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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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Dass du dich nicht mehr mit ihm treffen willst, dass ihr zu verschieden seid, dass du dich von ihm verabschieden willst. Und dass du Spike liebst -
    Wie? Wo zum Teufel kam das denn her?
    »Ähm … der Schlamm«, stottere ich. »Ihre Hosen … sie werden ganz schmutzig …«
    Er sieht mich an und erhebt sich wieder. »Genau das ist es, was ich an Ihnen so liebe, Emily. Sie sind stets so reizend, so aufmerksam und so amüsant.«
    Ich sehe zu, wie er sich neben mich auf die kleine Steinbank setzt, die Schöße seines Gehrocks nach hinten wirft, seine Reithosen hochzieht, und all das, was mir zuvor so attraktiv erschien, wirkt jetzt steif und penibel auf mich.
    »Wie ich schon sagte, gibt es da etwas, das ich Ihnen sagen muss«, beginnt Mr. Darcy erneut.
    »Hören Sie, ich glaube nicht -«, versuche ich ihm das Wort abzuschneiden.
    »Ich liebe Sie, Emily«, erklärt er, bevor ich ihn daran hindern kann.
    Gespannt erwartet er meine Antwort.
    Oh Gott! Ich halte einen Moment lang inne, dann hole ich tief Luft. »Nein, das tun Sie nicht«, antworte ich fest.
    Er sieht überrascht aus und, zugegebenermaßen, mehr als nur ein wenig verstimmt. »Entschuldigung?«
    »Mich lieben«, antworte ich schlicht. »Sie lieben mich nicht«, wiederhole ich, diesmal noch entschlossener.
    Mr. Darcy ist bestürzt, aber er erholt sich rasch. »Emily! Was treibt Sie dazu, so etwas zu sagen!«, fragt er, während sich seine Züge verdüstern.
    Ich warte. Und einen kurzen, magischen Augenblick lang frage ich mich, was passieren würde, wenn ich meine Meinung änderte.Wenn ich ihm sagen würde, dass ich ihn liebe. Wenn ich die Fantasie der Realität vorziehen würde. Ich stehe so kurz davor, könnte es mit den Fingerspitzen berühren -
    »Weil Sie jemand anderes lieben.«
    »Wen? Ich verlange, dass Sie mir sagen, wen.«
    Ich wart, und dann -
    »Elizabeth Bennet«, sage ich, und als die Worte aus meinem
    Mund kommen, weiß ich, dass es kein Zurück mehr gibt.
    »Sie kennen sie?«, fragt er und ringt sichtlich um Fassung.
    »Nun ja, nicht genau...«, gebe ich zu.
    »Nun, dann lassen Sie mich Ihnen versichern, Emily, dass ich, welche Gerüchte Sie auch immer gehört haben mögen, Miss Elizabeth Bennet vor einigen Monaten nur sehr kurz begegnet bin – im November, glaube ich, war es – und sie seitdem nicht mehr gesehen habe. Sie sind es, die mir mein Herz gestohlen hat …«
    »Nein«, unterbreche ich ihn kopfschüttelnd. »Das ist alles falsch. Sie haben das falsch verstanden -«
    »Das dachte ich zu Beginn auch«, stimmt Mr. Darcy mit tiefer und kraftvoller Stimme zu. »Doch Sie kennen zu lernen, war wie eine Offenbarung für mich, Emily. Ich möchte keine Frau wie Miss Bingley, sondern sehne mich nach jemand Resolutem mit einer eigenen Meinung, nach jemandem, der meiner ebenbürtig ist.«
    »Wie Elizabeth Bennet«, beharre ich, teils, weil ich mich dem Roman gegenüber verantwortlich fühle, aber auch, weil ich hoffe, dass er auf diese Weise versteht, was ich ihm in Wahrheit sagen will, und somit unsere »Aussprache« umgehen kann.
    Mr. Darcy wirft mir einen ungeduldigen Blick zu. »Warum sprechen Sie nur ständig von dieser Miss Bennet? Ich kenne sie doch kaum«, protestiert er empört.
    »Aber Sie sollten sie besser kennen lernen. Ich denke, Sie würden perfekt zueinander passen«, fahre ich fort. »Ich habe gehört, dass sie … ähm … echt heiß auf Sie ist«, sage ich in dem Versuch, an sein Ego zu appellieren.
    »Heiß?«
    »So sagt man in Amerika«, erkläre ich schnell. »Ich meine, sie bewundert Sie sehr, hält Sie für sehr attraktiv und ehrenhaft und … ähm … einen erstklassigen Reiter.« Ich kreuze die Finger hinter meinem Rücken. Mein Gott, wenn Jane Austen mich hören könnte, würde sie mich umbringen. Ich zerstöre hier eine ihrer tollsten Heldinnen.
    Für einen Moment scheint Mr. Darcy beeindruckt zu sein und seine Brust um ein paar Zentimeter zu schwellen, doch er ist immer noch nicht zufrieden. Mr. Darcy, wie anscheinend die meisten Männer, kann keine Zurückweisung hinnehmen.
    »Habe ich mein Anliegen nicht ausreichend deutlich gemacht?«, fragt er und starrt mich finster an.
    Einen Augenblick lang bin ich wie gebannt von der seltsamen Lage, in der ich mich befinde. Da sitze ich hier mit Mr. Darcy, dem schneidigsten Helden aller Zeiten, der mir erklärt, dass er mich liebt. Und ich bekomme eine Panikattacke.
    »Sie sind nicht mein Typ«, erkläre ich schließlich lahm.
    »Typ?«, wiederholt er verwirrt.

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