Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood

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Kalender genauer angesehen. Als die Römer die Länge der Monate ausrechneten, setzten sie auch die Iden fest. Wir wissen von Shakespeares Theaterstück Julius Cäsar, dass die Iden des März auf den Fünfzehnten fallen. Aber so ist es nicht in allen Monaten. Manchmal sind sie am Dreizehnten. Auf dieser Basis nahm ich mir all die Automatenabhebungen vor, die in der Woche vor dem zweiten und dem dritten Überfall bei den jeweiligen Banken gemacht wurden. Und jetzt raten Sie, was ich gefunden habe.«
    »Hat Nate Cassius auch von diesen Banken Geld abgehoben?«
    »Nein, Sir. Aber ein William Brutus und ein Mario Casca … und die Abhebungen wurden genau zwei Tage vor den Überfällen gemacht. Ich glaube, die Bankräuber haben sich den Grundriss der Banken angesehen.«
    »Weiter«, drängte Carter und beugte sich vor.
    »In buchstäblich letzter Minute wurde mir klar, dass ich die Aufzeichnungen aller Banken in der Drei-Staaten-Zone vom Elften an überprüfen muss.«
    »Weil die anderen drei Abhebungen nur zwei Tage vor den Überfällen stattgefunden haben.«
    »Ja«, bestätigte sie. »Ich habe fast die ganze Nacht damit zugebracht, die Daten durchzugehen, die ich für den Elften im Computer hatte, und, da war’s! Mr. John Lig-rius hat sich morgens um 3.45 Uhr am Automaten dieser kleinen Zweigstelle der First National Geld geholt. All diese Namen – Cassius, Brutus, Casca, Ligarius … das waren die Männer, die sich gegen Cäsar verschworen hatten. Mir blieb keine Zeit, die Besitzer der Karten zu überprüfen, aber ich fand heraus, dass die Karten alle von Banken in Arlington ausgegeben worden waren. Es passte alles zusammen. Ligarius hat Geld von der First National Bank abgehoben, also war die First National Bank das nächste Ziel. Die Zeit wurde knapp und mein direkter Vorgesetzter, Mr. Douglas, war nicht erreichbar. Er war mit dem Flugzeug unterwegs, und es war mir unmöglich, ihn anzurufen. Also ergriff ich selbst die Initiative«, erklärte sie mit Nachdruck, »und ich riskierte lieber, mich zu irren und meinen Job zu verlieren, als den Mund zu halten und hinterher die Bestätigung zu bekommen, dass ich Recht hatte. Sir, meine Schlussfolgerungen und die Maßnahmen, die ich ergriffen habe, werden alle in dem Bericht stehen, den ich verfasse, und wenn Sie ihn lesen, werden Sie sehen, dass ich die volle Verantwortung für das übernehme, was ich getan habe. Meine Kollegen hatten nichts mit der Entscheidung zu tun, Andrews einzuschalten. Aber zu meiner Verteidigung möchte ich anführen«, fügte sie hastig hinzu, »dass ich genau wie die anderen in meiner Abteilung einen Master-Abschluss habe, und wir alle sind sehr gut in unserem Job. Wir tippen nicht nur die Notizen der Agenten in unsere Computer. Wir analysieren die Informationen, die bei uns eingehen.«
    »Das macht das Computerprogramm auch.«
    »Ja, aber ein Computer hat kein Herz und keine Intuition. Wir schon. Und, Sir, da wir schon bei der Arbeitsplatzbeschreibung sind, möchte ich erwähnen, dass der Mindestlohn gestiegen ist, unsere Gehälter aber gleich geblieben sind.«
    Carter blinzelte. »Soll das eine Aufforderung zu einer Gehaltserhöhung sein?«
    Avery zuckte zusammen. Vielleicht war sie zu weit gegangen, aber selbst wenn sie ihren Job los war, dann konnten wenigstens Lou, Mel und Margo davon profitieren. Plötzlich wurde sie wütend, weil ihre Arbeit und die ihrer Kollegen so unterbewertet wurde. Sie verschränkte die Arme und sah Carter direkt in die Augen. »Jetzt, da ich Ihnen die Fakten dargelegt habe, bin ich überzeugter denn je, dass ich Recht hatte. Mir blieb gar keine andere Wahl, als Andrews in Kenntnis zu setzen, und er hätte keinen Finger gerührt, wenn ich Ihren Namen nicht erwähnt hätte. Ich weiß, dass ich damit meine Kompetenzen überschritten habe, aber es war einfach keine Zeit mehr und ich musste doch …«
    »Sie haben sie geschnappt, Avery.« Sie brach ab, dann sagte sie: »Wie bitte, Sir?«
    »Ich sagte, Andrews und seine Männer haben sie geschnappt.«
    Avery hatte keine Ahnung, warum sie diese Nachricht so schockierte, aber so war es. »Alle?«, fragte sie.
    Carter nickte. »Andrews und sein Team warteten in und außerhalb der Bank, und genau um drei Minuten nach zehn stürmten die drei Gauner in den Schalterraum.«
    »Wurde jemand verletzt?«
    »Nein.«
    Avery seufzte. »Gott sei Dank.«
    Carter nickte. »Sie trugen weiße Kleidung. Haben Sie auch herausgefunden, was die Farbe zu bedeuten hat?«
    »Klar. Die