Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)
Prozent kommen überhaupt nicht in Frage.“ Es war ihr recht, mit Dominic verhandeln zu müssen. So wurde ihre Beziehung eindeutig auf das Geschäftliche beschränkt. „Ich zahle dir fünfzig Dollar und zehn Prozent.“
Mit einem aufreizend verächtlichen Lächeln auf den Lippen schüttelte Dominic den Kopf. „Für fünfzig Dollar pro Tag werfe ich nicht einmal den Motor meines Bootes an.“
Kate neigte ihren Kopf etwas zur Seite und kniff die Augen leicht zusammen. Das hatte sie auch früher oft getan, wenn Dominic etwas gesagt hatte, worüber sie nachdenken wollte. „Du bist gewinnsüchtiger als damals“, meinte sie schließlich.
„Wir müssen alle zusehen, dass wir über die Runden kommen, Frau Lehrerin.“ Dominic verbarg seinen Frust darüber, dass es Kate so offensichtlich gleichgültig ließ, in dem Haus zu sein, wo sie sich einst geliebt hatten. „Du willst eine besondere Dienstleistung“, fuhr er fort, „also musst du sie auch entsprechend bezahlen. Fünfundsiebzig pro Tag und fünfundzwanzig Prozent. Sagen wir, der Vergangenheit zuliebe.“
„Nein, dem Geschäft zuliebe.“ Kate streckte die Hand aus. Als Dominic sie ergriff, bereute sie die impulsive Geste. Seine Hand war fest und stark. Sie wusste genau, wie es war, wenn seine Finger ihre Haut berührten …
„Abgemacht.“ Dominic ahnte, dass Kate ihre Impulsivität bereute. Deswegen hielt er ihre Rechte fest und sah sie eindringlich an, bevor er weitersprach: „Es gibt keinerlei Garantie dafür, dass wir den Schatz finden werden.“
„Selbstverständlich nicht.“
„Gut. Ich werde den Vorschuss deines Vaters von der Gesamtsumme abziehen.“
„Einverstanden.“ Mit der Linken umklammerte Kate ihre Aktentasche. „Wann fangen wir an?“
„Sei morgen um acht Uhr im Hafen.“ Dominic legte seine andere Hand auf die Kates, die die Tasche hielt. „Lass die Mappe hier. Ich möchte noch einen Blick auf die Unterlagen werfen.“
„Das ist nicht nötig.“
Der Griff seiner Hände wurde etwas fester. „Wenn du kein Vertrauen zu mir hast, kannst du unsere Abmachung sofort vergessen.“ Dominics Stimme klang ruhig, gefährlich ruhig. „Und dir einen anderen Taucher suchen“, setzte er hinzu.
Sie sahen einander in die Augen.
Kate wurde klar, dass sie Zugeständnisse machen musste. „Na gut, ich lasse dir die Tasche hier. Ich komme dann also um acht zum Hafen.“
Er gab ihre Hände frei und setzte sich bequem zurück. „Okay.“
Es gab nichts weiter zu sagen. Kate erhob sich. „Bis morgen.“
„Bis morgen.“
Dominic hob die Flasche hoch und trank den Rest Bier, während die Gittertür hinter Kate zufiel. Er wartete, bis er sicher sein konnte, sie vom Fenster aus nicht mehr zu sehen, sprang dann auf und öffnete es. Die frische Seeluft würde den Duft ihres Parfüms vertreiben. Versunkene Schiffe. Schätze auf dem Meeresboden. Diese Vorstellungen hätten Dominic fasziniert und begeistert, wenn er nicht den unbändigen Wunsch verspürt hätte, in sein Boot zu steigen und hinaus aufs Meer zu fahren – weit fort von Kate. Er hatte nicht gewusst, wie stark sie ihn noch fesseln konnte.
Allerdings hatte er sie nie vergessen, so sehr er sich auch bemüht hatte, die schlanke, intellektuelle Frau mit dem hochmütigen Gesicht und den braunen Rehaugen aus seinem Gedächtnis zu verbannen.
Er betrachtete die zierlichen goldenen Anfangsbuchstaben ihres Namens neben dem Griff der Aktentasche und knirschte mit den Zähnen.
In den vergangenen vier Jahren war es ihm irgendwie gelungen, sich selbst zu täuschen.
Ihr Anblick hat mir bewusst gemacht, dass es reiner Selbstbetrug gewesen ist, dachte er. Ich habe mir eingeredet, dieser Abschnitt meines Lebens gehöre der Vergangenheit an, um nicht zu verzweifeln.
Dominic fluchte leise vor sich hin.
Jetzt war Kate wieder da. Doch sie war nicht zu ihm zurückgekehrt, nein, es ging ihr um etwas anderes. Er strich mit den Fingern über das glatte Leder der Aktentasche. Kate wollte lediglich den besten Taucher und war bereit zu zahlen. Honorar gegen Leistung. Nicht mehr, nicht weniger. Ihre einstige Beziehung bedeutete ihr wenig oder gar nichts mehr.
Zornig ballte Dominic die Hände, bis die Knöchel weiß hervortraten. Gut, er würde die Dienste erbringen, für die Kate zahlte.
Aber wenn sie dieses Mal die Insel verließ, wollte er nicht wieder wie ein Dummkopf zurückbleiben. Sie sollte dann diejenige sein, die sich mit ihren Selbsttäuschungen quälen musste!
Kate rutschte tiefer in das
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