Ein Milliardär entdeckt die Liebe
Ehelebens zu Ende bringen könnte. Sie würde es ihm morgen früh mitteilen, beschloss sie still. Und so schwieg sie auch darüber, als sie später wieder nach unten gingen und sich zum gemeinsamen Dinner setzten.
Es sollte noch eine lange Nacht werden, angefüllt mit Lust und Leidenschaft. Cesario schien nicht genug von Jess bekommen zu können. Irgendwann holte die pure Erschöpfung sie schließlich ein, und sie fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Als sie dann am nächsten Morgen aufwachte, lag sie allein im Bett. Sie hatte vorgehabt, ihre Ankündigung beim Frühstück zu machen, doch der Morgen war längst vorbei, Cesario musste ihr weit voraus sein.
Hastig zog Jess sich an und eilte die breite Treppe des Hauses, das jetzt ihr Heim war, hinunter. Sie fand Cesario in seinem Arbeitszimmer, Weed und Magic lagen zusammengerollt zu seinen Füßen unter dem Schreibtisch. Unbemerkt blieb sie in der Tür stehen und beobachtete ihn, wie er ein Telefonat in schnellem Italienisch führte. Ein zärtliches Lächeln zog auf ihre Lippen, als sie an die Nähe und Intimität dachte, die sie gestern Nacht miteinander geteilt hatten, und ihr Herz zog sich zusammen. Aber das war eben die süße Strafe für solche Leidenschaft …
9. KAPITEL
„Jessica …“ Cesario war angespannt und seine Miene verschlossen, als er sie hereinkommen sah. „Ich bin gleich für dich da.“
Cesarios Distanziertheit verletzte Jess. Dennoch versuchte sie ruhig zu bleiben, bestellte Kaffee bei Tommaso und suchte sich einen Stuhl. „Ich habe dir etwas zu sagen“, hob sie an, sobald Cesario das Telefongespräch beendete.
Tommaso brachte den Kaffee und Jess konnte sich noch einen Moment länger sammeln. Cesario nahm eine Tasse vom Tablett und stellte sich damit ans Fenster. Sonnenstrahlen fielen auf sein dunkles Haar und ließen es aufschimmern. „Was gibt es denn?“, fragte er.
Jess hob den Kopf. „Ich bin schwanger.“
Cesario sah völlig überrumpelt aus, als wäre es das Letzte, was er von ihr zu hören erwartet hätte. Zweifelnd zog er die Brauen zusammen. „Unmöglich, du kannst nicht schwanger sein …“
„Bin ich aber.“ Sie lächelte selbstsicher und zufrieden. „Ich war gestern beim Arzt, er hat es bestätigt. Es ist also kein Irrtum.“
„Aber … so … äh, schnell?“ Offensichtlich konnte er es noch immer nicht fassen. „Ich hätte gedacht, dass es Monate dauern würde.“
„Nun, dem ist aber nicht so. Nächstes Jahr werden wir Ende Januar Eltern sein“, sagte sie aufgeregt und hoffte, dass sie ihn mit ihrer Begeisterung anstecken konnte. Er stand so schrecklich still und reglos da.
„Ende Januar also“, wiederholte er steif.
Jess meinte, dass er unter seiner Bräune eher blass wirkte, wie ein Mann, der einen Schock erhalten hatte statt einer Nachricht, auf die er lange warten musste. Seine Miene und seine Augen waren komplett ausdruckslos, sodass Jess nicht einmal ahnen konnte, was er dachte. Es war sicherlich nicht die Reaktion, auf die sie gehofft hatte. Eigentlich war es überhaupt keine Reaktion.
„Du freust dich nicht“, murmelte sie.
Cesario erwachte aus seiner Starre und kam auf sie zu, blieb aber schon nach wenigen Schritten wieder stehen. Eine solche Unsicherheit war völlig untypisch für ihn. „Natürlich freue ich mich.“
Jess merkte, wie sich alles in ihr verspannte. Von der Wärme und Intimität der Nacht war bei Cesario nichts mehr zu entdecken. „Nein, du freust dich nicht, und ich verstehe nicht, warum das so ist. Das wolltest du doch, oder? Hast du mich etwa nicht geheiratet, damit ich dein Kind zur Welt bringe?“ Ihre Stimme war mit jedem Wort schriller geworden, ohne dass sie es beabsichtigt hätte.
„Was ist los mit dir?“ Mit festem Griff zog Cesario sie an sich heran. „Macht eine Schwangerschaft eine Frau automatisch merkwürdig, bellezza mia ?“
„Nein, natürlich nicht!“, gab sie gepresst zurück und schaute verwirrt in sein atemberaubend schönes Gesicht. „Es ist dein Verhalten, das mich so reagieren lässt. Du hast deine Meinung geändert, nicht wahr? Du willst kein Baby mehr …“
Cesario nahm ihre Hände und drückte sie fest. „Unsinn! Natürlich will ich das Kind, und ich bin überglücklich.“ Eindringlich sah er ihr in die Augen, wollte sie damit bewegen, ihm zu glauben. „Mich bedrückt nur, dass ich diese großartige Nachricht höre und dir sagen muss, dass ich wegen einer dringenden geschäftlichen Angelegenheit heute nach Mailand fliege.“
Auch
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