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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Wochenenduniform: eine alte Jeans, ein weißes T-Shirt und abgenutzte Tennisschuhe. Carrie würde diese Kluft nicht gutheißen, aber Avery war Bequemlichkeit wichtiger als die Mode.
    Sobald sie auf der 1-70 in Richtung Aspen fuhr, fühlte sie sich tatsächlich wie im Urlaub. Es war ein schöner, frischer Sommermorgen. Die Sonne schien und der Himmel strahlte in einem fast künstlichen Blau. Avery kurbelte das Fenster herunter und atmete tief ein. Großartig. Die Luft war so sauber und leicht, als würde man reinen Sauerstoff einatmen – eine erfrischende Abwechslung nach dem Smog der großen, überfüllten Stadt.
    Avery machte bei McDonald’s Halt, um eine Flasche Wasser zu kaufen, und gönnte sich eine Diät-Cola. Nachdem sie bezahlt hatte, setzte sie sich an einen der Tische, um sich die Landkarte anzuschauen. Möglicherweise gab es abseits der großen Straßen eine interessante Nebenstrecke zur Schönheitsfarm oder historische Sehenswürdigkeiten, die sie sich anschauen konnte. Sie wusste, dass Carrie sie nicht mehr weglassen würde, sobald sie im Hotel eingecheckt hatte, aber sie wollte Colorado wenigstens ein bisschen kennen lernen. Das, was sie bisher gesehen hatte, war wunderschön, sie vermutete jedoch, nur einen winzigen Bruchteil dessen entdeckt zu haben, was der Staat zu bieten hatte. Außerdem war Carrie sicherlich ohnehin schon verärgert, weil sich Avery verspätet hatte; da spielten ein, zwei Stunden bestimmt keine große Rolle mehr.
    Avery breitete die Karte auf dem Tisch aus und suchte als Erstes nach dem Ort, den Carrie bei ihrer Telefonnachricht erwähnt hatte. Wie hieß die Villa noch gleich, in der sie die Nacht verbracht hatte? Land der Seen? Nein, das war es nicht.
    »Haben Sie sich verirrt, Schätzchen?«
    Die tiefe Baritonstimme erschreckte sie. Und brachte sie auf. Sie war schlicht nicht in der Stimmung, sich ansprechen zu lassen. Sie unterdrückte einen Seufzer und hob unmutig den Blick, doch als sie den Mann sah, der vor ihr stand, musste sie lächeln. Er war mindestens achtzig Jahre alt, trug ein sauberes, frisch gebügeltes Leinenhemd mit einer türkisfarbenen Bolo-Krawatte und eine Levis, deren Beine in verzierten Cowboystiefeln steckten. In der einen Hand hielt er seinen Stetson, in der andern einen Becher mit dampfendem Kaffee. Er hatte ein charaktervolles Gesicht mit funkelnden goldbraunen Augen, von Wind und Wetter gegerbter Haut und einem gepflegten Schnurrbart. Sein Haar und der Bart waren schlohweiß.
    »Wie bitte?«
    »Ich habe gefragt, ob Sie sich verirrt haben«, wiederholte er. »Ich habe gesehen, dass Sie die Karte studieren, und dachte, ich könnte Ihnen vielleicht helfen, den Weg zu dem Ort zu finden, zu dem Sie möchten. Ich kenne nämlich jeden Winkel in Colorado. Ich wohne schon mein Leben lang hier, und das sind im kommenden September vierundachtzig Jahre.«
    »Ich habe nur nach interessanten Plätzen gesucht«, antwortete sie. »Aber ich könnte Ihre Hilfe trotzdem gebrauchen. Hätten Sie etwas dagegen, sich zu mir zu setzen?«
    »Es wäre mir ein Vergnügen«, gab er zurück. Er stellte seinen Becher ab, dann rutschte er in die Nische, nahm ihr gegenüber Platz und legte den Stetson behutsam neben sich auf die Bank. »Aber ich kann nur ein paar Minuten bleiben. Meine Enkelin kommt bald her, um mich abzuholen. Sie hat einen hübschen, kleinen Westernladen, und ich helfe ihr an zwei Tagen in der Woche aus. Deshalb habe ich mich so herausgeputzt«, erklärte er. »Also, wohin sind Sie unterwegs?«
    »Nach Aspen.«
    »Das können Sie gar nicht verfehlen. Überall stehen Hinweisschilder nach Aspen. Es sind nur noch wenige Meilen.«
    »Ja, ich weiß«, sagte Avery. »Aber ich suche eine Gegend, die ›Land der Seen‹ oder ›Land um die Seen‹ heißt. Haben Sie von einem solchen Ort schon mal gehört?«
    »Wenn Sie vom Land zwischen den Seen sprechen, dann ja. Übrigens, mein Name ist Walt Gentry.«
    »Avery Delaney«, erwiderte sie und hielt ihm die Hand hin.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen«, sagte er. Er schob seinen Kaffeebecher beiseite und legte die Hände auf den Tisch. »Der Ort ist nicht auf der Karte eingezeichnet, also brauchen Sie gar nicht nachzusehen. Die wenigsten Menschen außerhalb von Colorado kennen ihn. Sie müssen wissen, dass die Leute aus Kalifornien und Washington hierher kommen und ein bisschen Land kaufen. Dann bauen sie ein großes Haus und bilden sich ein, ihr Anwesen müsste einen Namen haben wie Ponderosa oder so. Ein Kerl namens

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