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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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heraufbeschworen hatte. Die
Auswahl traf ihn, weil er recht gut Spanisch sprach; im Deutschen glänzte er
ohnehin, da seine Mutter gebürtige Deutsche war. Mit 39 Jahren war er dann als
Captain aus der Army ausgeschieden.
       Während sein Schulfreund Henry Forster das Jurastudium
absolvierte, hatte er den militärischen Dienst vorgezogen, denn er war ein sportlicher
Typ, der sich außerdem zum Kommandieren wie berufen fühlte. Trotzdem wurde ihm
auf Dauer der soldatische Rummel zuwider, zumal er sich kaum Hoffnung auf eine
weitere Beförderung zu machen brauchte. Den wahren Grund hierfür kannten
freilich nur wenige außer ihm selber. Zu oft sprach er dem Whisky zu und war
mehrmals alkoholisiert zum Dienst erschienen. Um einer unehrenhaften Entlassung
aus der Army zuvorzukommen, hielt er Ausschau nach einem bequemeren und
gleichzeitig besser bezahlten Job. Jetzt bewährte sich seine alte Freundschaft
zu Henry Forster, dessen ältere Schwester Lucy mit dem Polizeipräsidenten von
Edinburgh verheiratet war. Über diese Beziehung war ihm völlig unerwartet eine
plötzlich frei gewordene Position bei der Kriminalpolizei in Inverness
angeboten worden.
     
    Als DSupt Bayne nach der Feier in der Town Hall von
einer jungen Dame ein Glas Sekt angeboten wurde, blickte er nur flüchtig auf
das Schildchen an dem Revers ihrer Jacke mit dem Logo des Inverness Report und
fühlte sich leicht verunsichert. Ihm waren alle Presseleute unsympathisch,
schon weil sie sich dazu berufen fühlten, überall herumzuschnüffeln und sich in
Dinge einmischten, die sie besser kompetenteren Leuten überlassen sollten. Wenn
diese Journalistin wenigstens schlank und mit einer aufreizenden Figur
ausgestattet wäre, dann hätte er sie vielleicht in ein Gespräch verwickelt, wie
er das bei ähnlichen Gelegenheiten immer mit gekonntem Charme praktizierte.
Außerdem stand O’Brien neben ihr. › S ollte der doch seinen Spaß mit
dieser dummen Pute haben‹ , dachte er gerade, als ihn Staatsanwalt Henry
Forster zu sich winkte und mit verhaltener Stimme sagte:
       »Hallo Gordon, mein Freund. Herzlichen Glückwunsch!
Freut mich, dass unser Lord Mayor Polson mitgespielt hat. Na ja, schließlich gehört
ihr beide dem MacKay-Clan an, da kann man sich schon mal einen Gefallen
tun. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder hergelaufene Engländer bereits nach
seinem ersten Erfolg aufs Siegerpodest gehoben würde. Da kenne ich ganz andere
Leute aus unserer schottischen Heimat. Einen wie dich zum Beispiel!«
       Beide hielten sich jetzt den Mund vor Lachen und
klopften sich gegenseitig auf die Schultern. Langsam schlenderten sie aus dem
Saal und als sie sich verabschiedeten, bemerkte Henry die zusammengepressten
Lippen seines Freundes.
       »Du hast noch was auf dem Herzen, Also, was gibt’s?«.
Gordon sah Henry aus übernächtigten Augen an, druckste noch eine Weile herum,
bis er mit der Sprache herausrückte:
       »Zu dumm! Mein Volvo ist ausgerechnet jetzt in der
Werkstatt. Ich hatte mal wieder etwas zuviel getrunken, du weißt doch, wie das
ist, wenn man mit einer tollen Frau ausgeht. Da bleibt es nicht bei einem oder
zwei Gläschen. Na ja, danach stand mir so ein dämlicher Laternenpfahl im Weg.«
Er lachte über die witzige Äußerung. »Der steht jetzt ein bisschen schief da,
aber meinen Wagen hat es ganz schön erwischt. Es wird wohl einige Zeit dauern,
bis ich ihn wiederbekomme.«
       »Und so was erzählst du ausgerechnet einem Staatsanwalt?
Du hast vielleicht Nerven! Na gut, zum einen Ohr rein, zum anderen raus, ich
will nichts gehört haben. Aber was habe ich damit zu tun?« Forster sah seinen
Freund missbilligend an.
       »Ich brauche fürs Wochenende unbedingt einen Wagen, denn
ich machte dieser Tage übers Internet die Bekanntschaft einer klasse Frau. Per E-Mail
schickte sie mir ein tolles Foto von sich, du würdest Augen machen, wenn ich
dir das zeigte! Leider wohnt sie ziemlich weit weg. Außerdem ist sie
verheiratet, da läuft bei ihr zu Hause nichts. Du weißt ja, wie spießig unsere
Hotels sind, schließlich bin ich hier bekannt wie ein bunter Hund. Da kam der
Gutschein gerade recht. Und ausgerechnet jetzt musste mir das mit dem Auto
passieren, wo ich mit meiner neuen Flamme ein paar aufregende Tage in Aviemore
verbringen könnte.«
       »Und Nächte!« Henry schmunzelte, während Gordon verlegen
grinste.
       »Was dachtest du denn! Aber das Problem ist, dass sie
leider kein Auto hat, das braucht ihr Mann. Und mit dem Busverkehr

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