Ein Mann wie Mr Darcy
unterscheiden, das ich vor einer Woche kennen gelernt habe, und als ich sie zum Abschied in die Arme nahm, drückte sie mich so fest an sich, dass ich beinahe keine Luft mehr bekam. Als ich zu dieser Reise aufgebrochen bin, hätte ich nie gedacht, dass ich so wundervolle Freundschaften schließen würde, erst recht nicht mit Menschen, die alt genug sind, um Rente zu beziehen. Andererseits sind mir in dieser Woche eine Menge Dinge passiert, mit denen ich nicht gerechnet hatte.
Eins davon ist der Grund dafür, dass ich jetzt hier, in diesem Luxushotel, auf diesem plüschigen Samtsofa, sitze, Earl Grey schlürfe und das winzigste, randlose Gurkensandwich-Dreieck in der Hand halte, das ich je gesehen habe. Ich verschlinge es mit einem Bissen.Wenn ich nervös und aufgeregt bin, muss ich immer essen, auch wenn ich keinen richtigen Hunger habe. Ich greife nach einem weiteren Gurkensandwich-Dreieck. Wirklich lecker.
Alles ging so schnell, dass ich immer noch versuche, es zu begreifen. Als Hilary und Rose gestern mit mir sprechen wollten, hatte ich keine Ahnung, worum es ging. Doch in ihrer typischen Art kam Rose unverzüglich zur Sache.
»Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, Ihre Buchhandlung selbst zu kaufen?«, wollte sie ohne Umschweife wissen. Die Frage aus dem Mund einer Frau, die Diamanten im zehnfachen Wert meines Jahresgehalts trägt, entlockte mir ein Lächeln. »Ich glaube nicht, dass ich genug auf dem Sparbuch habe«, gab ich wehmütig zurück.
Worauf die beiden in schallendes Gelächter ausbrachen. »Oh, ich liebe diesen New Yorker Humor«, rief Hilary, während Rose hinzufügte: »Nein, Dummchen. Haben Sie denn gar keine Ahnung von der Geschäftswelt? Natürlich zahlen Sie überhaupt nichts selbst. Stattdessen besorgen Sie sich jemanden, der alles bezahlt.«
Ich muss ziemlich verwirrt ausgesehen haben. »Investoren, meine Liebe! Was Sie brauchen, sind Investoren!«, erklärte sie.
Was in etwa gleichbedeutend damit war, jemandem, dem das Benzin ausgegangen ist, zu raten, er solle sich eine Tankstelle suchen. »Toll, aber wo genau finde ich denn ein paar Investoren?«, fragte ich.
Worauf Rose – das ist das Beste an dieser Geschichte – antwortete, als läge es auf der Hand: »Wieso denn? Sie stehen doch direkt vor Ihnen!«
»Wünschen Sie noch eine frische Kanne Tee?«
Ich höre eine Stimme, und als ich aufsehe, steht unser junger italienischer Kellner vor mir, der uns mit jener Art von Aufmerksamkeit umschwärmt, die Frauen eines gewissen Alters zum Kichern und Erröten bringt. Hilary verscheucht ihn mit einer knappen Bewegung ihres Stifts. »Nein, danke«, erklärt sie. Nachdem sie versucht hat, mit ihm zu flirten, und feststellen musste, dass er verlobt ist, hat sie ihn sofort als Quälgeist abgeschrieben. »Nur die Rechnung, bitte.«
Hilary sitzt in ihrer Funktion als Anwältin hier. Sie mag sich zwar aus ihrer Partnerschaft einer von Londons Spitzenkanzleien zurückgezogen haben, doch sie hat immer noch ihre Zulassung, deshalb wird sie die Verträge aufsetzen.
Oh, habe ich das noch nicht erwähnt? Ich Dummchen! Ich bin so aus dem Häuschen, dass ich kaum klar denken kann. Also, ich mache es wie Rose und rücke direkt damit heraus.
Ich, Emily Albright, bin die neue Eigentümerin von McKenzie’s.
Ja! Ehrlich! Kaum zu glauben, was?
Ich kann es auch noch nicht, aber es ist so. Nachdem ich mit Rose und Hilary gesprochen und herausgefunden habe, dass es, nein, kein dummer Witz war, und dass sie es, ja, absolut ernst meinte, habe ich gestern am späten Abend noch Mr. McKenzie angerufen – mit zitternden Händen und einer Stimme, die klang, als hätte ich Helium eingeatmet -, ihm eröffnet, dass ich die Buchhandlung kaufen möchte, und mich mit ihm auf einen Preis für die Pacht und sämtliche Waren geeinigt. Er war höchst erfreut.
»Jetzt weiß ich, dass der Laden in guten Händen sein wird«, sagte er, und ich war so selig, dass ich nicht mehr weiß, was ich darauf erwidert habe, abgesehen von hunderten Dankeschöns und irgendwelchem atemlosen Gefasel, damit sei ein Traum für mich in Erfüllung gegangen.
Mein Investor ist natürlich Rose.Wir sind Geschäftspartner.
Im Tagesgeschäft wird sich nicht viel ändern. Ich werde weiterhin den Laden führen, mit ein paar zusätzlichen Aufgaben, natürlich, und Rose wird mein stiller Teilhaber sein.
»Ist das nicht wunderbar!«
Rose lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück und klatscht vor Freude in die Hände, sodass ihre Brillanten wie
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