Ein Millionär, der an die Liebe glaubt
Ausnahme. Aber jetzt komm, wir müssen los. Es gibt jede Menge zu erledigen.“
Als Erstes suchten sie den von Dr. Dorling empfohlenen Frauenarzt auf, der Shayla untersuchte und feststellte, dass die Wehen jederzeit einsetzen konnten.
Da bis zum Behördentermin noch etwas Zeit war, erledigten sie einige Einkäufe für das Baby und gönnten sich ein Essen in einem Restaurant. Nachdem sie ihre Heiratserlaubnis abgeholt hatten, ging es zurück nach Hause; Shayla schlief während der gesamten Zeit auf dem Rücksitz. Als sie angekommen waren, bestand Draco darauf, sie solle sich hinlegen und ausruhen.
„Ich habe mich doch die ganze Zeit im Auto ausgeruht“, protestierte sie. „Ich bin es leid, dass du mich wie eine Schwerkranke behandelst.“
„Primo hat angerufen“, erklärte er, während er sie die Treppe nach oben führte. „Ich bin wirklich erstaunt, wie gut er alles im Griff hat. Stell dir vor, er hat schon für heute Abend einen Priester organisiert. Wir heiraten also noch heute. Bei Primo.“
„So schnell?“, fragte sie. Das war ein Fehler.
„Jetzt sag nicht, dass dir das alles zu fix geht“, erwiderte Draco leicht gereizt. „Du hast den Doktor doch gehört – die Wehen können jederzeit einsetzen. Wir haben also wirklich keine Zeit zu verlieren.“
„Du hast ja recht“, erwiderte sie zerknirscht. „Um welche Uhrzeit geht es denn los?“
„Um acht.“
„Wunderbar, das hat Primo wirklich gut hingekriegt.“ Plötzlich kam ihr ein schrecklicher Gedanke. „Ich kann mich jetzt nicht schlafen legen. Nicht, wenn wir heute Abend heiraten.“
„Wieso?“
„Ich habe doch nichts anzuziehen. Also auf jeden Fall kein Hochzeitskleid. Wir müssen zurück in die Stadt und etwas kaufen.“
„Nein.“ Er drängte sie weiter in Richtung Schlafzimmer.
„Du verstehst nicht …“
„Ich verstehe sehr wohl, aber das ändert nichts an meiner Antwort. Mach dir keine Sorgen. Du bist jetzt eine Dante. Oder sagen wir: In ein paar Stunden wirst du es sein.“
„Was hat das denn damit zu tun?“
„Ach, richtig, du weißt ja nicht, wie das ist, wenn man eine große Familie hat. Wenn jeder für den anderen da ist. Also – in letzter Zeit haben die Ehefrauen von drei meiner Cousins Babys bekommen. Die haben die Schränke voller Schwangerschaftsmode, und da ist garantiert ein Kleid dabei, das du für die Hochzeit anziehen kannst. Wenn ich kurz telefoniere, liegt etwas Passendes für dich bereit, sobald wir bei Primo eintreffen.“
Hatte Shayla Zweifel gehabt, so wurden diese zerstreut, als sie bei Primo und Nonna ankamen. Die Dante-Frauen nahmen sie sofort in Empfang und zogen sie mit in eins der Schlafzimmer, wo schon ein Schwangerschafts-Brautkleid auf sie wartete. Mit einem Blick erkannte sie, dass es neu gekauft war.
„Es ist wunderschön“, sagte sie gerührt und dankbar. Aber noch mehr begeisterte sie der Brautschleier, der über und über mit winzigen Feuerdiamanten und Perlen bestickt war. Mit zitternden Fingern berührte sie ihn. „So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen.“
Dracos Mutter Elia umarmte sie. „Ich habe ihn bei meiner Hochzeit getragen. Und ich bin stolz und glücklich, wenn du ihn jetzt bei deiner trägst.“
Nun kümmerten sich die Frauen gemeinsam um Shaylas Haare und Make-up. Willig ließ sie alles über sich ergehen, bis sie fertig waren und sie vor den Spiegel zogen.
„Oh“, gestand sie leise. „Ihr habt mich wunderschön gemacht.“
„Fang nachher bloß nicht vor Rührung an zu weinen“, mahnte Gianna sie. „Damit zerstörst du unser kunstvolles Make-up.“
Nachdem sie das Hochzeitskleid angezogen hatte, umarmte Shayla erst Gianna, dann Elia und Nonna. Dante-Frauen aus drei Generationen, und bald würde auch sie dazugehören. „Vielen Dank für alles“, brachte sie gerührt hervor. Schließlich wandte sie sich an die anderen Frauen. „Und auch euch vielen Dank.“
Dann ging – wenigstens in Shaylas Wahrnehmung – alles wie im Rausch vor sich. Im Garten, in dem die herrlichsten Blumen wuchsen, trat sie gemeinsam mit Draco vor den Priester. Die untergehende Sonne warf ihren goldenen Schein auf sie, als der Geistliche sie zu Mann und Frau erklärte.
Draco hob ihren Brautschleier an und strich ihr liebevoll über die Wange. „Meine Frau“, sagte er glücklich.
Dann küsste er sie. Als seine Lippen ihre berührten, fiel alle Anspannung von ihr ab, und eine große Hoffnung blühte in ihr auf. Vielleicht würde alles gut werden.
Doch schon kamen ihr
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