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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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besitzen sie zumindest eine hübsche kleine Sammlung literarischer Werke und ich einen beinahe leeren – und deutlich leichteren – Koffer.
    Auf den Bürgersteigen drängen sich Touristen und Schnäppchenjäger. Ich lasse mich vom Strom mitreißen, während mein Blick abwesend über die Schaufenster schweift. Ich sauge all die Bilder, Geräusche und Gerüche dieser neuen Stadt in mir auf. Ich war noch nie in London, nur einmal als Kind. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, wenn man zum ersten Mal allein in einer fremden Stadt ist – diese Spannung, vollkommen anonym zu sein, nicht zu wissen, was einen erwartet, wenn man um die nächste Straßenecke biegt, die Freiheit, zumindest für ein paar Stunden tun und lassen zu können, was man will (sofern es die Kreditkarte erlaubt, natürlich).
    Mit diesem Gedanken schlendere ich durch ein paar Seitenstraßen und biege wahllos nach links ab. Ich habe keine Ahnung, wohin ich gehe, und ausnahmsweise kümmert es mich auch nicht. Bei meinem grauenhaften Orientierungssinn habe ich beschlossen, nicht einmal so zu tun, als würde ich auf den kleinen Stadtplan sehen, den Miss Staene mir gegeben hat, bevor sie aufgebrochen ist. Sie war wie immer in Eile. Anscheinend fährt der Bus nur kurz in der Waschanlage vorbei, bevor er sich direkt auf den Weg zurück nach Heathrow macht, um eine neue Gruppe Reisender aufzunehmen. Deshalb hatte ich kaum Gelegenheit, mich richtig von ihr zu verabschieden und mich zu bedanken.
    TOPSHOP.
    Das schwarzweiße Schild zieht meine Aufmerksamkeit auf sich und lässt mich wie angewurzelt stehen bleiben. Ich betrachte es, während langsam der Groschen fällt.Wow, das ist es also! Der berühmte Topshop, von dem Cat geredet hat? Stellas persönliches Mekka? Ein Geschäft, das ich beiden zufolge nur als völlig neuer Mensch wieder verlassen kann?
    Okay, wollen wir doch mal sehen.
    Mit meinem Koffer im Schlepptau trete ich auf die Rolltreppe. Während ich nach unten fahre, wird die hämmernde Musik immer lauter. Das Adrenalin in meinen Adern pocht im Takt, und die Vorfreude wächst. Obwohl ich nach unten fahre, habe ich den Eindruck, als gehe es steil nach oben.
    Nun ja, ich war schließlich nicht immer eine erwachsene Inhaberin einer Buchhandlung, sondern war auch irgendwann einmal auf dem College.
    Als ich das unterste Stockwerk erreiche, begrüßen mich zahllose Kleiderständer, einer am anderen, erstrecken sie sich in die modische Unendlichkeit. Meine Nerven flattern. Das schaffe ich nicht alleine. Ich brauche Hilfe. Ich brauche Stella.
    Ich krame mein Handy heraus und wähle schnell. Auch wenn es erst zwei Tage her ist, kommt es mir vor, als hätten wir seit Jahren nicht miteinander gesprochen. DieVerbindung wird hergestellt, und ich lausche dem Klingeln. Sie sollte gestern aus Mexiko zurückkommen, also müsste sie eigentlich abnehmen -
    »Hallo?«
    »Stella, ich bin’s, Emily.«
    »Em! Hey, wann kommst du zurück? Ich habe einen Anruf von Mr. McKenzie bekommen, dass ich heute nicht zur Arbeit kommen muss.Was ist denn da los? Ist alles okay?«
    »Ja, alles in bester Ordnung«, versichere ich ihr schnell. Ich werde ihr alles erzählen, wenn ich zurück bin. Jetzt habe ich Wichtigeres mit ihr zu besprechen.Wie gesagt – Topshop ist Stellas Mekka.
    »Hast du was von Spike gehört?«
    »So ungefähr«, antworte ich. »Was ist mit dir? Hast du mit Freddy geredet?«, frage ich eilig, um das Thema zu wechseln.
    »So ungefähr«, erwidert sie, ebenso vage. »Aber das erzähle ich dir, sobald du zurück bist – hey, was ist denn das für Musik, die ich da höre? Wo bist du? In einem Nachtclub?«
    Ich lache in mich hinein. Ich? In einem Nachtclub? Eher würde man dem Papst in einem Nachtclub über den Weg laufen.
    Ich fange gar nicht erst an, ihr zu erklären, dass es hier heller Nachmittag ist, sondern komme direkt zur Sache und spreche die vier magischen Worte aus. »Ich. Bin. Bei.Topshop!«
    Ein lautes Kreischen ertönt am anderen Ende der Leitung, sodass ich das Telefon vom Ohr weghalten muss.
    »Em! Das ist ja sooo irre! Ich bin ja sooo neidisch!«, japst sie. »Erzähl, wie ist es? Wie ist es?«
    Sie beginnt beinahe zu hyperventilieren.
    »Na ja … ähm … ziemlich groß … und voller Klamotten …«, stammle ich sinnloserweise. Überwältigt von der schieren Auswahl wage ich mich zaghaft weiter in den Laden hinein, lasse meine freie Hand staunend über die Kleiderständer wandern. »… und da gibt es etwas, das aussieht wie...«, ich zögere, als

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