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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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letzte Woche hat Parnell wieder ein Interview gegeben, in dem er angeblich gesagt hat, dass er seiner Ex das Haus nie übereignen würde, egal wie der Richter verfügt. Die sind schon ein ganz besonderes Pärchen, die zwei«, setzte Walt hinzu. »Aber die Leute in und um Aspen sind genauso schlimm. Wissen Sie, dass sie eine Lotterie angefangen haben?«
    »Sie meinen, sie schließen Wetten ab, wer das Haus bekommt?«
    »Ganz recht. Die Chancen stehen neunzig zu zehn für Pamela Parnell, weil sich Dennis die Baugenehmigung mit so dubiosen Methoden erschlichen hat. Es wird sogar gemunkelt, dass er mit einer Anklage zu rechnen hat. Und der Richter, der entscheidet, wer von den beiden das Haus bekommen wird, ist ein überzeugter Umweltschützer. Na ja, wir werden sehen.« Er beugte sich vor und tippte mit dem Finger auf die Landkarte. »Da«, sagte er. »Das ist das Land zwischen den Seen. Es heißt so, weil es zwischen zwei großen, klaren Bergseen liegt, sehen Sie? Haben Sie einen Stift bei sich? Ich kann es für Sie einkreisen.«
    Avery kramte in ihrem Rucksack, fand einen Kugelschreiber und reichte ihn Walt. Seine Finger waren knotig und krumm von der Arthritis. Es fiel ihm schwer, den Stift festzuhalten, als er den Kreis auf die Karte malte.
    »Von hier aus ist es ungefähr eine Fahrt von zweieinhalb Stunden. Da oben gibt es einige Luxushäuser, aber man kommt nicht einmal in ihre Nähe, weil nur Privatstraßen hinführen, die durch Tore abgesichert sind.«
    »Ich dachte, meine Tante übernachtet auf einem Anwesen mit dem Namen ›Land zwischen den Seen‹, aber ich habe mich wohl getäuscht. Vielleicht habe ich einfach nicht richtig hingehört. Es waren eine Menge statische Geräusche in der Leitung.«
    »Könnte sie von den Twin Lakes, den Zwillingsseen, gesprochen haben?«, fragte Walt nach. »Das Land zwischen den Seen ist oben im Norden, aber die Zwillingsseen sind südlich von hier und sie sind auf der Karte eingezeichnet.«
    Er deutete auf die Stelle. Avery nickte, dann faltete sie die Karte zusammen und steckte sie in ihren Rucksack. Sie schüttelte Walt die Hand, als sie aufstand. »Danke für Ihre Hilfe«, sagte sie.
    »Es war mir ein Vergnügen«, erwiderte er. »Passen Sie gut auf sich auf. Da draußen sind ein paar Verrückte unterwegs, die mit siebzig Meilen über die kurvigen Bergstraßen rasen. Die Wahnsinnigen spielen mit ihrem Leben, geben Sie Acht, dass sie Sie nicht mit in den Tod reißen.«
    Avery ging zu ihrem Auto und fuhr los. Das schlechte Gewissen hielt sie davon ab, irgendwelche Umwege zu machen. Außerdem hatte sie bei der Unterhaltung mit Walt ein wenig Lokalkolorit kennen gelernt. Er war ein freundlicher alter Herr, und es hatte ihr Spaß gemacht, ihm zuzuhören.
    Vielleicht konnte sie Carrie überreden, kleine Wanderungen mit ihr zu machen. Nein, dieser Gedanke war so absurd, dass Avery laut lachen musste. Allerdings hatte sie gehört, dass ihre Tante in der Highschool ziemlich sportlich gewesen war. Sie hatte Volleyball und Basketball gespielt und jeden Sport ausgeübt, der angeboten wurde. Avery erinnerte sich, dass sie als Kind mit Carries Tennispokalen gespielt hatte. Hatte ihre Tante sie aufbewahrt oder längst weggeworfen? Na ja, egal. Carrie hatte jetzt ganz bestimmt keine Freude mehr an Körperertüchtigung im Freien. Sie verabscheute Anstrengungen.
    Carrie hatte sich nicht zum Ziel gesetzt, während ihres Aufenthalts im Utopia in Form zu kommen; sie wollte sich nur verwöhnen lassen. Avery seufzte hörbar. Sie hoffte inständig, dass Carrie nicht von ihr erwartete, all den Unsinn wie Schlammbäder und Algenpackungen mitzumachen. Sie hatte zwar nichts dagegen, ein wenig verhätschelt zu werden, aber in ihrer knapp bemessenen Freizeit wäre es ihr doch lieber, sich beim Erkunden der Gegend schmutzig zu machen, als faul im Schlamm zu liegen.
    Avery ließ Aspen hinter sich. Nach einer Stunde war sie überzeugt, sich verfahren zu haben, und wollte gerade am Straßenrand halten, um die Karte zu Rate zu ziehen, als sie ein Schild mit der Aufschrift »Utopia« entdeckte. Die Straße war kurvig, führte bergauf und verengte sich zu einem Kiesweg. Dann kam das Tor in Sicht. Avery blieb stehen und nannte dem Wachmann ihren Namen.
    »Sie stehen nicht auf der Liste der Gäste, deren Ankunft heute erwartet wird.«
    »Ich bin angemeldet«, beharrte sie. »Mein Name muss auf der Liste stehen.«
    Der Mann kam lächelnd auf sie zu. »Sicherlich ist das nur ein Irrtum. Sie können die

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