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Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Titel: Ein Meer von Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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er.
    Leiser Zorn regte sich in ihr. „Nein“, erwiderte sie mit fester Stimme. „Ich fürchte mich nicht vor dir, Dominic. Und ich habe nicht die Absicht, über Vergangenes zu diskutieren. Ich gebe zu, dass ich Ocracoke und dich verlassen habe. Jetzt bin ich geschäftlich hier. Ich möchte, dass du dir anhörst, was ich zu sagen habe. Wenn es dich interessiert, können wir über die Bedingungen reden. Weiter nichts.“
    „Ich bin nicht einer deiner Studenten, Frau Dozentin.“ Dominics Stimme klang kühl. „Du brauchst mir keine Anweisungen zu erteilen.“
    „Im Geschäftsleben gibt es gewisse Grundregeln“, entgegnete Kate so ruhig wie möglich.
    „Niemand will, dass du sie hier anwendest.“
    „Ich sehe, es war falsch von mir, zu dir zu kommen“, sagte Kate. „Verlass dich darauf, ich werde auch einen anderen finden.“
    Sie strebte fort, doch Dominic hielt sie am Arm zurück. „Nein, das wirst du nicht. Niemals.“ Sein Blick war finster.
    Kate verstand sofort, was er meinte. Und sie musste ihm insgeheim Recht geben. Sie würde keinen anderen Mann finden, der ihre innersten Gefühle derart in Aufruhr versetzen konnte, der in ihr immer wieder das Verlangen nach Liebe und Leidenschaft zu erwecken vermochte.
    Mit scheinbar unerschütterlicher Ruhe befreite sie sich aus Dominics Griff. „Ich bin geschäftlich hier und habe keine Lust, mit dir über etwas zu streiten, das nicht mehr existiert.“
    „Wir werden noch darauf zurückkommen.“ Es schmerzte Dominic, dass sich Kate mit jeder Minute mehr von ihm zu entfernen schien. Doch er zeigte es nicht. „Wie wäre es, wenn du mir jetzt verrietest, was du in deiner so wichtig aussehenden Mappe mit dir herumträgst, Frau Lehrerin.“
    Kate holte tief Luft. „Seekarten“, erwiderte sie. „Notizbücher mit Informationen, sorgfältig zusammengetragenen Tatsachen und überzeugenden Theorien. Meiner Meinung nach stand mein Vater kurz davor, die genaue Lage der ‚Liberty‘ zu bestimmen, einem englischen Handelsschiff, das mit unversehrtem Laderaum vor etwa zweihundertfünfzig Jahren vor der Küste von North Carolina gesunken ist.“
    Dominic hörte ihr aufmerksam zu. Als sie geendet hatte, betrachtete er prüfend ihr Gesicht, ohne eine Regung zu zeigen. „Gehen wir ins Haus“, sagte er schließlich und wandte sich dem kleinen Gebäude zu. „Ich bin gespannt, was du zu bieten hast.“
    Kate zögerte. Sie hatte das Bedürfnis, diesem arroganten Menschen den Rücken zu kehren und in die Stadt zurückzumarschieren. Aber sie würde wirklich keinen besseren Taucher als ihn finden.
    „Nun?“
    „Okay.“ Langsam folgte sie Dominic ins Haus.

3. KAPITEL
    D  ominic führte Kate in die Küche, die ebenfalls renoviert worden war. Kate kannte sie als vernachlässigten Raum mit einem wackligen Regal, einem Holztisch und zwei Stühlen als einzigen Möbelstücken. Der Boden war nun gefliest, und es gab ordentliche Wandschränke. Ein blankes Fenster ließ den Sonnenschein herein, der geradewegs auf den frisch gestrichenen Holztisch fiel. Vor den beiden Längsseiten des Tisches standen jetzt massive Bänke aus Holz.
    „Hast du das selbst gemacht?“ erkundigte sich Kate.
    „Ja.“ Dominic nickte. „Überrascht es dich?“
    Es lag Kate fern, höflich Konversation zu betreiben. Sie legte ihre Aktentasche auf den Tisch.
    „Ja“, erwiderte sie. „Ich hatte den Eindruck, du wärst mit einer primitiven Unterkunft und einem Dach über dem Kopf zufrieden gewesen.“
    „Ich habe mich einmal mit einer Menge mangelhafter Dinge zufrieden geben müssen. Möchtest du ein Bier?“
    „Nein.“ Kate setzte sich und zog die Notizbücher ihres Vaters aus der Tasche. „Bitte, hier. Die Aufzeichnungen sind sehr interessant. Aber du brauchst nicht alles zu lesen. Ich habe das Wesentliche markiert. Wenn du dir das anschaust, kannst du dir gewiss schon ein Urteil bilden.“
    „Hm … vielleicht.“ Dominic schloss die Tür des Kühlschranks, aus dem er sich eine Flasche Bier genommen hatte. Er öffnete sie und ließ sich Kate gegenüber nieder. Während er die ersten Schlucke aus der Flasche trank, fixierte er Kate ziemlich ungeniert. Schließlich griff er nach dem ersten Notizbuch und schlug es auf.
    Edwin Hardestys Handschrift war sehr klar und deutlich. Er schrieb nüchtern, ohne irgendwelche romantischen Ausmalungen. Was für andere ein aufregendes Abenteuer gewesen wäre, wurde durch seine Ausdrucksweise zu einer Ansammlung trockener Tatsachen. Trocken, aber verlässlich. Daran

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