Ein Millionär, der an die Liebe glaubt
beobachtete, wie Shayla sich mit seiner Schwester Gianna unterhielt. Sie schienen sich glänzend zu verstehen. Nun gesellten sich auch Téa und Larkin zu den beiden. Alle Frauen sind auch bei der Vorstellung der Eternity-Kollektion vor neun Monaten gewesen, sinnierte er. Ob sie sich da über den Weg gelaufen sind? Ob eine von ihnen sich vielleicht noch an Shayla erinnert und jetzt die Verbindung zieht?
Bevor er diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, klopfte Rafe ihm auf die Schulter. „Was für ein komischer Zufall, dass deine und meine Inferno-Geschichte am gleichen Tag begonnen haben“, sagte er gut gelaunt. Liebe lag in seinem Blick, als er zu seiner Frau hinüberschaute. „Und du bist derjenige, der mich mit Larkin zusammengebracht hat.“
Draco zuckte mit den Schultern. „Ach was, du mochtest sie doch schon vorher. Ich habe nur ein bisschen nachgeholfen.“
„Vielleicht wäre ich aber nie aktiv geworden, wenn du nicht vorgeschlagen hättest, dass ich das Inferno vortäusche, indem ich sie als meine angebliche Inferno-Gefährtin engagiere.“ Er blickte ihm in die Augen. „Wirklich, Bruderherz, dafür bin ich dir unendlich dankbar. Ich stehe tief in deiner Schuld.“
„Sehr gut. Ich hab’s gerne, wenn mir jemand noch einen Gefallen schuldig ist.“
Rafe musste lachen. „Einen Teil meiner Schuld kann ich dir gleich jetzt zurückgeben – mit einem kleinen Rat. Gib Shayla Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Hab ganz einfach Geduld. Nach und nach wird das Inferno auch bei ihr seine Zauberwirkung entfalten.“
Draco tat so, als würde er nachdenken, dann schüttelte er den Kopf. „Das zählt nicht. Zu dieser Erkenntnis bin ich schon von ganz alleine gekommen. Du bist mir immer noch so viel schuldig wie vorher.“
Rafe hob eine Augenbraue. „Ich dachte, du glaubst nicht an das Inferno.“
„Habe ich früher auch nicht“, erwiderte Draco und blickte nachdenklich zu seiner Frau hinüber. „Bis ich Shayla getroffen habe.“ Mit diesen Worten ließ er seinen Bruder stehen und ging zu den Frauen.
Sie machten ihm bereitwillig Platz, damit er seine Braut in die Arme schließen konnte. Immer mehr Verwandte gesellten sich zu der kleinen Gruppe, und die beiden Frischvermählten hörten ihnen zu, wie sie ihre Geschichten erzählten und sich gegenseitig zu übertrumpfen versuchten. Viele der Erlebnisse handelten vom Inferno und davon, wie jeder Einzelne seinen Inferno-Seelengefährten kennengelernt hatte.
„Hat denn keiner von euch an das Inferno geglaubt?“, fragte Shayla interessiert. „Habt ihr alle zuerst dagegen angekämpft?“
„Primo war natürlich von Anfang an davon überzeugt“, antwortete Rafe. „Und Marco. Aber das wär’s auch schon.“
„Du vergisst Draco“, warf Shayla ein. „Er hat auch daran geglaubt. Als wir uns zum ersten Mal berührt haben und ich ihn gefragt habe, was er da mit mir gemacht hat, meinte er, er hätte mir das Inferno verpasst.“
„Draco?“, merkte Gianna spöttisch an. „Der war doch der größte Zweifler vor dem Herrn. Das Beste weißt du ja gar nicht. Genau an dem Abend, als ihr euch kennengelernt habt, hat er eine tolle Nummer mit Rafe abgezogen. Weil der es nämlich leid war, dass die anderen ihn ständig verkuppeln wollten, hat er ihm vorgeschlagen, er solle das Inferno vortäuschen, indem er sich mit …“ In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie sich verplappert hatte. Vorsichtig stellte sie ihr Weinglas ab und schob es von sich. Schuldbewusst blickte sie erst ihre Eltern, dann ihre Großeltern an und versuchte zu lächeln. „Das heißt … Ich meine …“
„Wir wissen ganz genau, was du meinst“, gab ihr Vater mit scharfer Stimme zurück. „Aber zum Glück ist es ja für alle Beteiligten gut ausgegangen.“
Rafe warf seiner Schwester einen bösen Blick zu. „Das hast du ja prima hingekriegt, chiacchierona .“
„Ich bin kein Plappermaul.“
Bevor das Ganze in Streit ausarten konnte, erhob Primo sein Bierglas. „ Salute ! Auf Shayla und den Unruhestifter der Familie! Sollen sie immer glücklich leben und hundert Jahre alt werden.“ Er legte eine kleine Pause ein. „Und jetzt bin ich mit meiner Geschichte dran. Ich werde euch erzählen, wie das Inferno meine geliebte Nonna und mich getroffen hat.“
Alle setzten sich und warteten gebannt auf die Erzählung des Familienpatriarchen. Primos Kinder und Enkel kannten die Geschichte zwar schon, aber sie hörten sie gerne noch einmal. Und für die, die erst kürzlich in die
Weitere Kostenlose Bücher