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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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hinein ginge und Mr. Kagan erklärte, dass ihr Partner, der ebenso im Rechtsstreit gegen die Schönheitsklinik eine große Rolle spielte, sie aus unerklärlichen Gründen sitzen ließ und sie nun eine Mitfahrgelegenheit brauchte. Stattdessen schlenderte sie hinüber zu der kleinen Parkanlage, die sich gegenüber dem Restaurant befand. Von hier aus hatte man einen hübschen Ausblick auf die Pier. Das Meer rauschte und trug eine sanfte Brise zu ihr herüber, die wie eine unsichtbare Hand durch ihr dunkles Haar fuhr. Sie nahm auf einer Bank platz, kramte ihr Handy aus ihrer Tasche und wählte die Nummer der Auskunft.

13
     
    Etwa eine halbe Stunde später schloss sie die Tür des Bungalows hinter sich. Der Porsche stand in der Einfahrt. Tatsächlich hatte sie angenommen, Mark hätte sich zu einem Date aus dem Staub gemacht. Vicky war überrascht, dass er hier war und hoffte, er hatte die Frau nicht in den Bungalow eingeladen. Sollte er wirklich die Frechheit besessen haben, die Frau in den Bungalow eingeladen zu haben, in dem auch Vicky wohnte, würde sie ihm die Hölle heiß machen. Sie warf den Schlüsselbund auf den kleinen Tisch neben dem Eingang zum Wohnzimmer und machte absichtlich Lärm.
     
    Mark saß auf der Couch, starrte auf den ausgeschalteten Flatscreen und hatte ein Glas Whiskey on the Rocks in der Hand.
     
    „ Was zum Teufel sollte diese Aktion nun wieder“, sagte Vicky bedrohlich und verstellte Mark die Sicht auf den Fernseher.
    „ Tut mir leid, ich hab sie vergessen“, sagte er desinteressiert.
    „ Oh ja, ich bin ja auch so einfach zu übersehen. Und es ist ja auch scheißegal, dass ich unsere Ärsche vor Mr. Kagan aus dem Dreck ziehen durfte. Was bilden sie sich eigentlich ein? Haben sie ihnen nichts über angemessenes Benehmen beigebracht? Jay Kagan bezahlt unserer Kanzlei einen ordentlichen Batzen Geld, dafür, dass wir seinen Fall übernehmen und ich denke, auch sie werden ein schönes Stück davon abbekommen. Also ist es doch wohl nicht zuviel verlangt, wenigstens etwas Professionalität an den Tag zu legen!“
    Die letzten Worte waren ziemlich laut.
    „Ach, scheiß doch drauf“, zischte er und trank seinen Whiskey aus. Erst jetzt bemerkte Vicky, dass er ziemlich abgekämpft und fertig aussah.
    „ Was ist eigentlich passiert, dass sie wie vom wilden Affen gebissen aus dem Restaurant gestürzt sind? Hatte das was mit der Brünetten zu tun?“
    Mark antwortete nicht sondern blickte immer noch hypnotisch an die Wand.
    „Ist alles in Ordnung mit ihnen. Sie sehen übel aus!“
    Vicky setzte sich neben ihn und alles Bedrohliche aus ihrer Stimme war verschwunden.
    „Ich habe Aids“, antwortet Mark, ohne den Flatscreen aus den Augen zu lassen.
    „ Was?“ Vicky war entsetzt, fühlte sich, als hätte ihr jemand einen Schlag versetzt und war etwas benommen.
    „ Seit wann…und wieso reagieren sie gerade jetzt so darauf?“
    „ Ich weiß es selber erst seit einer Stunde. Die Brünette aus dem Restaurant, ich war im letzten Jahr, als ich hier gearbeitet habe einige Male mit ihr aus. Sie sagte mir, dass sie HIV-positiv sei, also ist es wohl mehr als wahrscheinlich, dass ich es auch bin!“
    „ Dann wissen sie es also nicht sicher?“
    Vicky verstand jetzt, warum Mark so außer sich das Restaurant verlassen hatte. Vermutlich hätte sie nach solch einer Hiobsbotschaft nicht anders reagiert.
    „Was heißt hier, nicht sicher wissen? Haben sie eine Ahnung, wie hoch die Ansteckungsgefahr bei HIV ist“, er stand auf und schenkte sich aus der Bar, die sich hinter der Couch befand, noch einen weiteren Drink ein.
    „ Sie werden sich testen lassen müssen – besser heute als morgen!“ Vicky stand auf und schaltete den Laptop ein, der auf dem Tisch neben der Terrassentür stand.
    „ Wozu? Um noch die Bestätigung zu erhalten, dass ich in einem Jahr tot bin?“
    „ Ich bin keine Medizinerin, Dr. Turner, aber HIV ist heutzutage kein absolutes Todesurteil. Die Medizin ist so weit, viele erkrankte haben das Virus mit einem angemessenen Medikamentencocktail gut im Griff. Erst neulich habe ich gelesen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung bei sechzig Jahren liegt. Noch vor zehn Jahren lag sie bei fünfunddreißig!“ Sie tippte einige Begriffe in die Tastatur und starrte auf den Bildschirm. Mark hatte wieder auf der Couch Platz genommen und hypnotisierte den Fernseher.
    „ Sie haben Glück, das Fireside Memorial ist nur ein paar Blocks von hier entfernt und die haben einen

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