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Ein mörderischer Sommer

Titel: Ein mörderischer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fielding Joy
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Ungeduld mit, als ob er bereits wüßte, was sie sagen würde.
    »Wann hat der Burenkrieg angefangen?« fragt sie. Sie hörte Leon in ungezügeltes Gelächter ausbrechen. Der glaubt, daß ich eine Idiotin bin, dachte sie.

10
    »Wie geht's dir denn?« Karen Palmer stellte diese Frage in einem besorgteren Ton, als normalerweise nötig gewesen wäre. Sie weiß es, dachte Joanne. Plötzlich war ihr speiübel. Sie stellte ihre Tasche in den Spind und versuchte zu lächeln.
    »Gut«, antwortete sie. Ihre Stimme zitterte. Sie biß sich fest auf die Unterlippe, spürte, wie die Lippe unter ihren Zähnen hervorglitt, und brach prompt in Tränen aus. Hemmungslos weinend stand Joanne mitten im Umkleideraum der Frauen.
    »Mein Gott, du Ärmste!« rief Karen Palmer und umarmte sie. »Komm, setzen wir uns hin.« Joanne ließ sich zu einer Stuhlreihe an der Wand führen. »Ja, wein dich nur aus«, sagte Karen, als Joanne ihr Gesicht in dem riesigen Busen der Frau vergrub. Fühlt sich an wie ein Schaumstoffkissen, dachte sie, während sie weiterschluchzte, unfähig, ihre zitternden Arme und Beine unter Kontrolle zu bringen. Hoffentlich würde sie sich nicht übergeben müssen. Eve würde sehr verärgert über eine weitere versäumte Tennisstunde sein. Aber wo war Eve? Warum war sie noch nicht da? »Möchtest du darüber reden?« fragte Karen sanft.
    Joanne wischte sich die Augen; das Schluchzen wurde langsam schwächer. »Um Himmels willen, was hast du denn mit deinen Haaren gemacht?« fragte sie, nachdem sie Karen Palmer zum erstenmal an diesem Nachmittag genauer angesehen hatte.
    Karens Hand fuhr sofort hinauf zu ihrem Kopf, und ihre Finger begannen durch den Rest dessen zu fahren, was einst ein üppiger kastanienbrauner Schopf gewesen war. »Punk«, erklärte sie. »Jim hing die alte Frisur zum Hals raus.« Sie versuchte zu lachen. »Und Rudolph fand das auch. Natürlich behauptet Jim jetzt, er hätte es niemals so kurz gewollt. Ach, Scheiße – die Männer! Sie wissen nicht, was sie wollen …« Sie unterbrach sich. »Ich habe von der Sache mit dir und Paul gehört. Es tut mir so leid.«
    »Das ist nur vorübergehend. Wir versuchen, unsere Probleme zu lösen.« Joanne hörte ihre eigenen Worte, als kämen sie aus dem Mund einer anderen.
    »Ja, sicher. Ich weiß auch nicht, was da über die Männer kommt, wenn sie ein bestimmtes Alter erreichen. Wie findest du dich denn jetzt zurecht?«
    »Ganz gut«, antwortete Joanne. »Ich lasse eine Alarmanlage einbauen.«
    »Heißt das, du hast noch keine?« Joanne schüttelte den Kopf. »Nicht daß sie besonders viel brächten«, sprach Karen weiter. »Sie gehen immer zur falschen Zeit los, und die Polizei kommt eh nie.«
    »Was meinst du damit?«
    »Die Polizisten haben zuviel zu tun, als daß sie bei jedem blinden Alarm anrücken könnten.«
    »Aber woher wissen sie denn, ob es blinder Alarm ist?«
    »Es ist fast immer blinder Alarm. Und selbst wenn wirklich was passiert ist – die Polizei ist einfach überlastet. Trotzdem ist es ganz gut, wenn man eine Alarmanlage hat«, meinte sie völlig unlogisch. »Besser als nichts auf jeden Fall. Hast du auch Panikknöpfe?«
    »Panikknöpfe?«
    »Das ist, wenn jemand einbricht, während du im Haus bist. Du mußt dann nur noch den Knopf drücken, und der Alarm wird ausgelöst. Vorausgesetzt natürlich, du erreichst den Knopf.« Sie lächelte.
    Joanne fragte sich, warum sie mit dieser Frau überhaupt sprach. Karen war ja schlimmer als der Horrorfilm, in den Eve sie geschleppt hatte. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Wo Eve bloß bleibt? Sonst ist sie immer so pünktlich.« Sie verabschiedete sich von Karen und ging hinaus in die Eingangshalle des Clubs.
    »Wir haben schon nach Ihnen gesucht«, rief ihr jemand zu. »An der Rezeption ist eine Nachricht für Sie hinterlassen worden.«
    Joanne ging auf die flotte junge Blondine an der Rezeption zu und nahm den Zettel entgegen, auf dem stand, sie solle Eve Stanley zu Hause anrufen.
    »Was machst du denn daheim?« fragte sie, als Eve sich gemeldet hatte. »Ist alles in Ordnung?«
    Es folgte eine kurze Pause. »Nun ja, ich bin mir da nicht sicher. Ich habe Halsweh und dann diese Scheißschmerzen in der Brust. Ich bin heute auch nicht ins College gegangen. Meine Mutter ist hier.«
    »Und weshalb hast du mir dann gesagt, wir würden uns hier treffen?«
    »Weil mir klar war, daß du nicht gegangen wärst, wenn du gewußt hättest, daß ich nicht gehe.«
    Joanne schwieg. Eve hatte

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