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Ein Mörder kehrt heim

Ein Mörder kehrt heim

Titel: Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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dir?«
    Â»Wenn er es hätte, würde ich es nicht sagen.«
    Â»Kannst es ruhig sagen. Georg ist tot.«
    Â»Was?« John richtete sich auf und starrte Matti an. »Bist du sicher?«
    Â»Ich habe seine Leiche selbst gesehen.«
    Â»Ach, du Scheiße.« John schüttelte den Kopf und verschluckte sich. Er hustete wie ein Irrer, sein Gesicht lief rot an, und als er zu würgen begann, hörte es schlagartig auf. »Entschuldigung«, sagte er heiser. »Ist noch was Allergisches dabei.«
    Â»Also hat sich Georg bei dir gemeldet«, sagte Anja.
    John guckte sie überrascht an, dann schüttelte er den Kopf.
    Matti war enttäuscht, aber auch ein wenig erleichtert.
    Â»Bestimmt nicht?«, fragte Anja.
    Igor brachte den Wein und ging. John hob sein Glas, sie stießen an. »Ist nett, dich wieder mal zu treffen, Matti.« Er warf einen Blick auf Anja. »Was weiß sie?«
    Â»Ein bisschen.«
    Matti sah, wie Anjas Laune sank. Auch John guckte nicht begeistert. »Keine Sorge«, sagte Matti.
    Â»Ich mach mir immer Sorgen«, erwiderte John.
    Â»Ist verjährt.«
    Â»Aber wenn’s rauskommt, bin ich trotzdem ruiniert. Die werden mich in Bild als Terroristen und Bankräuber fertigmachen. Wenn ich nur daran denke, wie sie Martin durch den Dreck gezogen haben. Und jetzt ist Georg dran.«
    Â»Ich weiß.« Matti legte ihm die Hand auf den Arm. »Dir wird nichts passieren.«
    Â»Das sagen sie immer, bevor es passiert. Ich glaub es erst, wenn ich in der Grube liege.«
    Â»Ob sie Georg durch den Dreck ziehen, weiß ich nicht. Seine Leiche ist verschwunden. Die Bullen glauben nicht mal, dass er tot ist.«
    Â»Auch das noch.« Matti konnte an Johns Gesicht ablesen, wie dessen Stimmung sich weiter verschlechterte.
    Matti nickte und trank einen Schluck. »Haben die das Zeug von dir?«
    John nickte. »Was machst du so?«
    Â»Ich bin Taxifahrer.«
    Â»Du bist Taxifahrer, ich bin Weinhändler. Das ist also aus uns geworden.«
    Am Morgen klingelte das Telefon. Matti hob ab. Schmelzer sagte: »Wir haben einen Beweis gefunden, dass es sich bei der Leiche, die Sie gefunden haben, um Georg Westreich handelt.«
    Â»Moment, Moment. Bisher gab es keine Leiche.«
    Â»Sie sind Zeugen. Sie und Frau Barth. Wir haben den Tatort noch einmal gründlich untersucht und dabei eine Brieftasche gefunden. Sie gehörte Westreich.«
    Â»Nicht so schnell, Herr Kommissar.«
    Â»Kommen Sie aufs Präsidium. Am besten gleich.«
    Anja stand im Türrahmen. Sie trug Slip und T-Shirt. »Was ist?«
    Â»Zieh dich an. Wir müssen zu den Bullen. Sie haben was gefunden.«
    Anja verschwand im Zimmer und kehrte nach weniger als einer Minute angezogen zurück.
    Der 104er-Bus brachte sie zum Platz der Luftbrücke. Schmelzer und der Jungbulle saßen am Schreibtisch des Hauptkommissars, vor sich zwei Plastiktüten.
    Â»Nehmen Sie Platz«, sagte Schmelzer, ohne aufzustehen.
    Matti holte zwei Stühle, die vor dem Jungbullenschreibtisch standen.
    Â»So«, sagte Schmelzer. »Gestern Abend hat jemand angerufen. Er habe einen Schlüsselbund gefunden neben dem Großen Teich. Die Kollegen von der Zentrale haben gebeten, den Schlüssel an der Pforte abzugeben.« Schmelzer schob eine Plastiktüte zu Matti. Darin lag ein Schlüsselbund mit einem Etui. Auf dem Etui stand G. Westreich .
    Â»Wer hat den abgegeben?«
    Â»Ein Mann. Er hat seinen Personalausweis zeigen müssen. Der Name lautet Konrad Abt . Es war ein alter Ausweis, aber noch nicht abgelaufen. Das wäre auch nicht das Problem. Das Problem ist, dass der Ausweis gefälscht ist.«
    Â»Haben Sie den?«, fragte Anja.
    Schmelzer schüttelte überlegen lächelnd den Kopf. »Es ist eine Doublette. Dem Kollegen in der Zentrale fiel ein, dass wir eine Fahndung laufen haben nach Westreich, und da hat er den Schlüsselbund mit dem Protokoll hochgeschickt. Und der Kollege Baum« – ein Blick zum Jungbullen – »hat versucht, den Finder anzurufen. Das geht aber nicht. Der ist nämlich tot. Und das seit gut acht Jahren.«
    Â»Und wo ist er gestorben?«, fragte Matti.
    Der Jungbulle ging zu seinem Schreibtisch und schnappte sich eine schmale Akte. Er schlug sie auf und sagte: »Konrad Abt, umgekommen bei einem Verkehrsunfall, 13. April 2004, Beirut. Dort bestattet.«
    Â»Ich weiß nicht, was eine Todesbescheinigung in Beirut

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