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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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nur so weit kommen?, fragte sie sich. Tony war früher ein so liebevoller, fürsorglicher Mann gewesen.
    Carrie erinnerte sich an die Nacht, in der sie mit grauenvollen Schmerzen aufgewacht war. Sie war sicher, unter einer Lebensmittelvergiftung zu leiden – sie hatten in dem neuen Thai-Restaurant zu Abend gegessen, von dem all ihre Freunde schwärmten. Sie weigerte sich, ins Krankenhaus zu gehen, und Tony war außer sich vor Sorge. Schließlich hob er sie hoch, trug sie zum Auto und brachte sie in die Klinik. In dieser Nacht hatte er ihr das Leben gerettet. Nach der ersten Versorgung in der Notaufnahme wurde sie stationär aufgenommen, und Tony saß für den Rest der Nacht an ihrem Bett und wachte über sie. Er überredete das Krankenhauspersonal mit seinem Charme dazu, auf Carries Beschwerden und Forderungen einzugehen, und stellte das Krankenzimmer voll mit Gerbera, ihren Lieblingsblumen.
    Damals war Tony sehr charismatisch gewesen. Und leider war er es immer noch, deshalb umschwirrten ihn vermutlich auch all diese Möchtegern-Starlets wie Motten das Licht. War die Versuchung so groß, dass er nicht widerstehen konnte? Carrie wurde schließlich älter und allmählich sah man ihr die Jahre auch an. War das der Grund für seine Seitensprünge?
    Sie schielte wieder verstohlen auf die Uhr und unterdrückte einen tiefen Seufzer. In nur fünf Minuten war die letzte der zehn Sitzungen zu Ende und sie brauchte nicht mehr nett zu Dr. Prick zu sein. Danach würde sie selbst zu einer kleinen Verjüngungskur aufbrechen. Ihre Trainingsklamotten von Prada steckten in den Gucci-Taschen, und sie hatte ihren teuren Laptop, drei Ersatzakkus und zwei Handys mit Ladegeräten dabei. Das Gepäck war im Kofferraum der Limousine verstaut, die sie zum Flughafen bringen würde.
    Diese unfreiwilligen Ferien waren die ersten, die sie seit mehr als acht Jahren machte, und es ängstigte sie, ihre Firma Star Catcher allein zu lassen. Sie hatte gute Mitarbeiter, und sie wusste, dass die während ihrer Abwesenheit mit allen aufkommenden Problemen fertig werden würden, aber sie war nun mal eine Kontrollfanatikerin. Allein der Gedanke, dass andere die Entscheidungen trafen, war grauenvoll für sie, auch wenn der Urlaub nur vierzehn Tage dauerte. Laut Avery war Carrie eine Persönlichkeit vom Typ A. Sie konnte es nicht ertragen, faul und untätig zu sein. Sie hatte sich nicht einmal nach der Hochzeit mit Tony Zeit für Flitterwochen genommen. Das kurze Wochenende in Baja war ihr schon vorgekommen wie ein ganzes Jahr, was an sich die reinste Ironie war, denn gerade in dieser Zeit hätte sie eigentlich im siebten Himmel der Liebe schweben müssen.
    Die mit Gold geprägte Reservierungsbestätigung von der luxuriösen Wellnessfarm Utopia Spa war vor etwa drei Wochen angekommen – unmittelbar nach der zweiten Sitzung mit Dr. Prick –, und Carrie war schon nach einem kurzen Blick auf die Einladung überzeugt, dass Tony dahinter steckte und sie aus L. A. weghaben wollte. Ihr Mann täuschte Überraschung vor, aber sie ließ sich nicht hinters Licht führen. Er drängte sie bereits seit Monaten, sich eine Weile freizunehmen und die Verschnaufpause dazu zu nutzen, an ihrer kränkelnden Ehe zu arbeiten.
    Gleichgültig, wie sehr sie ihm zusetzte, Tony gab es nicht zu. Er behauptete steif und fest, dass er die Buchung in dem Wellnesshotel nicht vorgenommen und auch nicht die horrende Rechnung bezahlt hatte, und da er sogar noch halsstarriger war als sie, gab sie es schließlich auf, die Wahrheit aus ihm herauszupressen.
    Mit der Reservierungsbestätigung kam eine kunstvoll gestaltete Broschüre, in der das vornehme Ambiente des Hotels und die umfangreichen Behandlungsmöglichkeiten, die das Utopia bot, vorgestellt wurden. Zudem war ein Brief beigefügt, in dem prominente Frauen und Männer zitiert wurden, die dort Stammgäste waren und das Hotel, die Verpflegung, die es bot, und die medizinische Betreuung über den grünen Klee lobten.
    Carrie hatte schon vom Utopia gehört – jeder in Hollywood kannte es zumindest dem Namen nach –, aber sie hatte nicht gewusst, wie beliebt diese Schönheitsoase bei den Reichen und Berühmten war. Ein Aufenthalt dort war so kostspielig, dass sie dergleichen nie in Erwägung gezogen hatte.
    Carrie war hin- und hergerissen. Wie wichtig war es ihr, dort hinzufahren? Die zur Zeit angesagten Restaurants in L. A. zu besuchen war ungeheuer wichtig, weil man gesehen und wahrgenommen wurde, aber eine Wellnessfarm? Bei der

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