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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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es sich als problematisch, in
Kingussie oder der näheren Umgebung einen Freund zu finden, denn fast alle hier
lebenden Männer waren entweder verheiratet oder kamen aus anderen Gründen nicht
in Betracht. Es blieben also nur die Touristen, die in den Sommermonaten von
den aus Edinburgh oder Glasgow eintreffenden Bussen vor den Hotels oder
regionalen Sehenswürdigkeiten ausgespuckt wurden. Aber unter den Gruppen, die
sie durch das Highland Folk Museum führte, befanden sich immer nur Männer im
Rentenalter, leider nie jüngere.        Ihre Schulfreundin Grace Baird riet
ihr, es doch einmal im Internet zu versuchen. Dort würde sie mit ziemlicher
Sicherheit fündig werden. Diesen wohlgemeinten Rat setzte sie daraufhin in die
Tat um.
     
    Wenn Matthew von seinen Reisen zurückkehrte, hatte er immer
viele Schreibarbeiten zu erledigen und legte sich zu diesem Zweck einen
Computer zu. Er lehnte es jedoch strikt ab, Jane in die Geheimnisse eines PC’s
einzuweisen, weil er befürchtete, sie könnte versehentlich wichtige Dateien
löschen. Außerdem benutzte er den PC dazu, um in Internet-Chats zu surfen oder
eMails an wechselnde Geliebte zu senden. Als Matthew wieder einmal auf Reisen
war, lud Jane ihre Freundin zu sich ein, um von ihr mit der Bedienung des
Computers vertraut gemacht zu werden. Grace war an der Rezeption des The
Star Hotel in Kingussie beschäftigt und hatte jahrelange Erfahrung mit der
Arbeit am Computer. Daher konnte sie Jane fachmännisch erklären, wie man ins
Internet gelangt und anschließend wieder alle verräterischen Spuren zu den
ausgewählten Seiten löschen konnte. Denn Matthew durfte von ihren heimlichen
Aktivitäten nichts erfahren.
       Jane zeigte sich begeistert über dieses für sie
neuartige Medium. Schon bald waren der PC und das Internet mit den vielfältigen
Möglichkeiten die einzige Abwechselung an den sonst recht eintönigen Abenden.
Aber sie scheute sich immer noch davor, sich in einen der so genannten Chats zu
begeben.
       »Da ist doch nichts dabei. Klicke einfach auf www.lovemechat.uk «,
hatte ihr Grace geraten. »Da surfen hunderte junger Männer und es wäre doch gelacht,
wenn nicht einer für dich dabei wäre.«
       Jane legte sich auf Graces Rat den Nicknamen butterfly zu und loggte sich mehrmals in diesen Chatroom ein. Dort erschienen Surfer
unter den seltsamsten Decknamen, wobei nicht zu erkennen war, ob es sich um Männer
oder Frauen handelte. Von den Inhalten der hier übermittelten Botschaften war
sie allerdings ziemlich enttäuscht, denn zu mehr als primitiven Sprüchen war
anscheinend keiner der Teilnehmer in der Lage. Gerade als sie den Chatroom
wieder verlassen wollte, loggte sich jemand als ›Mr Honest‹ ein. Ob das wohl jemand für mich sein könnte? , fragte sie sich, fasste all
ihren Mut zusammen und schickte an die E-Mail-Adresse dieses Teilnehmers ein
Telegramm. Das war der Anfang einer nur kurzen, seltsamen Beziehung.
       Der Fremde gab sich als Oliver Robinson zu
erkennen. Er sei der Inhaber einer Whisky-Destillerie in einer kleinen
Ortschaft östlich von Inverness und würde sich über eine persönliche Begegnung
mit Madame Butterfly , wie er scherzhaft schrieb, sehr freuen. Er suche
eine Freundin zum plaudern, ausgehen, gemeinsam essen gehen, aber auch für
romantische, zärtliche Zweisamkeit. Dann sandte er Jane per E-Mail ein
Porträtfoto, von dem sie sehr angetan war und es gleich an ihre Freundin Grace
weiterleitete. Es stellte einen Mann um die Mitte Vierzig dar mit einem
respektablen, bereits ergrauten Schnauzbart unter einer schmalen,
aristokratisch gebogenen Nase. Sein Nickname Mr Honest imponierte Jane,
anscheinend wollte Oliver Robinson damit ausdrücken, dass er besonderen Wert
auf Ehrenhaftigkeit legte. Sein Gesichtsausdruck ließ auf einen humorvollen
Mann mit Lebenserfahrung schließen und Jane konnte sich vorstellen, mit ihm
eine Liebesbeziehung einzugehen. Die Aussicht auf lustvolle Intimitäten nach
jahrelanger Enthaltsamkeit hatte durchaus etwas Verlockendes an sich.
       Grace hatte ihr zu dem Erfolg gratuliert und gemeint » Das
ist ein toller Mann, Jane, den solltest du dir mal näher ansehen «.
       Oliver Robinson erbat nun seinerseits ein Foto von Jane,
das sie ihm mit Hilfe ihrer Freundin Grace bald zu übermitteln versprach.
»Schicke ihm ein Ganzbild von dir, am besten gleich ein Nacktfoto«, empfahl ihr
Grace. »Auf so was sind doch die Männer scharf, die anderen kleinen Mängel
fallen denen dann nicht mehr

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