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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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in der Bergvilla gewohnt hatten, in die er sie jetzt brachte.
    Carrie wusste nicht, wie lange die Fahrt dauerte. Sie hatte nicht auf die Uhr gesehen, als sie den Flughafen verlassen hatten, aber ihr schien, als wären sie mindestens schon eine Stunde unterwegs. Monks Geschichten fesselten sie so, dass sie sich nicht an der langen Fahrt oder dem leichten Anflug von Übelkeit, die sie oft beim Autofahren befiel, störte. Während Sara die Landschaft mit begeisterten Ausrufen bestaunte, als sie höher und höher in die Berge kamen, saß Anne in eisernem Schweigen auf dem Beifahrersitz, und Carrie fragte Monk über die Gäste aus, denen er schon zu Diensten gewesen war. Politiker interessierten sie weniger, sie wollte mehr über die Eigenheiten der Filmstars erfahren.
    »Russell Crowe war einer Ihrer Gäste? Wie ist er?«
    Monk lieferte einige Anekdötchen von dem australischen Schauspieler. »Er war sehr angetan von dem Haus«, fügte er hinzu. »So sehr, dass er es kaufen wollte.«
    »Es muss wirklich schön sein«, bemerkte Sara.
    Monk versicherte, dass das Haus alle Annehmlichkeiten bot und dass er als ihr Butler fungieren würde, bis sie ins Utopia umzogen.
    »Ich hoffe nur, es kommt nicht zu weiteren Pannen«, sagte Anne verärgert.
    »Gab es Pannen?«, fragte Sara neugierig.
    »Allerdings«, bestätigte Anne. Sie drehte sich so weit um, dass sie Sara ansehen konnte, während sie erklärte: »Mich hat kein Mensch vom Hotel am Gate erwartet, als mein Flugzeug landete, und ich musste mich allein mit meinem Handgepäck abmühen. Wenn ich nicht zufällig auf dem Weg zur Gepäckausgabe Mr. Edwards mit dem Schild vor dem Gate entdeckt hätte, durch das die Passagiere Ihrer Maschine kamen, wäre ich ganz mir selbst überlassen gewesen. Ich war ziemlich erschöpft«, fügte sie hinzu. »Und der Gedanke, mein Gepäck zu einem Taxi schleppen zu müssen, war fast mehr, als ich ertragen konnte.«
    »Da standen jede Menge Gepäckträger herum, die hätten Ihnen sicherlich geholfen«, warf Carrie ein.
    »Darum geht’s nicht«, gab Anne zurück. »Man hätte mir diese Unannehmlichkeiten ersparen müssen.«
    Was für eine Zicke, dachte Carrie. Annes Gesichtsausdruck war beinahe komisch. Sie schmollte wie eine Achtjährige.
    »Ich versichere Ihnen, Mrs. Trapp, dass sich unser ausgezeichnetes Personal ab jetzt um Sie kümmern wird, und ich bitte noch einmal um Entschuldigung für dieses Versehen.«
    »Gibt es Bedienstete in der Bergvilla?«, fragte sie.
    »Selbstverständlich.«
    »Wie viele?«
    »Vier«, antwortete Monk. »Sie treffen in Kürze von der Schönheitsfarm ein.«
    »Ich möchte, dass ein Mädchen nur für mich abgestellt wird«, verlangte Anne. »Sorgen Sie dafür?«
    »Ja, natürlich.«
    Anne nickte. »Gut.« Sie schien besänftigt zu sein.
    Sara und Carolyn wechselten einen vielsagenden Blick. Dann sagte Anne: »Ich bin sehr froh, dass wir heute Nacht nicht allein im Haus sind … für den Fall, dass etwas passiert … oder kaputtgeht. Man kann ja nie wissen.«
    »Es wurde ein neues Alarmsystem im Haus installiert. Die Kabel sind noch nicht unter Putz verlegt, aber der Alarm funktioniert«, beteuerte Monk. »Sobald sie eingeschaltet ist, können Sie keine Fenster oder Türen, die nach draußen führen, mehr öffnen. Aber da die Nächte ziemlich kühl hier oben sind, werden Sie, wie ich mir vorstellen kann, ohnehin nicht bei offenem Fenster schlafen wollen.«
    Carrie betrachtete ihre Reisegefährtinnen genauer. Sie kamen ihr beide vage bekannt vor, aber es fiel ihr nicht ein, wo sie ihnen schon einmal begegnet sein könnte.
    Sie starrte Annes Hinterkopf an, dann tippte sie ihr auf die Schulter und fragte sie danach. Die blonde Frau mit den tief liegenden Augen drehte sich halb auf ihrem Sitz um und lächelte schwach.
    »Ich glaube nicht, dass wir uns schon irgendwo einmal gesehen haben«, sagte sie. »Waren Sie schon mal in Cleveland?«
    »Nein«, gab Carrie zurück.
    Aus der Nähe sah sie, wie fahl Annes Teint war, und hatte den Eindruck, dass es ihr nicht gut ging. Ihr Augen waren trüb und leblos, die Haut beinahe wächsern, aber das konnte auch an dem Make-up liegen, das sie trug. Vielleicht hatte Anne für eine Art Wunderkur bezahlt, damit ihr vernachlässigter, fast magersüchtig anmutender Körper aufgemöbelt wurde. Carrie schätzte, dass sie in etwa so alt war wie sie selbst.
    Richterin Sara Collins hatte genau das gegenteilige Problem. Sie könnte ohne weiteres sechzig oder siebzig Pfund verlieren.

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