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Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Ein mörderisches Komplott (German Edition)

Titel: Ein mörderisches Komplott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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nachschauen, mein Mann trinkt ab und zu
einen. Aber du musst doch noch Auto fahren!« Jane drohte mit dem Finger.
       »Ach was! So ein paar Tropfen machen einem alten
Whisky-Brenner doch nichts aus!« Oliver lachte über seinen Scherz, während Jane
in die Küche ging und mit einer Flasche Single Malt Whisky und zwei
Gläsern zurückkehrte. Sie stellte alles auf den Tisch.
       »Na, wer sagt’s denn!« Oliver strahlte und füllte beide
Gläser. »Was ein echter Schotte ist, der muss schon was vertragen!« Er sah Jane
an und erhob sein Glas:
    »Slainte Mhath!« (schottisches ›Prost‹) ,
sagte er und leerte es in einem Zug. Auch Jane prostete ihm zu, nahm aber nur
einen kleinen Schluck. Dann blickte Oliver auf seine Uhr.
       »Schatz, es wird Zeit, der Termin muss unbedingt
eingehalten werden. Aber ich melde mich bestimmt in den nächsten Tagen. Dann
miete ich das Appartement in Aviemore und wir lieben uns wieder zwei Nächte
lang.«
       Jane stand am Fenster und winkte ihm zu. Als sie ihn
davonfahren sah, hoffte sie auf seine baldige Rückkehr.
     
    Wieder einmal hatte Gordon Bayne alle Register der
Verführungskunst gezogen. Sein Freund Henry hatte ihn stets um diese Gabe
beneidet. »Mensch, wie machst du das bloß?« , hatte er erst kürzlich
gefragt. Seit Henry geschieden war, wollte es ihm nicht gelingen, hin und
wieder eine Frau fürs Bett zu finden und musste Liebesdienste stets teuer
bezahlen. Seine Beziehung zu einer Prostituierten hätte ihn beinahe seine
Stellung als Staatsanwalt gekostet, wenn ihm Gordon nicht aus der Patsche
geholfen hätte. »Wie ich das mache?« , hatte Gordon lachend erwidert .
»Ganz einfach! Am besten lässt man die Frauen reden, so viel sie wollen. Die
haben immer was zu erzählen, man muss nur schön zuhören, ob einen das
interessiert oder nicht. Und dann braucht man ihnen nur zu bestätigen, wie
schön sie sind, egal ob sie eine Stupsnase haben oder ein Kinn mit Warze wie
eine Hexe. Dann bist du schon so gut wie drin im Bett, und woanders natürlich
auch.« Daraufhin hatten sie sich den Bauch vor Lachen gehalten.
     
    Gordon Bayne war Junggeselle geblieben, denn er fühlte sich
nicht dazu imstande, eine dauerhafte Beziehung einzugehen. Außerdem war sein
Geschlechtstrieb so stark ausgeprägt, dass er häufig Abwechslung brauchte und
es niemals bei einer einzigen Partnerin ausgehalten hätte. Von ehelicher Treue
hielt er überhaupt nichts. Er lebte sein typisches Junggesellenleben im zweiten
Stock eines Appartementhauses im Zentrum von Inverness, wo kein Bewohner den
anderen kannte. Darauf hatte er besonderen Wert gelegt. Nun befand er sich auf
der Rückfahrt von Kingussie nach Inverness, denn er musste noch heute den Rover
bei Henry abliefern. In der nächsten Woche hatte er Gott sei Dank sein eigenes
Auto wieder und eine gertenschlanke, schwarzhaarige Sweetheart , so war
ihr Nickname im Chatroom gewesen, stellte ihm bereits ein neues Liebesabenteuer
in Aussicht.
       Er pfiff fröhlich vor sich hin, denn wieder einmal hatte
er eine Frau ausgiebig vernaschen können. Und das, ohne einen Penny dafür
bezahlen zu müssen. ›Ja, das Internet ist doch eine tolle Sache, Mr Honey!‹ .
Über Jane McNivens Naivität musste er laut lachen. Froh gelaunt beschleunigte
er den Wagen, ohne auf die wegen einer Baustelle gebotene
Geschwindigkeitsbegrenzung zu achten. Dabei geriet er in eine Radarkontrolle
und wurde vom Blitzlicht erfasst. Aber als Chief Superintendent besaß er
genügend Beziehungen, um einem Bußgeldbescheid oder noch Schlimmerem zu
entgehen. ›Die können mich mal!‹ , schmunzelte er und drückte noch
stärker aufs Gaspedal. Mit erhöhter Geschwindigkeit fuhr er weiter und da Müdigkeit
und Alkohol ihre Wirkung taten, übersah er das Ortschild von Aviemore. Er raste
durch das an diesem Sonntag verkehrsarme Städtchen, denn die meisten Bewohner
und Touristen vergnügten sich auf einem Volksfest des Clan Tartan Centre am Ortsrand. Nur verschwommen sah er die Häuserzeilen an sich
vorbeiflitzen. Dann sank sein Kopf einige Sekunden lang nach unten.
     
    Den kleinen roten Austin Mini steuerte eine blonde
junge Frau, im Fond saßen erwartungsvoll der fünfjährige Robert und die
sechsjährige Anne. Helen Packard hatte ihren Kindern seit langem den Besuch des
Wildparks Kincraig bei Kingussie versprochen. Ihr Mann Jack konnte leider nicht
mitfahren, denn ausgerechnet an diesem Sonntag musste er als Fahrer eines der Highland
Omnibussefür einen erkrankten Kollegen

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