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Ein Mörder unter uns

Ein Mörder unter uns

Titel: Ein Mörder unter uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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verlogene
Schweinetreiber !« krächzte er. »Ich würde ihm am
liebsten...«
    Sonia Scotts Rückkehr ließ
seine rachgierigen Wünsche unausgesprochen. Die elegante Blonde rauschte über
den Teppich und auf den Tisch zu wie eine regierende Fürstin auf Staatsbesuch
mit einem Einmanngefolge. Der Bursche, der ihr pflichtschuldigst folgte,
lächelte vage in meiner Richtung, was mir nicht sonderlich zusagte.
    »Soll ich vorstellen ?« fragte Sonia meinen Gastgeber höflich, als sie am Tisch
angelangt waren.
    »Vielen Dank, meine Liebe!« Hoyt schielte sie nachdrücklich an. »Du machst alles so
großartig, Sonia .«
    Das Lächeln auf ihrem Gesicht
machte einen leicht gefrorenen Eindruck, als sie mir ihren Blick zuwandte. »Mr. Holman , dies hier ist Alex Kirch .«
    Kirch mußte Anfang Dreißig
sein, schätzte ich, und das bedeutete, daß es nicht daran liegen konnte, wenn
sein sonnengebräuntes Gesicht tiefe Furchen hatte und sein kurzgeschnittenes
Haar graumeliert war. Er war etwas über mittelgroß, von sehniger Magerkeit und
sein Anzug war typisch Universitäts-Sportklub mit einer Nuance Madison Avenue.
Oder war es umgekehrt? Seine Augen waren blaßblau ,
und den Ausdruck, der in ihnen lag, hatte ich früher schon einmal gesehen — in
einem Aquarium, als sich, während ich vorüberging, eine undefinierbare Gestalt
aus lebendem Schlamm vom Boden des Glases gehoben hatte, um mich zu betrachten.
    »Mr. Holman «,
sagte er mit weichem kultiviertem Tonfall. »Es ist mir ein Vergnügen — oder
zumindest habe ich das Gefühl, es könnte eines werden .«
    »Lassen Sie uns zur Sache
kommen«, krächzte Hoyt . »Item: Es sind bereits drei
Mordversuche auf Babs Duane verübt worden. Item: Als Maxine Barr die Küste
verließ, schwor sie, niemand würde je ihre Rolle übernehmen. Item: Der arme
blöde Charlie Hutchins steht auf dem Standpunkt, ein Mord lohne sich, wenn es
dadurch wieder zu einem geregelten Liebesleben mit seiner Ex-Ehefrau käme.
Item: Sein angeheuerter Killer — oder die Killers — sind Amateure oder Pfuscher
oder beides zusammen! Item: Nach drei mißlungenen Versuchen heuert er einen Berufsdetektiv an, der entweder die vorhergegangenen
Mordversuche als Lügen und billige Publicity unglaubwürdig machen oder den
geplanten Job ausführen soll !«
    »Item«, sagte ich kalt, »ist
Charlie Hutchins eine Art Idiot. Item: Wenn Sie das, was Sie eben behauptet
haben, wirklich glauben, sind Sie ein kompletter Idiot .«
    Der knochige Zeigefinger
deutete erneut auf mich. »Fahren Sie nach New York zurück, Mr. Holman «, krächzte Hoyt . »Sagen
Sie dem alten Charlie, ich sei durch seine Mätzchen nicht mehr länger amüsiert
und mir läge das Wohlbefinden von Babs Duane viel zu sehr am Herzen, um
zuzulassen, daß sie noch irgendein weiteres Risiko eingeht. Sagen Sie ihm, daß
ihm, wenn er nicht Schluß macht, dasselbe passieren wird, wie jetzt Ihnen .« Der Finger bewegte sich heftig hin und her. »Vergessen
Sie’s nicht — sagen Sie’s ihm !«
    »Das scheint mir der geeignete
Augenblick, um euch hier zu verlassen und mit euren Problemen selber fertig
werden zu lassen«, sagte Sonia Scott leichthin.
    »Wie du willst, meine Liebe .« Hoyt schielte sie wieder an.
»Bleib ruhig da, wenn es dir Spaß macht .«
    »Ich glaube, es ist besser,
wenn du mich entschuldigst«, sagte sie schnell.
    »Warum bleiben Sie nicht da —
vielleicht macht es Ihnen wirklich Spaß ?« Kirch
kicherte plötzlich.
    Der ironische Schimmer in ihren
Augen war einem bekümmerten Ausdruck gewichen, als sie mich anblickte. »Leben
Sie wohl, Mr. Holman . Sie würden mir mehr leid tun , wenn ich nicht wüßte, welche Erlebnisse Miss
Duane hinter sich hat. Ich glaube, wenn dieser Irre, Charlie Hutchins, dadurch
von seinem Tun abgehalten wird, lohnt sich die Sache .«
    Sie wandte sich schnell ab, und
die seidenen Rüschen wirbelten um ihre Knie, als sie aus dem Zimmer eilte. Wie
Nebel senkte sich drückende Stille in den Raum, nachdem das schnelle Klicken
der Absätze verstummt war. Dann kam Kirch bedächtig um den Tisch herum auf mich
zu. Ich sah den starren Ausdruck ekstatischer Vorfreude in seinen Augen,
während er ein Messer mit dünner Schneide aus der Brusttasche zog; und zum erstenmal , seit ich in dieses Zimmer getreten war, wurde
mir klar, daß dies alles Wirklichkeit war.
    Ich legte meine Hände auf den
Rand des Tisches und blickte auf die feinen Schweißperlen auf Hoyts Stirn.
    »Was wollt ihr mit mir tun,
damit es als Zigeunerwarnung für

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