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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Ich dachte, das hätte ich bereits erwähnt. Sollten wir Hilfe brauchen, wird sie in weniger als drei Minuten hier sein.«
    »Die Wellnessfarm ist so nah?«
    Er nickte. »Wenn die Bäume nicht wären, könnten Sie die Kuppeln von Ihrem Fenster aus sehen. Möchten Sie, dass ich die Vorhänge zuziehe?«
    »Nein. Es ist mir lieber, wenn sie offen sind.« Sie wandte sich ab und klammerte sich noch fester an den Pfosten, als ihr bittere Galle in die Kehle stieg. Sie wollte ihn fragen, wo die Dienstboten schliefen, aber ihr Schlund brannte so sehr, dass sie Abstand davon nahm und nur noch sagte: »Gute Nacht. Bitte schließen Sie die Tür hinter sich.«
    In der Sekunde, in der sie die Tür ins Schloss fallen hörte, sprang sie auf, presste die Hand auf den Mund und rannte ins Bad. Sie bekam gerade noch rechtzeitig den Toilettendeckel auf, ehe ihr das Gurkensandwich wieder hochkam, das sie vorhin gegessen hatte. Diese verdammte Reisekrankheit. Seit ihrer Kindheit hatte sie Probleme damit. Sie hätte den Mund aufmachen und sagen müssen, dass sie nicht auf dem Rücksitz sitzen konnte. Aber aus Angst, die anderen könnten sie für eigenartig halten, hatte sie geschwiegen.
    Was, zum Teufel, war los mit ihr? Wieso kümmerte sie sich überhaupt darum, was fremde Leute von ihr dachten? Sie würde sie vermutlich nach dem Frühstück nie wiedersehen.
    Ihr Magen hob sich bei dem Gedanken an Essen. Sie hatte sich seit Jahren nicht mehr so schlecht gefühlt – seit dieser scheußlichen Lebensmittelvergiftung. Damals war Avery vierzehn Jahre alt gewesen und nicht in die Schule gegangen, um Carrie pflegen zu können. Auch Tony war zu dieser Zeit ein wahrer Schatz gewesen. Sie erinnerte sich, wie er sie gehalten hatte, wenn der Schüttelfrost allzu schlimm wurde.
    Carrie war zu schwach, um unter die Dusche zu gehen. Sie putzte sich die Zähne, wusch sich das Gesicht und zog ihr Nachthemd an. Dann taumelte sie ins Schlafzimmer. Sie hörte Gläser klirren und nahm an, dass Monk unten aufräumte. Dann ertönte das Lachen einer Frau. Flirtete das Mädchen mit ihm? Warum auch nicht, dachte sie. Es gab ja sonst nichts für sie zu tun, da sie, Anne und Sara schon zu Bett gegangen waren. Lieber Himmel, es war noch nicht einmal neun Uhr, und sie war so müde, dass sie alles nur noch verschwommen sah.
    Das Zimmer drehte sich um sie. Gott, sie fühlte sich schrecklich. Sie fiel ins Bett, mühte sich mit der Decke ab und versuchte, sich auf die Seite zu legen. Noch immer überkam sie die Übelkeit in Wellen. Sie rollte sich langsam und ganz vorsichtig auf den Rücken. Das war besser, viel besser. Sie machte die Augen zu und schlief ein.
    Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, aber es war noch stockdunkel im Zimmer, als sie vage wahrnahm, dass jemand nach ihr rief. Sie war außer Stande zu antworten. Dann hörte sie immer und immer wieder ein Klicken. Nein, es war ein anderes Geräusch, eher so, als würde jemand mit den Fingern schnippen – oder ein Klimpern wie beim Messerschleifen. Carrie war schleierhaft, warum dieser Lärm nicht aufhörte.
    Jemand rüttelte an ihrer Schulter und rief wieder ihren Namen.
    Sie brachte nicht die Kraft auf, die Augen zu öffnen. »Ja?«, flüsterte sie.
    »Carrie.«
    »Ja?«
    Das Geräusch machte es ihr unmöglich, sich zu konzentrieren. Und, oh, sie war so müde. Es gelang ihr nicht einmal, die Hand zu heben und ihre Augen zu bedecken, als ein Licht anging.
    »Gehen Sie weg«, krächzte sie schwach.
    »Ich habe deinen Trinkspruch gehört, Carrie. Weißt du noch, was du gesagt hast?«
    »Nein …«
    »›Mögen all unsere Träume wahr werden.‹ Aber was ist mit den Alpträumen? Auch die werden wahr.«
    Das machte überhaupt keinen Sinn. »Was? Alpträume? Nein … nicht die Alpträume.«
    »Öffne die Augen, Carrie.«
    Das klickende Geräusch wurde lauter. »Komm schon. Sieh mich an.«
    Die Stimme, die über sie hinwegflutete, wurde fordernd, bedrohlicher. Carrie konnte endlich die Augen ein klein wenig aufmachen. Sie sah die Schere, die sich direkt vor ihrem Gesicht öffnete und schloss. Sie schimmerte. Das ist also dieser eigenartige Laut, ging es ihr durch den Kopf. Aber was sollte diese Schere?
    Und dann wurde es plötzlich still und die Schere verschwand. Ein Gesicht tauchte nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt auf – und das Lächeln, dieses grässliche, hämische Lächeln kam ihr erschreckend bekannt vor.
    Sie versuchte zu schreien. »Nein … nein … nein … o mein Gott, hilf mir …

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