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Ein Mann wie Mr Darcy

Ein Mann wie Mr Darcy

Titel: Ein Mann wie Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Potter Alexandra
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richtigen Himmelbett, über dem ein Aquarell mit einer Jagdszene hängt (die scheinen hier sehr beliebt zu sein), und in der Ecke steht ein riesiger alter Kleiderschrank.
    Das ist ein kleiner Schock für mich, da ich mein ganzes Leben mit Birkenfurnier made by IKEA zugebracht habe. Echte Möbel! Und zwar solche, die aussehen, als gehörten sie in ein Museum. Staunend streiche ich mit der flachen Hand über die Tür des Kleiderschrankes und fühle die jahrhundertealte Glätte des Holzes.
    Das Läuten meines Handys reißt mich aus meinen Gedanken. Ich schnappe meine Tasche vom Bett und wühle hektisch darin herum, um es noch zu finden, bevor es aufhört zu klingeln. Das kann nur eine sein.
    »Buenos Dias.«
    »Stella!«, rufe ich. Unabhängig, leidenschaftlich und all das zu sein, ist ja wunderbar, aber es gibt nichts Schöneres als einen Anruf von der besten Freundin, wenn man sich in einer fremden Umgebung befindet. »Wie schön, von dir zu hören. Was treibst du so?«
    »Ich betrinke mich«, erwidert sie lachend über das Knistern der Leitung hinweg. »Hier ist es früher Morgen, aber ich schaffe es, mich mit Hilfe von Tequila wach zu halten.« Sie hält inne und nimmt geräuschvoll einen Schluck, während ich im Hintergrund die pulsierende Mischung aus Musik und Gelächter hören kann. »Und wie ist es?«
    »Klasse«, antworte ich begeistert und versuche, nicht an meinen Zusammenstoß mit dem Engländer zu denken. »Wie läuft es bei dir?«
    »Super. Weißer Sand, 26 Grad, viele Männer und die besten Margaritas der Welt. Das ist mein … äh, ich habe aufgehört mitzuzählen.« Sie lacht. »Los, erzähl. Was läuft bei euch da drüben?«
    »Also, wir sind gerade in diesem unglaublich tollen Hotel angekommen …« – ich spähe aus dem Fenster, und mir stockt der Atem – »das mitten in einer absolut atemberaubenden Landschaft liegt...« Während ich spreche, blicke ich auf die weite, flache Landschaft mit den vereinzelt grasenden Schafen und den Steinmauern. Sie sieht wie ein riesiges Schachbrett aus.
    »Mhmm, ja?«
    »Und überall stehen wahnsinnig alte, antike Möbel …« Ich lasse mich auf die geblümte Daunendecke fallen und stütze mich auf die Ellbogen.
    »Mhmm, ja?«
    Mir fällt auf, dass Stella nicht zuhört. Antikes Mobiliar steht im Moment wohl nicht ganz oben auf der Liste ihrer Interessen. Wenn überhaupt jemals. »Hier ist gleich Mittagessenszeit. Wir werden einen Happen essen, und heute Nachmittag gibt es eine kleine Besichtigungstour«, fahre ich fort.
    »Und? Hast du schon deinen Mr. Darcy getroffen?«, neckt sie.
    »Ha, ha, sehr witzig.« Ich lehne mich über den Bettrand, ziehe meinen Waschbeutel heraus und gebe etwas Deo unter meine Achseln. »Nein, stattdessen habe ich ein Arschloch kennen gelernt.«
    »Ist er attraktiv?«
    »Er ist eine Nervensäge.«
    »Aber attraktiv?« Sie lässt nicht locker.
    Ich stelle ihn mir kurz vor, mit seinem alten Cordjackett, dem verkehrt zusammengeknöpften Hemd, unter dem sich unter Garantie Rettungsringe verbergen, und sein wirres Haar, dem ein anständiger Schnitt fehlt.
    »Nein, du würdest ihn definitiv nicht als attraktiv bezeichnen.«
    »Ach so? Dabei sind Arschlöcher normalerweise attraktiv.« Stella hört sich überrascht an. »Tja, das ist natürlich schade. Ein Urlaubsflirt hätte lustig werden können.«
    »Lustig?« Ich schaudere bei dem Gedanken an jegliche Art von Flirt mit Mr. Arschloch. »Nein, danke. Außerdem ist das Thema Männer für mich sowieso erledigt. Ich will diesen Urlaub dazu verwenden, endlich einmal all das zu lesen, wozu ich bisher nicht gekommen bin.«
    »Ich finde, du solltest für alles offen bleiben. Nur, weil du ein paar miese Dates hattest …«
    »Ein paar?«
    »Komm schon, Emily. Genieße den Moment. Hast du schon Die Kraft des Augenblicks gelesen?«
    Moment mal! Habe ich richtig gehört? In all den Jahren, die ich Stella kenne, habe ich sie nie mehr lesen sehen als ihr Horoskop und die Waschanleitung in ihren Klamotten. »Nein, habe ich nicht. Ist es gut?«, frage ich beeindruckt.
    »Na ja, selber gelesen habe ich es zwar nicht …«, gesteht sie. »Aber ich habe diesen Typen kennen gelernt, der mir alles darüber erzählt hat. Dass wir aufhören sollen, ständig für die Zukunft zu planen So brauchen wir nicht enttäuscht zu sein, wenn es anders kommt.«
    »Welcher Typ?«, frage ich misstrauisch. Nicht für die Zukunft planen und den Augenblick leben – hört sich, aus der Männersprache übersetzt, nach einem Trick

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