. Sie brauchte das Geld.
Lucas deutete ihr Zögern richtig. “Sonnabend passt Ihnen nicht?”
“Nein”, erwiderte Rachel. “Neal ist Endkampfteilnehmer beim Wettbewerb am Freiheitstag, und ich habe ihm versprochen, mir das Programm anzusehen. Ich mag ihn nicht enttäuschen, denn ich habe auch sonst wenig…”
“Das verstehe ich”, sagte Lucas.
“Wie wäre es mit Sonnabend Nachmittag?” schlug Rachel vor.”
“Kann ich nicht”, erwiderte Lucas. “Ich habe Mandy versprochen, dass ich…” Er unterbrach sich. “Ich habe eine Idee!
Ich habe Mandy versprochen, dass ich zum Rodeo komme und zuschaue, wie sie um die Fässer rennt. Warum begleiten Sie mich nicht… und die Kinder auch? Ich hole Sie gleich nach Beendigung des Programms ab, und wir verbringen den Nachmittag und Abend miteinander.”
“Ein Rodeo”, überlegte Ra chel.
“Und ein Volksfest und eine Ausstellung”, sagte Lucas mit Lachen in der Stimme. “Viehausstellungen und Rodeos. Ich weiß, das hört sich nicht allzu aufregend an, aber…”
“So etwas habe ich seit Jahren nicht besucht.”
“Dann kommen Sie mit mir”, sagte Lucas. “Wann soll ich Sie abholen?”
“Die Preise werden um elf Uhr verteilt.”
“Rachel”, fragte Lucas, “hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mir Ihr Programm ansehe?”
Rachel war so entzückt, dass sie nicht sofort antwortete.
“Ich würde Neals Projekt gern sehen”, setzte er hinzu. “Und das Programm interessiert mich auch. Das könnte etwas für die Kinderranch sein.”
“Ich würde mich freuen, wenn Sie kommen”, sagte Rachel.
“Gut, dann komme ich eine halbe Stunde vorher. Der Morgen gehört Ihnen und den Ihren. Aber der Nachmittag ist für mich und die meinen. Abgemacht?”
“Abgemacht”, antwortete Rachel fröhlich.
Noch lange, nachdem sie aufgelegt hatte, lehnte Rachel lächelnd an der Wand.
“Hallo, Mama.” Sammy hängte seine Baseballmütze auf die Stuhllehne und ging an den Kühlschrank, um sich seinen
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