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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Urne zu bestatten. Er erkundigte sich, was er mit der Asche und den persönlichen Habseligkeiten der Verstorbenen, zu denen auch ein halb verkohlter Führerschein gehörte, tun solle. Avery stand vor dem Erkerfenster und beobachtete die draußen herumschwirrenden Kolibris, als sie mitbekam, wie Carrie dem Mann sagte, er könne das ganze Zeug in die nächste Mülltonne schmeißen. Avery hatte den Augenblick noch ganz klar im Gedächtnis.
    Carter wechselte plötzlich das Thema und lenkte so ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch.
    »Sie haben Ihr Vordiplom und den Abschluss mit Auszeichnung in Ihrem Hauptfach Psychologie und in den Nebenfächern Politikwissenschaften und Geschichte an der Santa Clary University erreicht. Danach gingen Sie nach Stanford und haben den Master in Strafrecht gemacht.« Er klappte die Akte zu. »In Ihrer Bewerbung haben Sie geschrieben, dass Sie sich mit zwölf Jahren dazu entschlossen haben, FBI-Agentin zu werden. Was war der Grund?«
    Sie wusste, dass er die Antwort darauf bereits gelesen hatte. Sie stand auch in ihrem Bewerbungsschreiben. »Ein FBI-Agent namens John Cross hat mir das Leben gerettet. Wenn er mich nicht geschützt hätte … wenn mich Skarrett damals vor der Schule mitgenommen hätte, würde ich heute nicht hier sitzen.«
    Carter nickte. »Und Sie glauben, dass Sie bei unserer Behörde etwas bewirken können?«
    »Ja.«
    »Warum sind Sie dann nicht Agentin im Außendienst geworden?«
    »Bürokratie«, erklärte sie. »Man hat mir meine gegenwärtige Position zugewiesen. Ich habe vor, noch sechs Monate wie bisher zu arbeiten und dann um eine Versetzung zu bitten.«
    Carters Assistentin machte die Tür auf und sagte: »Mr. Carter, sie warten auf Sie.«
    Avery geriet wieder in Panik. »Sir, Mike Andrews sollte wirklich diese Pressekonferenz abhalten. Das Verdienst gebührt ihm und seinem Team.«
    »Hören Sie, keiner von uns ist scharf darauf, mit der Presse zu reden«, gab er zurück. »Aber dies war ein viel beachteter Fall, und ehrlich gesagt, die meisten anderen würden sich freuen, in den Medien erwähnt zu werden.«
    »Meinen Kollegen und mir wäre eine Gehaltserhöhung lieber … und Fenster, Sir. Wir hätten gern ein Büro mit Fenstern. Wissen Sie eigentlich, dass sich unser Arbeitsplatz hinter dem Heizungskeller befindet?«
    »Der Platz in diesem Haus ist nun mal knapp bemessen«, erwiderte Carter. »Was bringt Sie eigentlich auf die Idee, dass wir über derlei Dinge verhandeln?«
    Sie straffte den Rücken. »Sir, bei einer Neubewertung …«
    Er schnitt ihr das Wort ab. »Sie haben mir gerade erklärt, dass Sie auf eigene Faust gehandelt haben, als Sie Andrews anriefen.«
    »Ja, das stimmt, aber die anderen waren … beteiligt. Ja, Sir, sie haben mich tatkräftig unterstützt, sind mit mir all die Aufzeichnungen durchgegangen und haben nach Namen und Daten gesucht.«
    Carter kniff ein Auge zu. »Ihnen ist doch klar, dass Ihnen Lügen keine Gehaltserhöhung einbringen, oder?«
    »Sir, Mel, Lou, Margo und ich sind ein Team. Sie haben geholfen. Sie waren nur nicht so sehr von meiner Theorie überzeugt wie ich …«
    Die Sprechanlage summte. Carter drückte ungehalten auf den Knopf und rief: »Ich komme sofort.«
    Dann nahm er sein Jackett, zog es an und sah dabei Avery die ganze Zeit mit gerunzelter Stirn an.
    »Beruhigen Sie sich, Delaney«, sagte er schließlich. »Sie sind befreit. Ich zwinge Sie nicht, mit zu der Pressekonferenz zu kommen.«
    Sie wurde ganz schwach vor Erleichterung. »Danke, Sir.«
    Sie stand auf, als er um den Schreibtisch herumging, die zusammengeknüllte Strumpfhose war unter dem Jackett versteckt, das sie über ihren Arm drapiert hatte. Carter blieb an der Tür stehen und drehte sich zu ihr um. Seine Stirn lag noch immer in Falten.
    »Benutzen Sie nie wieder ohne Erlaubnis meinen Namen, Delaney.«
    »Ja, Sir.«
    »Und noch etwas«, setzte er hinzu.
    »Ja, Sir?«
    »Das war gute Arbeit.«

2
    »Die Ehe ist nichts für Zimperliche. Sowohl der Mann als auch die Frau müssen bereit sein, auch das unartige Kind im anderen zuzulassen, wenn sie wollen, dass die Ehe Bestand hat und gedeiht. Sie müssen den inneren Kindern erlauben, sich im Dreck zu wälzen. Fehltritte und Irrtümer sind natürlich unvermeidlich, aber eine Dusche aus Liebe und Vergebung wird die Beziehung reinigen. Danach tritt die Heilung ein. «
    Was für ein Schwätzer. Carolyn Delaney Salvetti riss die Augen ungläubig auf, als sie den Unsinn hörte, den der Eheberater aus

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