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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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und erhob sich.
    „ Es hat schon einen Grund, warum ich Schlampen wie dich nicht mehr anrufe!“
    Ally stand ebenfalls auf und hielt ihn am Ärmel seine Jacketts fest.
    „Warte Süßer, ich hab noch eine Frage an dich!“
    Entnervt sah Mark sie an, gewillt, ihr ihre Frage zu beantworten und dann das Weite zu suchen.
    „Wie kommst du damit klar“, hauchte sie und sah ihn aus ihren tiefblauen, katzenartigen, dunkel geschminkten Augen an.
    „ Womit“, fragte er.
    „ Na, mit der Krankheit!“
    In Marks Magen breitete sich ein mulmiges Gefühl aus und sein Gesicht wurde bleich.
    „Mit welcher Krankheit“, brachte er hervor und versuchte, nicht beunruhigt zu klingen.
    „ Oh, hatte ich vergessen, dir zu sagen, dass ich Positiv bin?“
    „ Was Positiv“, fragte Mark und im ersten Moment kam ihm ein Schwangerschaftstest in den Sinn. Tatsächlich konnte er sich ansonsten nichts vorstellen, was für ihn schlimm war, wenn es „positiv“ war.
    „ HIV“, meinte Ally ganz beiläufig, so als würde sie sich nach Marks Befinden erkundigen, „ich bin HIV-Positiv und nachdem wirs getrieben haben wie die Karnickel, ohne ein Kondom zu benutzen, du höchstwahrscheinlich auch!“

12
     
     
    Vicky hatte gerade an ihrem Cuba Colada genippt, als Mark an ihr vorbei hastete und sie unsanft anrempelte. Er huschte an ihr vorbei, als würde er sich nicht kennen, als wären sie nicht gemeinsam hierher gekommen, als würden sie nicht seit drei Wochen unter demselben Dach leben und sich soweit ganz gut verstehen.
    „ Hey, was…“, begann sie, doch er war bereits außer Hörweite und aus dem Gastraum des Lokals verschwunden. Sein beiges Jackett hatte er ebenfalls vergessen und über der Lehne seines Stuhls hängen lassen.
    Vicky stellte ihren Cocktail zurück auf den Tisch und sah sich nervös um. Mr. Kagan war immer noch nicht von seinem Telefonat zurückgekehrt und kurz war sie im Zwiespalt, ob sie nun Mark nachlaufen oder doch eher auf Mr. Kagan warten sollte. Es würde sehr unhöflich wirken, wenn er zurück käme und sie beide nicht mehr hier waren. Sie beschloss, dennoch nach Mark zu sehen, nahm sein Jackett und eilte ihm nach ins Freie.
    „Miss Williams, was ist mit Dr. Turner los?“
    Jay Kagan kam ihr, sein Handy in der rechten Hand, entgegen und blickte sie fragend an.
    „Es tut mir leid Mr. Kagan, es handelt sich wohl um einen Notfall“, log sie und kam sich dämlich vor. Jay Kagan bezahlte der Kanzlei ein Vermögen dafür, dass sie seinen Fall übernahm. Diese unangenehme Szene hätte sie sich und dem Mandanten liebend gerne erspart.
    „ Hoffentlich ist das jetzt nicht der kleine Tropfen, der die Kagan-Group von der Kanzlei trennt“, schoss es ihr durch den Kopf.
    „ Ich gehe davon aus, dass es sich um einen Notfall handelt und entschuldige mich stellvertretend für Dr. Turner, dass der Abend so abrupt enden muss. Ich rufe Sie morgen an, um einen Termin für das Vorgespräch der Verhandlung zu vereinbaren!“
    „ Oh, ich hoffe doch, es ist nichts passiert“, fragte Mr. Kagan besorgt und verstaute sein Handy in der Innenseite seines Sakkos.
    „ Ich bin mir sicher, es ist bald wieder alles in Ordnung. Bitte entschuldigen Sie mich, ich werde nach Dr. Turner sehen. Noch einmal vielen Dank für die reizende Einladung!“
     
    Vicky eilte aus dem Restaurant und sah sich links und rechts nach Mark um. Er war nirgendwo zu sehen. Als sie um die Ecke des Restaurants bog und den Parkboy fragen wollte, ob er Mark gesehen hatte, erblickte sie gerade noch die Rücklichter des Boxster, der mit quietschenden Reifen und überhöhter Geschwindigkeit die Straße Richtung Westen davon brauste.
     
    „Dieses Arschloch“, murmelte Vicky und konnte nicht glauben, dass Mark sie tatsächlich hatte sitzen lassen. Sie waren gemeinsam zum Essen gefahren und sie war davon ausgegangen, dass sie auch gemeinsam wieder zurückfahren würden. Stattdessen war er wie vom Affen gebissen an ihr vorbeigehuscht und hatte tatsächlich die Frechheit besessen, sie hier zu lassen. Wahrscheinlich hatte er sich mit der Brünetten verabredet – das Testosteron hatte wieder einmal Überhand genommen und er hatte alles um sich herum vergessen – im Rausch seiner Libido.  Kurz überlegte sie, ob sie zurück ins Restaurant gehen und Mr. Kagan bitten sollte, sie in seinem Wagen mit zum Bungalow zu nehmen. Dann verwarf sie den Gedanken wieder. Es wäre äußerst unprofessionell und würde ein schlechtes Licht auf die Kanzlei werfen, wenn sie jetzt wieder

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