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Ein Millionär, der an die Liebe glaubt

Ein Millionär, der an die Liebe glaubt

Titel: Ein Millionär, der an die Liebe glaubt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DAY LECLAIRE
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Familie eingeheiratet hatten, war sie neu.
    „Ich war gerade erst aus Florenz zurückgekehrt, wo ich Schmuckdesign und -herstellung studiert hatte“, begann er und suchte in seiner Tasche nach einer Zigarre. Als er Nonnas bösen Blick bemerkte, seufzte er bedauernd und griff stattdessen zu seinem Bierglas.
    „An diesem schicksalhaften Abend fand die Verlobungsfeier meines besten Freundes Tito statt. Ich weiß es noch genau, er stand mit seiner Auserwählten unter Orangenbäumen, die in voller Blüte standen. Nie habe ich etwas Schöneres gerochen.“
    Voller Liebe blickte er zu Nonna hinüber, für die er immer noch die gleichen Gefühle hegte wie vor sechzig Jahren. „Nie haben meine Augen etwas Schöneres erblickt. Meine liebe süße Nonna war achtzehn und ich zwanzig. Was für wunderschönes Haar sie hatte! Lockig und seidig glänzend. Und erst ihre Figur …“
    „Du hast mich angesehen wie der Wolf das Schaf“, warf Nonna vorwurfsvoll ein.
    „Nicht wie ein Schaf, meine Schöne. Wie ein Lamm. Ich ergriff deine Hand – und da schlug das Inferno zu.“ In seinem Lächeln lag Glückseligkeit, aber auch Bedauern. „Unser Dorf war sehr klein und die Leute traditionsbewusst. Eine Verlobung bedeutete für sie schon so viel wie eine Hochzeit. Ich habe meine Familie und meinen besten Freund entehrt, indem ich nahm, was mir nicht gehörte. Seine Verlobte.“ Resigniert zuckte er mit den Schultern. „Aber wenn das Inferno zuschlägt, hat man keine Wahl. Man muss tun, was man tun muss.“
    „Also sind wir fortgegangen“, setzte Nonna mit bewegter Stimme die Erzählung fort. „Wir verließen unsere Freunde und unsere Familien und nahmen das erstbeste Schiff nach Amerika.“
    „Hast du dich mit deinem Freund je wieder aussöhnen können, Primo?“, fragte Shayla voller Mitgefühl.
    „Zum Glück ja. Es ist noch gar nicht so viele Jahre her. Als Nonna und ich unsere Familien besuchten, machte ich mich zu ihm auf … voller Schuldgefühle. Aber Tito hat mir sogar gedankt, kannst du dir das vorstellen? Er hatte nämlich später ein anderes Mädchen aus dem Dorf geheiratet, das er schließlich noch mehr liebte als meine Nonna.“ Ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Das ist natürlich schwer vorstellbar, aber so war es. Und schau dir nur an, was aus der Liebe zwischen Nonna und mir geworden ist.“
    Er machte eine ausladende Handbewegung, die die vier anwesenden Generationen umfasste. Kinder, Enkel und mittlerweile sogar Urenkel. „Wir sind wahrhaftig vom Glück gesegnet. Ja, so ergeht es einem, wenn man die Weisheit besitzt, dem Inferno zu folgen.“
    Draco bemerkte, dass Nonnas Miene sich plötzlich verfinsterte. Sicher muss sie jetzt an Dominic denken, schoss es ihm durch den Kopf. Dominic, ihr ältester Sohn, hatte nämlich eine andere Frau geheiratet – nicht die, die das Inferno ihm vorherbestimmt hatte. Zwar waren aus dieser Verbindung Sev, Nicolò, Marco und Lazz hervorgegangen. Aber aus Briefen, die sie nach dem Tod ihrer Eltern gefunden hatten, wussten sie, dass Dominics Herz nicht ihrer Mutter gehört hatte, sondern einer Schmuckdesignerin namens Cara Moretti.
    Ihm brach es das Herz, seine Großmutter so traurig zu sehen. Kurz entschlossen gab er ihr einen Kuss auf die Wange und zog sie auf die Tanzfläche. Inzwischen ertönten keine Arien mehr, sondern Tanzmusik. Ausgelassen führte er seine Großmutter. Primo folgte seinem Beispiel und schnappte sich Shayla, wobei er darauf Acht gab, die hochschwangere junge Frau nicht zu überfordern. Bald tanzten alle Dantes vergnügt. Irgendwann mittendrin tauschten seine Großeltern die Partner, damit Draco mit seiner Frau tanzen konnte.
    Er zog sie dicht an sich und flüsterte ihr ins Ohr: „Wäre ich an Primos Stelle gewesen, dann hätte ich dich auch entführt.“
    „Das hast du ja auch“, erwiderte sie lächelnd. „Du hast mich den Fängen meiner Großmutter entrissen und mich in deine Höhle geschleppt. Dracos Drachenhöhle.“
    „Wenn du das so siehst, hast du natürlich recht. – Jetzt hast du viele Geschichten über das Inferno gehört. Was meinst du zu dem Segen, der über unserer Familie ruht? Oder siehst du es eher als Fluch?“
    „Als Fluch bestimmt nicht. Wie könnte ich das – nach all diesen herrlichen Geschichten mit Happy End?“
    „Aber?“
    „Aber … du glaubst nicht wirklich daran, oder?“ Misstrauisch musterte sie ihn. „Ich meine so wirklich, aus vollem Herzen. Dir passt es nur ganz gut in den Kram, weil ich

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