Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
Vom Netzwerk:
…«
    Schmelzer unterbrach Matti mit einer energischen Geste. »Nun halten Sie uns nicht für blöd. Wir haben das natürlich überprüft. Dieser Abt hat in Hannover gewohnt. Seine Firma hat ihn nach Beirut geschickt. Die handeln mit Autoersatzteilen. Er sollte dort drei Wochen bleiben, neue Kunden finden, und dann zurückkommen. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.«
    Matti überlegte, während Schmelzer ihn anguckte. »Was hat dieser Schlüsselbund zu bedeuten?«
    Â»Dass die Kollegen von der Spurensicherung geschlampt haben«, sagte der Jungbulle.
    Er erntete einen strafenden Blick von Schmelzer. »Sie kennen dieses Unterholz dort. Es geht steil den Hang hinauf. Da liegt alles Mögliche rum.«
    Â»Aha«, sagte Matti. »Und was noch?«
    Â»Westreichs Jacke.«
    Matti blickte über den Tisch. Im anderen Plastikbeutel lag ein Reisepass.
    Â»Den haben wir in der Jacke gefunden.«
    Â»Und woher wissen Sie, dass es Georg Westreichs Jacke war?«
    Schmelzer blickte ihn ungläubig an. »Weil sein Pass drin war.«
    Â»So einen alten Pass trägt er mit sich rum? … Haben Sie sonst was an oder in der Jacke gefunden?«
    Â»Wenig.«
    Â»Keine Haarschuppe, kein Fussel, nichts?«
    Â»Doch, doch, ein paar Haare.«
    Â»Dann machen Sie einen DNS -Test mit den Haaren und vergleichen ihn mit der DNS von Anja.«
    Â»Huch«, sagte Anja.
    Â»Wenn er dein Vater ist, gibt es eindeutige Übereinstimmungen.«
    Schmelzer nickte. »Wenn Sie einverstanden sind?«
    Anja nickte, erst bedächtig, dann heftig. Sie war blass geworden. Matti nahm ihre Hand und drückte sie.
    Â»Es ist schon unheimlich«, sagte sie.
    Â»Eine Art Vaterschaftstest«, sagte der Jungbulle.
    ***
    Du hast gezögert, ob du das Buch lesen sollst. Das Buch hat dir jemand geschenkt. Du weißt nicht mehr, wer. Es liegt schon lange auf der Kommode. Es schaut dich an. Es sagt: Ich verrate dir, wie es war. Aber wie kann es das verraten, wo du doch weißt, wie es war? Wer soll es besser wissen als du? Alle anderen sind tot, zuletzt Fred. Du weißt, was war. Die Träume bestrafen dich. Dabei hast du nichts falsch gemacht. Das ist ungerecht. Die Zeiten haben sich geändert, du nicht. Sollen doch die Zeiten bestraft werden.
    Heute regnet es. Wenn es regnet, denkst du an den Ort. Der Ort, der grau war. Wo es oft geregnet hat. Wo der Boden aufgeweicht war. Du hast nasse Füße bekommen. Pfützen. Grauer Himmel, Wiese, Bäume, nichts sonst am Horizont. Du liebst den weiten Blick. Grenzenlos. Hier endet dein Blick am Gegenhang. Wenn du aber dem Fluss nachschaust im Tal, dann scheint es auch grenzenlos.
    Das Buch wirst du vielleicht später lesen. Es wird dich nicht verwirren. Du bist anständig geblieben in dieser Zeit. Niemand hat dir etwas vorgeworfen.
    Du hast lang am Fenster gestanden. Die Männer waren wieder da. Sie haben sich abgelöst und versucht, es zu tarnen. Wen überwachen sie? Sie verbergen ihr Ziel. Das ist geschickt. Du hast gegrübelt, ob sie dich meinen. Aber warum? Und wer sind diese Männer? Polizei? Wenn sie dich meinen, können sie nicht von der Polizei sein. Dann würden sie dir eine Vorladung schicken oder dich holen. Aber das werden sie nicht tun. Das ist sicher. Wenn sie dich meinen, sind es keine Polizisten. Auch kein Geheimdienst. Ich habe nichts zu verbergen. Das Wichtigste war bekannt. Das konnte jeder nachlesen. Nein, sie meinen nicht dich.
    Und wenn doch? Wer sind dann diese Männer? Und diese blonde Frau, die du schon zweimal gesehen hast. Wer ist das? Gehört sie zu ihnen?

5: No Face, No Name, No Number
    S o ein Vaterschaftstest dauert«, sagte Twiggy.
    Â»Woher weißt du das denn? Hast du uns deine Vierlinge verschwiegen?«, fragte Matti.
    Â»Pah«, erwiderte Twiggy. Er war gut gelaunt. Robbi saß auf seinem Schoß.
    Anja war im Kopf woanders. Sie rührte in ihrer Teetasse. »Ich dreh eine Runde«, sagte sie.
    Matti hatte sich halb erhoben, als sie hinzufügte: »Allein, bitte!«
    Matti setzte sich wieder.
    Anja verließ die Küche und ging in Mattis Zimmer. Dann stand sie im Türrahmen. Sie blickte Matti in die Augen. »Ich melde mich morgen.« Und als er etwas sagen wollte. »Versprochen.«
    Â»Der umsichtige Feldherr lässt sich in seinen Bewegungen niemals beirren und in seinen Handlungen niemals in die Enge treiben.«
    Der alte Chinese hatte gut

Weitere Kostenlose Bücher