Ein Millionär, der an die Liebe glaubt
halbe Ewigkeit. Mir tut es so leid, dass ich dich nicht eher wiedergefunden habe, Shayla.“
In seinen Armen fühlte sie sich unendlich wohl, und alle Anspannung wich aus ihrem Körper. Eine bleierne Müdigkeit überkam sie, und sie konnte die Augen nur noch mit Mühe offen halten. Schließlich übermannte der Schlaf sie. Noch immer hielt Draco sie fest.
Dann öffnete sie noch einmal kurz die Augen. „Draco?“, murmelte sie leise.
„Ich bin hier, meine Süße.“
„Lass mich nicht allein.“
„Das werde ich ganz bestimmt nicht.“
„Und ich – ich will dich auch nicht verlassen.“
„Trotzdem hast du Angst zu bleiben“, sagte er leise. „Angst, dass du in der Drachenhöhle gefangen bist und deine Freiheit verlierst.“
Sie gab keine Antwort.
Vielleicht gab es darauf auch keine Antwort. Doch er erkannte ihre Ängste, und die schmerzten ihn.
Eben noch hatte er tief und fest geschlafen – dann schreckte er plötzlich auf. Er griff zur anderen Seite des Bettes, doch wie er schon geahnt hatte, war sie leer. Shayla lag nicht neben ihm.
Wie vom Blitz getroffen, fuhr er hoch. „Shayla?“
„Ich bin hier.“ Im Halbdunkel konnte er ihre Gestalt ausmachen, irgendwo zwischen Bett und Badezimmer. Ihre Stimme klang verängstigt, vielleicht auch freudig überrascht. „Draco, ich glaube, meine Fruchtblase ist geplatzt.“
Sofort sprang er aus dem Bett. „Ganz ruhig, ganz ruhig.“ Sanft hielt er sie am Arm fest und stützte sie. „Das heißt wohl, dass wir jetzt schnellstens ins Krankenhaus fahren müssen?“
„Nein.“ Keuchend holte sie Luft. „Oje. Oje, oje.“
Panik stieg in ihm auf, aber er bemühte sich, so ruhig und sachlich wie möglich zu klingen. „Hast du schon Wehen?“
Sie brauchte fast eine Minute, um zu antworten. „Ja.“
„Soll ich dir schnell beim Anziehen helfen?“
Verwirrt sah sie ihn an. „Warum sollte ich mich anziehen? Ich brauche nur ein Nachthemd.“
Vielleicht sind ihr die Wehen schon aufs Gehirn geschlagen, dachte er. „Du willst im Nachthemd ins Krankenhaus fahren?“
Sie lächelte und wirkte unter den gegebenen Umständen schon fast lächerlich ruhig und gefasst. „Nur immer mit der Ruhe, Draco. Es ist ja nicht so, dass das Baby gleich rausflutschen würde.“
Nicht? Genau das hatte er gerade gedacht. Er wollte ihr ja nur zu gern glauben, aber … „Sicher ist sicher. Wir sollten lieber sofort losfahren.“
„Weißt du denn nicht mehr, was Dr. Henderly gesagt hat? Wir fahren erst ins Krankenhaus, wenn die Wehen richtig einsetzen.“ Sie löste sich aus seinem Griff und ging durchs Zimmer. „Ich ziehe mich jetzt schnell um und lege mich noch für ein, zwei Stunden ins Bett. Und wenn die Wehen dann in kürzeren Abständen kommen, rufen wir den Arzt an.“
Soweit er sich erinnerte, hatte Dr. Henderly bei ihrem Termin so etwas Ähnliches tatsächlich gesagt. Verflixt, war das wirklich erst gestern gewesen? Am liebsten hätte er sich Shayla geschnappt und wäre sofort mit ihr ins Krankenhaus gefahren, egal was die Verhaltensmaßregeln verlangten. Er wollte etwas tun und nicht nur faul im Bett herumliegen.
Doch genau das taten sie in den nächsten zwei Stunden. Erst als Draco vor Anspannung schon dem Wahnsinn nahe war, erklärte Shayla sich bereit, den Arzt anzurufen und ihm vom Stand der Dinge zu berichten. Dann zog sie sich in aller Seelenruhe an, als wäre es ein ganz normaler Tag.
Draco ertrug es einfach nicht mehr. Während Shayla allen Ernstes den absolut sauberen Küchenboden wischte, floh er auf den Balkon und rief Sev an.
„Die Wehen haben eingesetzt, und sie will einfach nicht ins Krankenhaus gehen“, sagte er ohne Begrüßung.
„Habt ihr den Arzt angerufen?“
„Natürlich haben wir den Arzt angerufen. Hältst du mich für bescheuert?“
Erst war Stille am anderen Ende der Leitung, dann lachte Sev. „Dazu möchte ich mich ohne meinen Anwalt lieber nicht äußern. Aber lass uns lieber beim Thema bleiben. In welchem Abstand kommen die Wehen?“
„So ungefähr alle zwanzig Minuten.“
„Das sind noch die Vorwehen“, erklärte Sev. Verärgert musste Draco sich eingestehen, dass Shayla ihm genau dasselbe gesagt hatte – mindestens ein Dutzend Mal innerhalb der letzten Stunden. „Gerade beim ersten Kind weiß man nie, wie lange der Zustand anhält. Wenn sie die Wehen vier- oder fünfmal pro Stunde bekommt, und das über mehrere Stunden hinweg, dann verfrachte sie ins Auto – ob sie will oder nicht.“
„Das nenne ich doch mal eine
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