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Ein Mistkerl zum Verlieben

Ein Mistkerl zum Verlieben

Titel: Ein Mistkerl zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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einen Tag heute musste sie früher raus. Um neun hatte sie einen Termin bei der Stylistin und um elf sollte die Hochzeit stattfinden.
     
    Die Sonne erstrahlte den Raum hell und freundlich und eine sanfte Brise bauschte den Vorhang vor dem Balkon auf. Vom Garten vernahm sie leise Stimmen. Sie warf die Decke zur Seite, stieg aus dem Bett und ging hinaus auf den Balkon. Unten im Garten liefen die Vorbereitungen für die Hochzeit auf Hochtouren. Unzählige Arbeiter huschten umher, die Tische für das Buffet wurden aufgebaut und Charles Manson versuchte, wie ein aufgescheuchtes Huhn zwischen den Menschen umherlaufend, Ordnung in das Gewirr zu bringen.
     
    Als sie die Treppen hinunterlief, waren einige Angestellte des Catering-Services gerade dabei, einen überdimensional großen Grill in seinen Einzelteilen durch die Eingangshalle, hinaus in den Garten zu verfrachten.
    „ Warten Sie, ich helfe Ihnen“, sagte Vicky, als ein relativ schmächtiger junger Mann mit einem Grillrost, der so groß schien, als könnte man einen Elefanten darauf braten, versuchte, die Tür zum Garten zu öffnen und den Rost dabei nicht zu verlieren.
    Sie lief zur Tür, öffnete sie und der Träger schleppte den Rost in den hinteren Teil des Gartens, wo der Rest des Grills bereits zusammengesetzt worden war.
    Alvin stand etwa einen halben Meter vom Grill entfernt und betrachtete ihn eingehend. Er war ein Meister im Grillen und hatte den Hochzeitsgästen versprochen, trotz seines Hochzeitstages ein paar Steaks auf den Rost zu werfen, doch dieses Ungetüm schien selbst ihm Ehrfurcht einzuflößen. Er unterhielt sich mit einem dicklichen Mann (scheinbar der Vorarbeiter der Catering-Truppe) und versuchte, sich die Bedienung des Grills einzuprägen. Vicky schmunzelte. In zwei Stunden sollte Alvin heiraten, und im Moment bestand sein größtes Problem darin, die Bedienungsanleitung für einen Grill zu verstehen. Neben ihm stand Mark. Er trug helle Jeans, Turnschuhe und  ein weißes Poloshirt und sah genauso verwirrt aus wie Alvin, während auch er den Grill betrachtete. Vicky hatte ihn erst ganz wenige Male in so lässiger Kleidung gesehen und stellte fest, dass er auch in legerer Klamotten keine minder gute Figur machte.
     
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, wandte er sich vom Grill ab und lief über den Rasen auf die hintere Veranda zu.
    „ Na, schon wach“, fragte er, als er in die fünf Stufen hinauf gesprungen war.
    „ Jep“, antwortete Vicky abgehackt und lehnte ihre Unterarme auf das Geländer der Veranda. Sie war ein klein bisschen enttäuscht. Mark hatte keine Anstalten gemacht, sie zu küssen. Also war der Kuss vom Vorabend wahrscheinlich ziemlich bedeutungslos für ihn gewesen und die romantische Situation nur im Eifer des Gefechts entstanden.
    „ Ich war mit deinem Stiefvater heute schon in der Stadt. Wir haben die Ringe und den Brautstrauß für deine Mutter abgeholt! Weißt du eigentlich, dass der Typ heute Abend tatsächlich vor hat, ein Barbecue zu veranstalten? An seinem Hochzeitstag? Ich finde das genial!“
    „ Ja, den Grillabend hat Alvin zwei Minuten, nachdem er meiner Mutter den Antrag gemacht hat, geplant. Er ist ziemlich egozentrisch, was sein Hochzeitsfest betrifft. Wenn's nach ihm gegangen wäre, wären die beiden nach Vegas gefahren und hätten in einer kleinen Kapelle ein zehn-Minuten-Trauung gebucht. Der Grillabend ist quasi der Kompromiss dafür, dass meine Mum eine „richtige“ Hochzeit bekommt!“
    Vicky lächelte gequält. Sie durfte sich nicht in Mark verlieben. Doch sie musste sich wieder einmal eingestehen, dass es dafür wohl schon zu spät war.
    „ Hey, alles in Ordnung?“ Mark trat neben sie, strich sanft über ihren Rücken und drückte sie leicht an sich.
    „ Oh, klar – ich bin bloß noch etwas müde!“
    Sie versuchte ihre Laune etwas nach oben zu treiben. Marks Berührung tat das ihre dazu.
    „Mark, komm – du musst dir das alles hier genau einprägen – immerhin bist du heute mein Grillassistent“, rief Alvin lächelnd von der anderen Seite des Gartens herüber.
    „ Ist wirklich alles in Ordnung mit dir“, fragte Mark und strich Vicky eine Strähne aus dem Gesicht.
    Vicky lächelte. „Klar, und jetzt ab mit dir – dort hinten wartet ein Grill auf dich!“
    „Wir sehen uns, Prinzessin“, sagte Mark, küsste sie kurz auf die Stirn und lief dann zurück zu Alvin, der an dem Grill zu verzweifeln schien.
     
    „Dr. Turner ist nett!“
    Vicky schrak hoch, als plötzlich ihre Mutter

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