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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Vielleicht ließ sie sich Fett absaugen oder ein Magenband legen. Sie wirkte alt – so um die siebzig –, und ihrem Gesicht sah man die Jahre deutlich an. Möglicherweise war sie auch für ein Lifting hier. Carrie hätte zu gern gefragt, aber sie traute sich nicht.
    Woher könnte sie die Richterin kennen? Aus dem Fernsehen? Gerichtsshows waren im Moment sehr beliebt. Hatte Sara eine eigene Sendung wie Richterin Judy?
    Sie hätte sich danach erkundigt, wenn sich ihr Chauffeur nicht zu einem Reiseführer entwickelt und einen langen Monolog über Colorado gehalten hätte. Eine Geschichte führte zur anderen, und sie waren interessant; deshalb hätte es Carrie für unhöflich gehalten, Monks Redefluss zu unterbrechen. Aber er ließ ihnen wirklich keine Zeit, sich näher kennen zu lernen, und Carrie beschloss, Sara zu fragen, ob sie prominent war, sobald sie sich in dem Haus eingerichtet hatten.
    Sie überlegte, was die beiden anderen wohl über sie dachten. Sie wusste, dass sie älter aussah, als sie tatsächlich war. Ein altes Weib – ja, das dachten sie wahrscheinlich.
    Sie fuhren schon seit einer ganzen Weile auf einer Privatstraße und das Gelände wurde steiler. Die vielen Haarnadelkurven verstärkten Carries Übelkeit. Na, toll, dachte sie, jetzt werde ich mich gleich auf unseren properen englischen Butler übergeben. Wäre das nicht eine wunderbare Art, die anderen Hausgäste zu beeindrucken?
    »Besitzt die Firma Utopia das ganze Land hier in der Gegend?«, wollte Sara wissen.
    »Ja, Madam«, antwortete Monk.
    »Ist das Haus noch weit weg?«, fragte Carrie.
    »Es ist gleich hinter der nächsten Kurve.«
    Sie befanden sich am Ende der Welt. Die reinste Wildnis, ging es Carrie durch den Kopf, und sie fühlte sich dabei unbehaglich … unruhig. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie schon eine ganze Weile kein Haus, nicht einmal eine Hütte gesehen hatte. Dann fiel ihr ein, dass ihnen die neue Sicherheitsanlage im Haus gar nichts nützen würde. Wenn der Alarm losging, wer würde ihn hören? War die Anlage mit der nächsten Polizeiwache verbunden, und wenn ja, wie weit war die weg? Eine Stunde, zwei Stunden? Oder würde man den Alarm in der Wellnessfarm hören?
    Ja, das war am wahrscheinlichsten. Und das bedeutete, dass die Farm in der Nähe sein musste. Nachdem sie das ergründet hatte, lehnte sich Carrie in dem Ledersitz zurück und versuchte, sich zu entspannen.
    Im nächsten Moment kam das Haus in Sicht. Es war unglaublich. Massive Giebel aus Zedernholz ragten in den Himmel, und zwei Stockwerke hohe Glasscheiben reflektierten die Berglandschaft, als wäre der atemberaubende Bau nur errichtet worden, um der Großartigkeit der Umgebung zu huldigen. Eine kreisrunde Auffahrt führte zu der breiten Veranda, die sich über die gesamte Front des Hauses erstreckte. Hüfthohe Steinmauern bildeten Schutzbarrieren vor dem jähen Abgrund auf der Hinterseite.
    Sara schnappte nach Luft. »Sehen Sie sich diese wundervolle Veranda und die hübschen Schaukelstühle an. Da muss ich mich einfach mal reinsetzen.«
    Monk stellte den Landrover vor dem Haus ab und stieg eilends aus, um seinen Fahrgästen die Türen zu öffnen.
    »Wenn Sie auf der Veranda stehen und durch die Fenster schauen, können Sie die Landschaft auf der anderen Seite des Hauses sehen«, erklärte er.
    »Oh, das ist hübsch«, sagte Anne. »Es scheint ganz neu zu sein«, fügte sie hinzu, als sie zu dem Mäuerchen ging, das die Zufahrt säumte und auf die Wipfel der Bäume im Tal sah.
    »Es wurde vor vier Jahren gebaut.«
    »Wie, in Gottes Namen, haben sie diese riesigen Glasscheiben hier heraufgebracht?«, fragte Sara.
    »Sie waren sehr vorsichtig, nehme ich an«, meinte Carrie.
    »Ich glaube, Sie werden es alle hier sehr bequem haben und sich wohl fühlen«, sagte Monk.
    »O ja, bestimmt.« Sara war so enthusiastisch, dass Carrie nicht überrascht gewesen wäre, wenn sie in die Hände geklatscht hätte.
    War Sara nicht an ein solches Ambiente gewöhnt? Sie war schließlich Richterin. Bestimmt hatte sie Geld. Und Anne offensichtlich auch. Keine von ihnen würde sich einen Aufenthalt im Utopia leisten können, wenn sie nicht wohlhabend wären.
    »Wenn Sie ins Haus gehen wollen … Es steht eisgekühlter Champagner für Sie bereit. Ich bringe das Gepäck hinein.«
    Carrie öffnete die Tür und ging voran. Ihr fielen die dünnen Kabel auf dem Boden auf, und sie nahm an, dass sie zur Alarmanlage gehörten.
    »Seien Sie vorsichtig, sonst stolpern Sie über die

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