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Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Ein Milliardär entdeckt die Liebe

Titel: Ein Milliardär entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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sich um und verließ den Raum.
    Bebend blieb Jess allein zurück. All ihre Sinne waren zum Leben erwacht und grausam wieder erstickt worden. Mit leerem Blick sah sie zur Tür. Was für ein katastrophaler Anfang einer Ehe! … ich will dich nicht, wenn du betrunken und nicht bereit bist … Innerlich krümmte sie sich. Sie hatte ihre Einwilligung zu der Ehe gegeben, und Täuschung lag ihr grundsätzlich nicht. Es war unwichtig, ob Cesario Alice liebte. Es war nicht einmal wichtig, ob er glaubte, sie hätte auf der eigenen Hochzeit geschmollt und geflirtet. Sie beide hatten eine Vereinbarung getroffen, und soeben hatte sich Jess der Pflicht entzogen, die Vereinbarung zu erfüllen.
    Niemand ging härter mit Jess ins Gericht als sie selbst. Sie schälte sich aus dem Kleid, entfernte gründlich das Make-up und kletterte in das große Bett. Allein.
    Dort lag sie mit offenen Augen. Denn wann immer sie die Lider schloss, hatte sie das höchst unangenehme Gefühl, der Raum würde sich um sie drehen …

6. KAPITEL
    Vollkommen ungewohnt in einem hellen, edlen Leinenkostüm und einer großen Sonnenbrille im Gesicht, stieg Jess am nächsten Nachmittag in strömendem Regen in Cesarios luxuriösen Privatjet. Cesario selbst hatte Halston Hall schon am Morgen verlassen, um vor der Abreise noch an einem Geschäftstreffen in der Stadt teilzunehmen.
    Nach einer unruhigen Nacht, in der Jess kaum geschlafen hatte, war sie mit einem höllischen Kater aufgewacht. Irgendwann in diesen sich endlos ziehenden Stunden hatte sie sich verdrießlich eingestanden, dass Cesarios gestrige Kritik nicht unbegründet gewesen war. Sie hatte das Traumkleid gehabt, den umwerfenden Bräutigam und eine wunderbare Feier … nur eben nicht die Liebe, nach der alle Bräute sich sehnten.
    Und als Resultat hatte düstere Enttäuschung sie befallen, das drückende Gefühl, in der Falle zu sitzen, hatte sie den ganzen Tag begleitet. Das wahre Ausmaß ihres Schrittes, der Ehe mit Cesario di Silvestri zugestimmt zu haben, war ihr erst richtig klar geworden, nachdem sie das Gelübde abgelegt hatte. Aber sie hatte eine Abmachung mit ihm getroffen, und an die würde sie sich von jetzt an halten.
    Cesario betrat die Flugzeugkabine, und sein Blick ging sofort zu der zierlichen Brünetten, die in dem bequemen Ledersessel saß. „Jessica …“
    Mit einem mulmigen Gefühl im Magen schaute sie zu ihm hin. Wie würde er sich wohl nach dem gestrigen Abend verhalten? „Cesario …“
    „Meinst du nicht, du kannst auf die Sonnenbrille verzichten?“ Er nickte vielsagend mit dem Kopf zur Luke, vor der eine dichte Regenwand stand.
    Jess holte schwer Luft und nahm die Brille ab. Sie wusste, dass ihre Lider geschwollen und die Augen rot gerändert waren. Selbst das mit größter Sorgfalt aufgetragene Make-up hatte da nicht helfen können.
    „Und lass bitte dein Haar offen, mia bella “, bat er, als wäre es das Natürlichste von der Welt.
    Ein Hauch Rot zog auf ihre Wangen. „Es wird wüst aussehen“, warnte sie ihn, doch da sie ihm seine Großzügigkeit nicht mit Kleinlichkeit verdanken wollte, griff sie nach den Nadeln und zog sie heraus. „Ich war heute nicht in der Lage, etwas damit anzufangen, deshalb habe ich es einfach aufgesteckt.“
    Bei ihrem schuldbewussten Geständnis musste er grinsen. Mit sanften Fingern zupfte er ihr die Locken um das Gesicht. „Dein Haar braucht keine große Mühe, um gut auszusehen. Mir gefällt dieser natürliche Look.“
    Jess bezweifelte, dass Cesario „Natürlichkeit“ überhaupt erkennen würde, selbst wenn sie ihm direkt vor der Nase stand. Sie vermutete sogar, dass die Frauen, mit denen er das Bett geteilt hatte, noch vor Sonnenaufgang aufstanden und sich zurechtmachten, damit sie am nächsten Morgen genauso gut aussahen wie am Abend, als sie mit ihm ins Bett gegangen waren. Auch gestern bei der Feier war ihr aufgefallen, wie elegant und perfekt zurechtgemacht die weiblichen Gäste gewesen waren. Um in einer solchen Gesellschaft zu bestehen, würde Jess von jetzt an sehr viel mehr Mühe auf ihr Äußeres verwenden müssen, als sie es gewohnt war.
    „Wegen gestern Abend …“, setzte sie verlegen an.
    „Vergessen wir es einfach. Heute ist ein neuer Tag … wir fangen noch einmal von vorn an.“ Cesario setzte sich in den Sessel ihr gegenüber und legte den Sicherheitsgurt für den Start an.
    Jess ertappte sich dabei, dass sie jede seiner Bewegungen genauestens mitverfolgte. Und als er den Kopf hob, um kurz mit der Stewardess zu

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