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Ein moerderisches Geschaeft

Ein moerderisches Geschaeft

Titel: Ein moerderisches Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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halten uns für närrisch und spinnert.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Mel. »Wir sind wichtige Mitglieder des Teams.«
    Margo unterbrach die Unterhaltung. »Agent Andrews ist auf dem Weg hierher«, verkündete sie. »Douglas’ Sekretärin hat gehört, dass er sich erkundigt hat, wo der Verschlag ist.«
    »Wahrscheinlich will er sich bei dir bedanken, Avery, weil du ihm den ganzen Ruhm überlassen hast«, meinte Lou.
    »Reichlich spät«, befand Margo. »Er hätte sich gleich am Tag nach der Pressekonferenz bedanken müssen.«
    »Andrews wird dich kostbare Zeit kosten, Avery«, sagte Mel. »Vielleicht sollte ich die Alternativroute lieber doch gleich ausdrucken. Du kannst ja dann entscheiden, welche du nehmen willst, wenn du im Auto sitzt. Du solltest unbedingt dein Radio einschalten und die Verkehrsnachrichten abhören.«
    Avery verkniff sich ein Lächeln. Mel neigte dazu, sich an den winzigsten Kleinigkeiten festzubeißen. »Danke, Mel.«
    »Wie lange lassen wir Andrews reden? Vier Minuten? Fünf?«
    »Das wäre gut.«
    »Dann schaltest du dich ein, Lou«, instruierte Mel. »So was kannst du gut.«
    Andrews machte ihnen einen Strich durch den Zeitplan. Obwohl Avery dem Agenten noch nie zuvor begegnet war, hatte sie ihn in einer einzigen Minute durchschaut. Er hielt sich für einen Charmeur. Eine krasse Fehleinschätzung. Er brachte die Dankesarie schnell hinter sich, dann hockte er sich auf Averys Schreibtischkante und lud sie zum Abendessen ein. Er starrte sie nicht gerade lüstern an, war aber verdammt nah dran. Lou und Mel versuchten ihn sofort loszuwerden.
    »Avery fährt heute in Urlaub«, erklärte Mel. »Sie muss ihr Flugzeug erwischen.«
    Da Andrews nicht auf diesen Hinweis reagierte, beschloss Lou, ein wenig direkter zu werden. »Sie sollten jetzt besser gehen. Averys Zeitplan ist dicht und Sie bringen alles durcheinander.«
    Andrews verschränkte die Arme und sein vertrotteltes Grinsen wurde noch breiter.
    Man brauchte kein kriminalistisches Talent, um zu ahnen, was passiert war. Andrews litt unter dem »Begierde auf den ersten Blick« -Syndrom, aber das war nichts Ungewöhnliches. Die meisten Männer, die in Averys Nähe kamen, wurden vorübergehend von diesem Schwächezustand befallen. Mel vertrat die Theorie, dass ihre großen babyblauen Augen dafür verantwortlich waren. Wenn sie einen Mann ansah und ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkte, dann setzte sein Verstand augenblicklich aus. Lou teilte Mels Einschätzung nicht. Blaue Augen weckten zwar das Interesse der Typen, aber es waren Averys Traumfigur und ihre langen, seidigen, blonden Haare, die sie in stammelnde Idioten verwandelten.
    Andrews benahm sich gerade wie ein stammelnder Idiot. Es war in der Tat traurig zu beobachten, wie ein gewiefter Agent von einem Moment zum anderen die Haltung verlor.
    Mel, der Beschützerinstinkte Avery gegenüber hegte, hoffte, dass sich Andrews ein bisschen beeilen und ihr schwülstige Komplimente machen würde. Früher oder später taten das alle und dann schickte Avery sie zum Teufel. Mel sah auf die Uhr, während er Andrews mit reiner Willenskraft dazu bringen wollte, auf Averys attraktives Äußeres zu sprechen zu kommen. Wenn er nicht bald zu Potte kam, würde Avery noch ihre Maschine verpassen.
    Komm schon, komm schon, drängte Mel im Stillen. Nur zu. Sag ihr, was für eine Wuchtbrumme sie ist.
    »Ich muss Sie etwas fragen«, sagte Andrews.
    »Ja?«, erwiderte Avery.
    »Wie kommt’s, dass sich eine so schöne Frau wie Sie hier unten im Keller versteckt?« Der Agent flötete wie ein Countrysänger. »Bei Ihrem Aussehen …« Weiter kam er nicht. Der arme Kerl begriff nicht einmal, wie ihm geschah.
    Avery fertigte ihn knapp und schneidend ab: »Agent Andrews, ich kann nichts für mein Aussehen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen, ich habe zu arbeiten, und ich nehme an, Sie auch. Gehen Sie jetzt von meinem Schreibtisch runter und lassen Sie mich allein.«
    Damit drehte sie sich mit ihrem Stuhl herum und begann wieder zu tippen. Andrews hatte keine Ahnung, was er falsch gemacht hatte; er sah völlig verwirrt aus, als er aufstand und sich davonschlich.
    Mel lachte erst los, als Andrews außer Hörweite war. »Ich vermute mal, du gehst nicht mit Andrews zum Essen, wenn du aus dem Urlaub zurückkommst, oder?«
    »Ich versuche hier zu arbeiten.«
    Lou streckte die Hand aus; Mel holte mit finsterer Miene sein Portemonnaie aus der Tasche und reichte seinem Freund einen Dollarschein. Die beiden

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