Ein Mann wie du hat mir gefehlt
Wasserkrug herauszunehmen. “Warum grinst du so, Mama?”
“Tu ich das?” Hastig trat sie wieder an die Arbeitsfläche, um ihren tränentreibenden Job wiederaufzunehmen.
“Mmm”, brummelte er während er den Deckel abschraubte.
“Was gibt’s zu essen? Ich habe einen Bärenhunger.”
“Thunfisch und Nudelsalat.”
Sammy kletterte auf einen Barstuhl. “Klasse, Mom, ich mag es, wenn du für uns kochst.”
Rachel beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm einen Kuss auf die schmutzige kleine Nase. “Du bist leicht Zufriedenzustellen. Ruf Neal und Jae und wasch …”
“Die Hände”, fiel Sammy ein.
“Mehr als die Hände”, sagte Rachel. “Alles von der Taille an aufwärts,”
Sammy schenkte ihr ein Grinsen und trank sein Wasser.
Jae kam in die Küche und stippte einen Löffel in den Salat.
“Wer war am Telefon, Mom?”
“Lucas Brand.”
“Wer ist das?”
“Der Mann, der sich für die Halston Ranch interessiert. Der, mit dem ich mich vergangene Woche getroffen habe.” Sie gab Jae, die mit dem Naschen fortfuhr, einen Klaps. “Wart’, bis das Essen auf dem Tisch steht.”
“Mmm, gut”, nuschelte Jae mit vollem Mund.
“Was?” neckte Rachel. “Lucas oder der Salat?”
Jae ließ den Löffel in den Ausguss fallen und fuhr herum.
“Gibt es etwas, was du mir verschweigst, Mom?”
Rachel hörte die Missbilligung heraus. Sie wischte sich die Hände an ihrer Hose ab und sagte befangen: “Also… Lucas möchte mit uns an der Feier zum American Freedom Day teilnehmen, und nachher will er uns alle zur Messe in New Braunfels mitnehmen.”
Mit ernsten Augen sah Jae ihre Mutter an. “Ist das klug, Mom, mit einem Kunden auszugehen?”
Ihrer eigenen Tochter Rede und Antwort zu stehen war Rachel nicht gewohnt, und es behagte ihr nicht. “Hier geht es mehr um das Geschäft als um das Vergnügen”, erklärte sie.
“Ich weiß, ich bin erst sechze hn”, sagte Jae, “aber ich kann doch schon Geschäft von Vergnügen unterscheiden, Mom.
Dieser Mann Will deine drei Kinder kennen lernen. Das kannst du mir glauben.” Schnell wandte sie ihre Aufmerksamkeit einem Glas mit Oliven zu und fischte sich die letzten zwei heraus.
“Und”, fragte Rachel, “was soll ich ihm sagen?”
“Du sollst vorsichtig sein, Mom”, antwortete Jae und schob sich eine Olive in den Mund. “Du bist fast vierzig, aber du bist immer noch ein Unschuldsengel.”
“Danke”, sagte Rachel, “aber ich habe dich nicht um Rat gebeten. “Ich will nur wissen, ob du mit uns kommst.”
“Keine Zeit”, sagte Jae. “Die National Honor Society hat am Sonnabend ihr Jahrestreffen wegen des Geldes für wohltätige Zwecke. Da muss ich hin, weil ich zu den Offizieren gehöre.”
“Da kann man nichts machen”, meinte Rachel. “Jetzt deck den Tisch, dann sag deinen Brüdern Bescheid.”
“Sie sehen reizend aus, Rachel”, sagte Lucas mit einem Lächeln. “Ich wollte es Ihnen schon den ganzen Abend sagen, aber wir waren ja nie allein.”
Der Lärm um sie herum trat in weite Ferne. Rachel sah und hörte nur Lucas. Er berührte sie nicht, doch der Blick seiner ausdrucksvollen Augen, der über ihr grünes Westernhemd, die passgenauen Jeans und die Westernstiefel glitt, verursachte ihr ein angenehmes Kribbeln. Als er den Blick wieder hob, sah sie Bewunderung in seinen Augen.
Rachel erwiderte sein Lächeln. “Jae hat darauf bestanden, dass ich mir etwas besorge, was zum Rodeo passt”, erklärte sie.
“Das ist das erste Mal, dass ich ein Cowgirl bin.”
Sie sahen einand er in die Augen und spürten nichts von dem Treiben, das um sie herum war. Lucas strich ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und legte die Hand gegen ihre Wange, und Rachel erbebte unter seiner Berührung.
Unwillkürlich benetzte sie ihre Lippen mit der Zungenspitze eine unschuldige und doch sehr provokative Geste. Dieser Augenblick änderte die Beziehung der beiden zueinander, was sie erkannten und annahmen.
“In so mancher Weise bin ich erstmalig für dich. Ist es nicht so?”
Seine Frage war bedeutungsvoll, und dessen waren sich beide bewusst. “Ja”, antwortete Rachel atemlos. “Das bist du.”
Im Einklang mit Rachels Gefühlen fragte Lucas: “Stört es dich, dass die Kinder mit MacAdams und Mandy heimgegangen sind?”
Zärtlich strich er mit den Fingerspitzen über ihre Stirn und erzeugte damit bei ihr erwartungsvolle Schauer.
“Nein”, erwiderte Rachel, “es wird Ihnen Spaß machen, mit den anderen Kindern zusammenzusein,
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