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Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Ein Meer von Leidenschaft (German Edition)

Titel: Ein Meer von Leidenschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zügellose Liebe gehörte jetzt endgültig der Vergangenheit an.
    Abrupt wandte Kate sich vom Fenster ab und beschäftigte sich damit, ihre Sachen in Schrank und Kommode zu räumen.
    Schließlich gab es nichts mehr zu tun. Sie hielt es nun nicht länger im Hotelzimmer aus, ergriff ihre Aktentasche und verließ den Raum. Kate fuhr nicht mit dem Wagen. Sie wollte zu Fuß gehen. Sie war immer zu Fuß zu Dominic gegangen.
    Den ersten Schock des Wiedersehens hoffte sie überstanden zu haben. Sie sagte sich, es sei nur natürlich gewesen, aufgeregt und verlegen zu reagieren. Außerdem war sie ehrlich genug, sich einzugestehen, dass sie zudem Freude empfunden hatte.
    Dominic Silver schien sich nicht im Geringsten verändert zu haben. Er war noch immer arrogant, selbstbewusst und anmaßend. Diese Eigenschaften hatten sie einmal fasziniert. Damals war sie so jung gewesen. Heute wollte sie sich klug verhalten und die Kenntnis seines Wesens dazu benutzen, ihn zur Mithilfe zu überreden. Die Jagd nach einem versunkenen Schatz würde Dominics Abenteuerlust wecken.
    Ihre Aktentasche in der Hand, schlenderte Kate durch das Städtchen. Sie stellte fest, dass alles beim Alten geblieben war. Das freute sie. Die Einfachheit und Beschaulichkeit des Ortes hatten ihr von Anfang an gefallen. Es gab viele kleine Geschäfte, Restaurants und Bars, alle irgendwie auf den Hafen als Zentrum ausgerichtet.
    Kate kam zum Hafen und hielt unwillkürlich nach Dominics Boot Ausschau. Es lag an derselben Stelle wie einst. Die Leinen waren ordentlich vertäut, das Deck war sauber geschrubbt, und die Armaturen glänzten in der Sonne. Das Boot schien frisch gestrichen worden zu sein, und an den Scheiben ließ sich keine einzige Spur von getrocknetem Meerwasser entdecken. Mochte Dominic auch sein eigenes Äußeres oder sein Haus vernachlässigen, seinem Boot widmete er jede erdenkliche Pflege.
    Wirbelwind . Kate betrachtete die leuchtenden Buchstaben am Heck des Kabinenkreuzers. Dominic hatte ihn aus zweiter Hand erworben und liebevoll renoviert.
    Wie oft habe ich neben Dominic am Steuer gestanden, wenn er lachend schneller und immer schneller gefahren ist, dachte Kate. Der Wind hatte das Haar aus ihrem Gesicht geweht, während sie mit laut pochendem Herzen und rasendem Pulsschlag neben Dominic ausgeharrt hatte.
    Er liebte die Herausforderung, den Nervenkitzel. Das wusste Kate, und dies war mit ein Grund für ihr Kommen. Sie umfasste den Griff ihrer Aktentasche fester. Es mochte zwar viele erfahrene Taucher geben, aber es gab nur einen Dominic Silver.
    „Kate? Kate Hardesty?“
    Als Kate ihren Namen hörte, wandte sie sich um. „Linda!“ rief sie aus. Dieses Mal legte sie sich bei der Begegnung mit der Vergangenheit keinerlei Zurückhaltung auf. Nur wenigen Menschen gegenüber zeigte sich Kate so offen wie der jungen Frau, die nun auf sie zueilte. „Wie schön, dich zu sehen!“
    Lachend umarmte Kate Linda und hielt sie dann an den Schultern zurück, um sie anschauen zu können. Strahlende braune Augen blickten ihr aus dem von kurz geschnittenen kastanienbraunen Haaren umgebenen Gesicht entgegen. Auch Linda schien noch wie früher zu sein.
    „Als ich aus dem Fenster schaute und dich sah, konnte ich es gar nicht fassen. Kate, du hast dich kaum verändert.“ Linda musterte Kate rasch. Sie tat es schnell, weil sie alle Dinge mit großer Schnelligkeit erledigte, nicht weil sie oberflächlich war. „Du bist ein wenig zu dünn“, stellte sie fest. „Vielleicht kommt es mir aber auch nur so vor, weil ich auf deine Figur neidisch bin.“
    „Du siehst noch genauso fantastisch aus wie früher. Und aus mir spricht ganz gewiss der Neid.“
    Linda lachte, doch gleich darauf wurde sie ernst. „Es tut mir Leid, dass dein Vater tot ist, Kate. Die letzten Wochen müssen schlimm für dich gewesen sein.“
    Kate tat Lindas Mitgefühl gut, obwohl sie ihren Schmerz inzwischen überwunden und etwas Abstand gefunden hatte. „Hat Dominic es dir erzählt?“ fragte sie.
    „Von Dominic erfahre ich nie etwas“, erwiderte Linda. „Ich weiß es von Marsh. Wie lange wirst du bleiben?“
    „Das kann ich nicht genau sagen. Es gibt für mich einiges auf der Insel zu erledigen.“
    „Auf keinen Fall solltest du versäumen, ab und zu im ‚Roost‘ zu essen. Es ist das Restaurant gleich gegenüber deinem Hotel.“
    Kate schaute zurück zu dem Holzschild über dem Eingang des Restaurants. „Ja, ich habe es schon gesehen. Ist es neu?“
    Linda nickte stolz und zufrieden.

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