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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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an, um Stella ins Bett zu kriegen.
    »Er heißt Scott«, verkündet sie. »Willst du Hallo zu ihm sagen?«
    »Nein, nicht nötig«, wiegle ich eilig ab. Eines der Dinge, die ich am meisten hasse, ist, wenn eine Freundin irgendeinen Kerl, den sie gerade erst aufgegabelt hat, ans Telefon holen will. Okay, sie hängen in einer schummerigen Bar ab, betäubt vom Alkohol und männlicher Aufmerksamkeit, und ich verstehe ja, wie witzig das aus ihrer Perspektive erscheint – okay, in gewisser Weise -, aber witzig für wen? Für einen selbst garantiert nicht. In neun von zehn Fällen ist man zu Hause, in seiner alten, ausgebeulten Jogginghose, und erledigt die Handwäsche. Um es ganz deutlich zu sagen – man schrubbt den Zwickel mit der Nagelbürste. Das Letzte, wonach man sich in einem solchen Moment sehnt, ist ein gekünsteltes, peinliches Gespräch mit einem Fremden, dem man nie begegnet ist und mit dem man keinerlei Gemeinsamkeiten hat.
    Abgesehen von der Freundin, mit der er ins Bett will.
    »Ach komm schon, er steht direkt neben mir …«
    »Nein, im Ernst …«
    Zu spät. Ich höre, wie das Telefon weitergereicht wird. Oh nein. Bitte nicht.
    »Yo«, meldet sich eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung.
    »Oh, hi.« Ich winde mich unbehaglich. »Ich bin Emily.«
    »Scott«, grunzt er.
    Es folgt eine peinliche Pause. Fieberhaft denke ich darüber nach, was ich sagen könnte.
    »Äh, und was machst du gerade so, Scott?«, erkundige ich mich steif. Meine Güte, ich höre mich an wie Stellas Mutter.
    »Party.« Heiseres Lachen dringt durch die Leitung.
    Ich halte durch.
    »Dann habt ihr wohl eine Menge Spaß?«
    Oh Mann, wieso gehe ich nicht in die Vollen und hänge noch ein »Mein Lieber« dran?
    »Yeah, ist total abgefahren hier, und deine Freundin Stella rockt tierisch.«
    Okay, ich werde mir kein Urteil dazu erlauben. Abgefahren und rocken sind einwandfreie Adjektive.
    »Junge, wie die abgeht«, brüllt er.
    Ich nehme alles zurück. Ich erlaube mir doch ein Urteil. Und Scott wird schuldig gesprochen, ein Vollidiot zu sein.
    »Äh, gibst du mir noch mal Stella«, bitte ich. Ich muss laut schreien, weil er mittlerweile angefangen hat, wie ein Hund zu jaulen. Dankenswerterweise höre ich ein Rascheln und dann -
    »Em?«
    Es ist Stella. Einerseits bin ich erleichtert, andererseits weiß ich, was als Nächstes kommen wird: die Bewertung.
    »Und? Was denkst du?«, flüstert sie.
    »Schwer zu sagen, nur vom Telefon her …«
    »Er ist wahnsinnig erfolgreich. Er hat eine eigene Werbeagentur«, vertraut sie mir an. »Und er sieht super aus.«
    »Da bin ich mir sicher.« Wer tut das nicht nach einer Nacht voller Margaritas? Nach so einer Sauftour habe ich auf der Damentoilette sogar einmal mein eigenes Spiegelbild geküsst.
    »Und er ist wahnsinnig witzig, Emily. Völlig verrückt, und bringt mich dauernd zum Lachen. Ich habe das Gefühl, uns verbindet schon etwas …«
    Oh je, das klingt gefährlich. Ich versuche, sie in die Realität zurückzuholen. »Und hast du etwas von Freddy gehört?«, frage ich hoffnungsvoll.
    »Ja, er hat mir ungefähr zehn SMS geschickt, in denen er mich fragt, ob ich gut angekommen bin, wie das Hotel ist, ob es mir gut geht …«
    »Wie süß von ihm. Du hast ja solches Glück. Freddy sorgt sich wirklich um dich.«
    »Ich wünschte nur, er würde mich nicht wahnsinnig damit machen«, grummelt Stella. »Ich wünschte, er würde mich einfach in Ruhe meinen Urlaub genießen lassen.«
    »Das sagst du jetzt, aber ich wette, du würdest ihn vermissen, wenn er es wirklich täte.«
    »Darauf würde ich nicht wetten.«
    »Okay, wie du meinst. Aber pass auf, was du dir wünschst …«
    Meine Warnung geht in trunkenem Kichern unter. Ich bin verärgert. Hat sie auch nur ein Wort von dem mitbekommen, was ich gesagt habe? Ich lausche einen Moment lang. Großer Gott, nein. Was ich da höre, sind nicht etwa Stella und Scott beim Knutschen, oder? »Äh, Stella …«
    »Mmmh, ja«, erwidert sie geistesabwesend.
    Oh mein Gott. Jetzt küssen sie sich definitiv.
    »Vielleicht sollten wir später weiterreden.«
    »Klar.Viel Spaß in deinem Museum.«
    Du meine Güte, damit stehe ich endgültig wie ein Trottel da.
    »Es ist nicht wirklich ein Museum, sondern der Ort, an dem Jane Austen...«, fange ich an, unterbreche mich jedoch, als ich etwas höre, das klingt, als würde Stella am anderen Ende der Leitung stöhnen. Oh, mein Gott. Es ist, als hätte ich irgendeine Telefonsex-Hotline angerufen. »Okay, gut... äh …

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