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Ein Mann zum Heiraten

Ein Mann zum Heiraten

Titel: Ein Mann zum Heiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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efeubewachsenen Mauern wirkten ein wenig Furcht einflößend.
    Einige Jahrhunderte lang war der Palazzo in Privatbesitz gewesen, und zwar bis zum Zweiten Weltkrieg, als die deutschen Truppen ihn beschlagnahmt hatten. Der jetzige Besitzer hatte ihn modernisiert, und die ehemaligen Säle bildeten nun den Empfangsbereich. Auch der alte Garten mit den Brunnen war wiederhergestellt und nach altem Vorbild mit verschiedenen Rosensorten und anderen Blumen bepflanzt worden.
    Als Poppy aus dem Wagen stieg und in die Sonne trat, erschauerte sie unwillkürlich beim Anblick des Felsmassivs, aus dem man die Außenmauern der Festung gehauen hatte.
    “Nicht gerade der Ort, wo man im Kerker sitzen möchte”, hörte sie James hinter sich sagen. Da er damit ausgesprochen hatte, was sie dachte, drehte sie sich überrascht zu ihm um. “Hier hätte wohl niemand eine Chance, zu entkommen”, fügte er trocken hinzu.
    “Nein”, bestätigte sie düster. Die Chancen wären vermutlich genauso schlecht gewesen wie ihre, in den nächsten Tagen vor ihm zu fliehen.
    Mittlerweile trafen auch andere Konferenzteilnehmer auf dem Parkplatz ein. James hob ihr Gepäck hoch und berührte Poppy an der Schulter.
    “Der Empfang scheint dort zu sein. Komm, lass uns gehen, bevor der Andrang zu groß wird.”
    Der Kontrast zwischen dem fast bedrohlich wirkenden Äußeren des Palazzos und der luxuriösen Ausstattung hätte nicht größer sein können. Der Anblick war atemberaubend: Der große Raum mit der hohen, gewölbten Decke wurde von Kristalllüstern erhellt, deren Licht die Farben der Fresken an den Wänden besonders intensiv erscheinen ließ. Nur ein Raum von dieser Größe kann die Kombination von Gold, Purpurrot und Blau vertragen, dachte Poppy, während sie James zum Empfangstresen folgte.
    Die Empfangsdamen, die dezente Kostüme trugen und perfekt frisiert waren, hatten alle Hände voll zu tun, die Anmeldungen der eintreffenden Gäste entgegenzunehmen. Poppy lächelte ironisch, als sie beobachtete, wie eine von ihnen James anstrahlte, obwohl noch drei Männer vor ihm standen.
    Sie hatte schon immer gewusst, dass viele Frauen ihren Cousin attraktiv fanden. Sogar jetzt noch erinnerte sie sich daran, dass sie früher, bevor sie sich in Chris verliebt hatte, immer wütend und eifersüchtig gewesen war, wenn James ihren Schulfreundinnen mehr Aufmerksamkeit gewidmet hatte als ihr. Doch die Zeiten waren vorbei, und deshalb ließ es sie kalt, als er sich nun über den Tresen beugte, um der Empfangsdame ihre Pässe zu reichen, und diese sie abschätzig musterte. Von ihr aus konnte die Frau ihn haben. Poppy erschauerte leicht. Sie konnte sich nichts Abscheulicheres vorstellen, als …
    Unwillkürlich verspannte sie sich, als ihr klar wurde, was die Empfangsdame zu James sagte. Sofort eilte Poppy zu ihm. “Was meint sie damit,
unser
Zimmer?”, erkundigte sie sich wütend.
    Die Frau griff bereits nach hinten, um ihm einen Hauptschlüssel zu reichen. Es war nur ein Schlüssel, wie Poppy ungläubig bemerkte.
    “James …”, drängte sie, doch er hatte sich bereits an die Empfangsdame gewandt, um ihr auf Italienisch mitzuteilen, dass ein Irrtum vorliegen musste und sie zwei Einzelzimmer brauchten.
    “Nein.” Die Frau schüttelte den Kopf und nahm ihre Pässe sowie eine Liste, die vor ihr lag. “‘Mr. und Mrs. Carlton’”, las sie langsam. “Sie sind Mrs. Carlton”, erklärte sie an Poppy gewandt, “und Sie sind Mr. Carlton”, fügte sie an James gewandt hinzu.
    “Ja, ich bin Poppy Carlton”, bestätigte Poppy, “aber ich bin nicht seine Frau. Wir sind nicht verheiratet. Ich bin nicht … seine Frau”, bekräftigte sie betont langsam.
    Da die Empfangsdame sie weiterhin verständnislos ansah, meinte Poppy ärgerlich zu James: “Sag du es ihr, James. Erklär es ihr.”
    Wie hatte nur ein solcher Irrtum passieren können? Kochend vor Wut trat sie einen Schritt zurück, während er der Empfangsdame auseinandersetzte, dass ein Missverständnis vorliegen müsse, und sie bat, ihnen statt des Doppelzimmers zwei Einzelzimmer zu geben.
    Chris’ Sekretärin hatte die Zimmer gebucht. Sie war eine sehr tüchtige Frau mittleren Alters, und Poppy konnte sich nicht vorstellen, dass ihr ein solcher Fehler unterlaufen war. Die Empfangsdame hatte mittlerweile den Geschäftsführer holen lassen, und James erklärte ihm die Situation und bat erneut darum, zwei Einzelzimmer zu bekommen.
    Der Geschäftsführer zuckte die Schultern und schüttelte den Kopf. “Das

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