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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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verblichener Vorfahren, Fußböden aus Steinfliesen … Alles verströmt die Aura von Geschichte.
    »Sie haben Zimmer 28«, informiert mich Miss Staene, als sie wenige Minuten später hinter dem Empfangstresen steht. Hinter ihr befindet sich ein großes Brett, an dem die verschieden nummerierten Zimmerschlüssel hängen. Sie händigt mir den Messingschlüssel aus, ohne George, den Hoteldirektor, der scheinbar völlig überflüssig neben ihr steht, zu beachten, und streicht mich von ihrer Liste.
    »Es befindet sich im zweiten Stock«, erklärt George schüchtern. »Auf der rechten Seite und dann ganz am Ende des Flurs.«
    »Toll, danke.« Ich nicke und lege die Hand um den Griff an meinem Rollkoffer. »Wo geht’s zum Aufzug?«
    Stille.
    »Zum Aufzug?«, wiederholt George und fingert unsicher an seinen Manschettenknöpfen herum. Ich registriere einige Blicke und kapiere.
    Gott, Emily, sei nicht so begriffsstutzig. Natürlich gibt es hier keinen Aufzug. Dieses Haus ist mehrere hundert Jahre alt!
    Gerade als ich etwas sagen will, höre ich ein abschätziges Schnauben hinter mir. »Amerikanerin, was?«
    Ich erstarre. Ich weiß sofort, wer dieser Jemand ist, noch bevor ich herumfahre und ihn gegen den Empfangstresen gelehnt dastehen sehe, Arme verschränkt, ein Streichholz zwischen den Zähnen: Mr. Arschloch. Ich starre ihn herausfordernd an.
    »Haben Sie ein Problem damit?«, frage ich und bemühe mich, möglichst arrogant und selbstbewusst zu wirken und nicht wie der Dummkopf, als der ich mich in Wirklichkeit fühle. Unglücklicherweise spielt meine Stimme nicht mit und verrät mich durch ihren schrillen Klang. Ich höre mich eher weinerlich als lässig an. Ich spüre, wie mein Gesicht knallrot anläuft, und umklammere den Griff meines Koffers so fest, dass sich meine Fingernägel in meine Handfläche bohren.
    Aber Mr. Arschloch reagiert nicht. Stattdessen starrt er mich unter seinen schweren Lidern hervor an und verzieht belustigt das Gesicht. »Nein«, antwortet er beiläufig und nimmt das Streichholz aus dem Mund. Er rollt es einen Moment lang zwischen den Fingern hin und her und betrachtet es eingehend, ehe sich sein Blick wieder auf mich richtet. »Aber es sieht ganz so aus, als hätten Sie eins.« Seine Mundwinkel heben sich in selbstgefälliger Erheiterung.
    »Ach?« Ich erwidere sein Lächeln mit so viel Sarkasmus, wie ich nur aufbringen kann. »Und das wäre?«
    Abgesehen von dir, du arroganter kleiner Scheißkerl.
    Wir starren einander an. Plötzlich fällt mir auf, dass es um uns herum sehr still geworden ist. Alle haben innegehalten und beobachten uns wie Zuschauer bei einem Boxkampf.
    Ding, ding. Runde zwei.
    »Wir sind hier nicht bei Macy’s, ja?«, erklärt er grinsend.
    »Was Sie nicht sagen«, gebe ich trocken zurück.
    »Dieses Gebäude ist 450 Jahre alt.«
    »Das weiß ich.«
    »Und Sie wollen den Aufzug nehmen?«
    Meine Wangen stehen in Flammen. »Natürlich nicht. Ich habe nicht daran gedacht. Ich leide ein wenig unter Jetlag, das ist …«
    »Vielleicht hätten Sie stattdessen lieber nach dem Treppenlift fragen sollen«, unterbricht er mich mit einem Blitzen in seinen blassblauen Augen.
    »Danke, aber das wird nicht nötig sein«, erwidere ich steif, schnappe meinen Koffer, haste zur Treppe und beginne, ihn die Stufen hochzuhieven. George eilt mir zu Hilfe. »Aber, Miss, lassen Sie mich das doch machen, das ist doch kein Problem …«
    »Es geht schon, wirklich, kein Problem«, beharre ich und umfasse das Geländer, sorgsam darauf bedacht, nicht zu stöhnen, während ich ihn hinter mir herzerre. Meine Güte, dieses Ding muss eine Tonne wiegen.Was zum Teufel ist nur da drin? Dieser hässliche schwarze Pullover, den du niemals tragen wirst. Ich verfluche den schwarzen Pullover. Zack, rumpel, zack. An allem ist nur dieser schwarze Pullover schuld. Wäre der schwarze Pullover nicht, hätte ich nicht einmal daran gedacht, den Aufzug zu nehmen.
    Zack, rumpel, zack! Aua!
    Als die Kante des Koffers gegen mein Bein prallt, zucke ich vor Schmerz zusammen und beuge mich vor, um mir das Schienbein zu reiben. Doch als ich aus dem Augenwinkel einen Blick auf Mr. Arschloch erhasche, reiße ich mich eilig zusammen und erklimme weiter die Treppe – bis ich endlich oben bin, meinen Koffer auf den Treppenabsatz wuchten kann und den Flur entlangstürme.
     
    Der Lunch wird im elisabethanischen Esszimmer serviert, also mache ich mich in meinem Zimmer kurz frisch. Es ist dunkel und plüschig eingerichtet, mit einem

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