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Ein mörderischer Sommer

Titel: Ein mörderischer Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fielding Joy
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krachen ließ und am laufenden Band Witze riß.
    »Wollen Sie einen Job?« fragt er sofort, und dann: »Kenne ich Sie nicht?«
    »Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Joanne Mossman, das heißt, ich war Joanne Mossman, jetzt heiße ich Hunter.« Wirklich? fragt sie sich.
    Sein Grinsen wird immer breiter, bis die Mundwinkel fast an den Ohren sind. »Ach, Joanne Mossman«, ruft er, »ich hätte dich nicht erkannt – du siehst jetzt viel besser aus als als Kind.« Joanne lacht, es ist ein Lachen voller Dankbarkeit. »Ich meine es ernst. Ich versuche nicht, dir was vorzumachen. Ich meine, du warst schon immer hübsch, aber du warst immer etwas steif, du weißt schon, was ich meine. Der hundertprozentige Perlenkettentyp. Jetzt siehst du ein bißchen lockerer aus. Deine Frisur gefällt mir.« Joanne merkt, daß sie rot wird. »Hey, du wirst ja immer noch rot. Das gefällt mir auch.« Er legt ihr den Arm um die Taille und gibt mit dem anderen Arm ein Zeichen, das die Aufmerksamkeit der Patienten auf ihn lenken soll. »Alle mal herhören, das ist die kleine Joanne Mossman. Wie heißt du jetzt noch mal?«
    »Hunter.«
    »Die kleine Joanne Hunter. Immer noch dein erster Mann?« Joanne nickt. »Wir sind zusammen zur Schule gegangen. Schon damals hatte sie eine reine Haut.« Er betrachtet ihr Gesicht. »Was ist das? Ein Pickel?« Seine Expertenfinger fahren über ihr Gesicht. »Nichts Ernstes«, meint er. »In ein paar Minuten nehme ich mich deiner an.«
    »Ich bin ja gar nicht hier, um mich untersuchen zu lassen«, sagt Joanne rasch. Sie merkt, daß ihnen noch immer alle anderen Leute im Wartezimmer zuhören. »Ich habe eine Freundin hierher begleitet.« Sie deutet auf Eve, die mit einem Stapel Zeitschriften auf dem Schoß und einem verärgerten Gesichtsausdruck in einem Sessel sitzt.
    »Ist das die kleine Eve Pringle?« fragt Dr. Ronald Gold, während Eve sich erhebt. Sie überragt ihn um gut fünf Zentimeter. »Und ihr seid immer noch zusammen, ihr beide, was?«
    »Eve Stanley heiße ich jetzt«, erklärt ihm Eve. »Wir hatten vor zwanzig Minuten einen Termin.«
    Wenn er den beabsichtigten Sarkasmus bemerkt hat, so ignoriert er ihn. »Ja, nun, ich bedaure die Verspätung, aber meine Sprechstundenhilfe hat gekündigt, und meine Laborantin liegt mit einer Erkältung im Bett.« Das Telefon klingelt. »Und andauernd klingelt das Telefon.« Er beugt sich vor und nimmt den Hörer ab. »Für dich«, sagt er zu Joanne. Die reißt die Augen auf. »Kleiner Witz«, sagt er schnell, als er ihren Schreck bemerkt. »Was? Du hast also jemandem meine Nummer gegeben? Ja, hier ist Dr. Ronald Gold«, spricht er in den Hörer. »Natürlich kann ich Sie untersuchen, Mrs. Gottlieb. Für Sie bin ich immer da. Kommen Sie doch heute nachmittag vorbei, dann sehe ich Sie mir mal an. Machen Sie sich keine Sorgen, bis zur Bar-Mizwa-Feier am Samstag wird der Schönheitsmakel verschwunden sein.« Er legt den Hörer auf und richtet den Blick wieder auf Eve. »Ich nehme dich gleich dran. Michael!« ruft er einen Jungen, dessen Gesicht vor lauter Akne fast nicht mehr zu erkennen ist. Er dreht sich zu Joanne um. »Und nach deiner Freundin möchte ich noch einen Blick auf dich werfen.«
    »Wann hast du die denn zum erstenmal bekommen?« fragt er Joanne, die auf dem Untersuchungstisch liegt. Ihr Gesicht ist kalt von der Trockeneisbehandlung, die der Arzt gerade durchgeführt hat. Ronald Golds Finger drücken fest auf ihr Kinn.
    »Erst im letzten Monat«, erzählt sie. »Ich konnte es gar nicht glauben. Frauen in meinem Alter bekommen doch keine Pickel.«
    »Zeig mir mal, wo geschrieben steht, daß Frauen deines Alters – unseres Alters – keine Pickel bekommen. Frauen unseres Alters bekommen Pickel, das kannst du mir glauben. Es kommen viele vierzigjährige Frauen zu mir, auch fünfzigjährige.«
    »Toll. Das ist ja etwas, auf das man sich richtig freuen kann.«
    Er piekst ihr eine Nadel in die Haut, ein kleiner stechender Schmerz. »Ich injiziere nur ein bißchen Cortison in diesen hier. Sag mal, was hast du in letzter Zeit mit deiner Haut gemacht?«
    »Wie meinst du das?«
    »Hast du irgend etwas Neues angewendet?«
    »Ich benutze seit kurzem eine neue Feuchtigkeitscreme, die mir Eve empfohlen hat …«
    »Ach, ist Eve Hautärztin?«
    »Nein, aber sie meinte, ich solle mal anfangen, meine Haut mehr zu pflegen.«
    »Tust du immer noch alles, was Eve dir sagt? So wie früher?«
    Joanne versucht zu lächeln, aber sein Arm liegt über ihrem Mund. Er

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